Der Kilo- Killer - Stephan Bartels

  • Erstveröffentlichung 2008
    255 Seiten
    ISBN 9783502151166


    Kurzbeschreibung:


    Ein Mann will nach unten und zwar mit seinem Gewicht! Er gibt sich dafür genau ein Jahr. Und probiert in dieser Zeit (fast) alles aus: Ernährung nach dem Weight-Watchers-Prinzip, FDH, Extremsport, Fastenyoga, Thalassowellness, Motivationscoaching. Tatsächlich nimmt er dadurch ordentlich ab. Und einiges wieder zu, weil er immer wieder in alte, schlechte Muster verfällt, zu viel Süßigkeiten nascht, manchmal zu faul zum Sport ist und ab und zu schlicht sein Körper streikt.
    Trotzdem wird er am Ende des Jahres 20 Kilo leichter und um zahlreiche Erfahrungen reicher sein. Und diese gibt er in seinem Diät- und Motivationstagebuch weiter streng subjektiv, höchst informativ und herrlich selbstironisch. Ein Buch also, in dem sich Millionen von Deutschen auf Anhieb wiederfinden.


    Über den Autor:


    Homepage des Autors. Stephan Bartels ist Journalist und schreibt u.a. für Brigitte und Stern.


    Meine Meinung:


    Ohne den Aufkleber mir der Werbung von Tommy Jaud hätte ich das Buch wahrscheinlich gar nicht schlecht gefunden. Aber- die Einschätzung eines Buches hängt meist von der Erwartung ab, die man an es stellt und erwartet hatte ich eine Art Kerstin Gier für Männer- erhalten habe ich ein Buch von einem Mann der als Kerstin Gier starten wollte und wie besagter Tiger als Bettvorleger endete.


    Sicherlich das Leiden und Erleben eines Dicken im Diätwahn mag manchen belustigen- aber es fehlt dem Autor an der nötigen Distanz zu sich selbst um ein witziges Buch zu schreiben. Als Sachbuch hingegen taugt das Buch auch nicht-es ist letztlich nicht mehr und nicht weniger als eine Art Tagebuch über die Bemühugen mit sich selbst klar zu kommen während einer Gewichtsreduktion von 20+ someting Kilos.


    Für diese Geschichte waren 14,90 € einfach zu viel- ich bekam das Buch geschenkt und konnte mich überwinden es bis zum Schluß zu lesen-aber nur mit Mühe.

  • Meine Rezension
    Stephan Bartels ist mir als Journalist durchaus ein Begriff, so schreibt er z.B. für die Zeitschrift Brigitte seit einer gefühlten Ewigkeit die Musikrezensionen und andere Artikel.

    Gekauft hätte ich mir das Buch nicht, denn anderer Leute Abnehmgeschichten interessieren mich eher weniger - dazu bin ich einfach genug mit meiner eigenen beschäftigt. Aber als ich das Buch bei einer Büchertauschaktion für umme bekommen habe, griff ich dann doch zu.

    Ich war gespannt. Und ich wurde angenehm überrascht. Erfrischend offen und ehrlich schreibt der Autor, wie es zu seinem strammen Höchstgewicht kommen konnte und wie er es angehen will, wieder in Form zu kommen. Denn schließlich ist er nicht nur dick geworden, er hat auch gesundheitliche Probleme, die durch weniger Gewicht vermutlich ebenfalls besser werden würden.

    Beneidenswert schnell gelingt dem Autor durch Sport und Ernährungsumstellung die Abnahme der ersten Kilos. Doch immer wieder verfällt er in alte Muster und nimmt wieder zu. Wer kennt das nicht? Doch auch dieses Scheitern gesteht er sich und dem Leser ein. Und er tut das einzig Richtige: Aufstehen, Dreck abklopfen, Weitermachen.

    Schließlich und endlich gelingt es ihm dann auch, sein Ziel zu erreichen, das ist kein Geheimnis (das steht ja auch bereits im Klappentext *ggg*) - und wie so viele andere auch erkennt er, daß sein Weg noch lange nicht beendet ist.

    Wer wie der Autor an Gewichtsproblemen leidet, wird sich in diesem Buch an ganz vielen Stellen wiederfinden. Ich z.B. mußte schmunzeln, als er das eine oder andere Mal erwähnt, daß er nicht weiß, wie er beim Sport die Zeit totschlagen soll. Kenn ich. Geht mir auch so!


    Und wie die meisten gelangt auch der Autor am Ende zur Erkenntnis, daß man auch nach dem Ende der Abnahme weiterhin Disziplin halten und Sport treiben muß, um die Kaloriendämonen dauerhaft in Schach zu halten.

    Natürlich wird mit dem Buch das Rad nicht neu erfunden und man erhält auch keine fundamental neuen Erkenntnisse übers Abnehmen. Man erhält aber eine unterhaltsame Reise zu einem schlankeren Ich, die jeder von uns so erlebt haben könnte…

    Fazit: muß man natürlich nicht gelesen haben. Da ich aber nichts erwartet habe, hat mich das Buch überraschend gut unterhalten.

    Im Gegensatz zu beowulf hat mir das Buch also ganz gut gefallen, aber letztlich hat er natürlich auch völlig Recht mit seiner Aussage "es ist letztlich nicht mehr und nicht weniger als eine Art Tagebuch über die Bemühugen mit sich selbst klar zu kommen während einer Gewichtsreduktion von 20+ something Kilos". Eine Komödie à la Kerstin Gier hätte mir hier vermutlich eher nicht so recht gepasst.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)