Mansfield Park - Jane Austen

  • Kurzbeschreibung


    In »Mansfield Park«, dem Herrenhaus des reichen Sir Thomas Bertram, leben nicht weniger als drei junge Ehekandidatinnen. Maria und Julia, die beiden Töchter des Hauses, gefährden durch Arroganz und Eitelkeit ihr zukünftiges Glück. Zugleich machen sie ihrer Cousine Fanny, Tochter verarmter Eltern, die bei den Bertrams aufwächst, das Leben schwer. Fanny, die eigentliche Heldin des Romans, trotzt kraft ihrer Unbestechlichkeit und Menschenkenntnis allen Anfechtungen...


    Meine Meinung


    „Mansfield Park“ ist mein siebter Roman von Jane Austen und leider derjenige, der mir am wenigsten gefallen hat. Ich glaube, hätte ich mit diesem Jane Austen-Roman begonnen, hätte ich keinen weiteren mehr von der Autorin angerührt. Dabei war ich wirklich gespannt auf die Geschichte, die Jane Austen erzählt und habe mich sehr gefreut als unsere Leserunde dazu begann.


    Während mir einige Episoden viel zu ausgewälzt waren, ist sich Jane Austen zumindest in ihrem Stil und ihrer Ironie weites gehend treu geblieben, auch wenn „Mansfield Park“ ein wenig die Leichtigkeit fehlt, die ich an den jüngeren Werken Jane Austens so liebe. „Mansfield Park“ wirkt erwachsener und anspruchsvoller und man sollte sich Ruhe und Zeit für das Buch nehmen.


    Jane Austen versucht sich auch hier wieder an einem ironischen Sittengemälde der Zeit, erhebt hier aber viel stärker den moralischen und ethischen Finger. „Mansfield Park“ ist ernster, nicht so verspielt, teilweise konnte ich kaum ergründen, was Jane Austen tatsächlich wörtlich meint und wo Ironie im Spiel ist.


    Jane Austen schafft eine sehr schöne Atmosphäre der Oberflächlichkeit und Bigotterie. Ich fand es äußerst amüsant zu lesen, wie lange sich die gute Gesellschaft stundenlang über Nichtigkeiten unterhalten konnte. Obwohl ich das meist mit einem Kopfschütteln verfolgte, habe ich mich doch köstlich amüsiert. Und sie hat es geschafft mich sehr häufig zu überraschen. Mit einigen Ereignissen hätte ich im Leben nicht gerechnet und sie geht schonungslos und rücksichtslos mit ihren gewählten Ereignissen und Gesprächsthemen um. Ehebruch ist nur eines davon und da nimmt sie wirklich kein Blatt vor den Mund, was mich ehrlich beeindruckt hat.


    Zwar sind die Figuren sehr lebendig, aber leider überzeichnet. Ich konnte mich mit keiner identifizieren. Einige sind zwar wirklich sympathisch und auch liebenswert ausgearbeitet und ich konnte sie mir alle deutlich vorstellen, aber eine Lieblingsfigur wie z.B. Elizabeth in „Stolz und Vorurteil“ konnte ich nicht für mich finden, auch wenn mich Fanny zu Beginn des Romans wirklich bezaubert hat. Gegen Ende mutierte sie aber dann doch zu einer viel zu guten Person, deren Charakter und Tugend absolut anstandslos sind. Da wurde sie mir einfach zu glatt und vor allem zu uninteressant. Sicherlich umfasst der Roman nur eine relativ geringe Zeitspanne, dennoch habe ich die Entwicklung der Charaktere vermisst. Die meisten bleiben stur und starr in ihrer anfänglichen Charakterisierung gefangen, auch wenn es ab und an eine Figur wagt, kurz daraus auszubrechen. Aber anders als in anderen Romanen verselbständigt sich leider keine so richtig.


    Insgesamt würde ich jedem Jane Austen-Anfänger von diesem Roman abraten. Wenn man mit Jane Austen beginnen möchte, sollte man doch eher in Richtung „Stolz und Vorurteil“ und „Verstand und Gefühl“, oder auch „Emma“ greifen und sich „Mansfield Park“ für später aufheben. Auch wenn ich nicht restlos begeistert von diesem Roman war, so war es doch interessant mal einen erwachseneren Jane Austen-Roman zu lesen und ich empfand es auch nicht als Zeitverschwendung. Im Gegenteil, ich finde, jeder Jane Austen-Fan sollte auch „Mansfield Park“ lesen, um die Vielfältigkeit Jane Austens zu entdecken. „Mansfield Park“ ist anders, ernster und reifer, vielleicht auch ein wenig langatmig, aber durchaus lesenswert...


    Bewertung


    7/10

  • Ich kann mich der vorangegangenen Rezension nicht anschliessen.
    Auf diesen Roman habe ich mich riesig gefreut - war jedoch aufgrund der Kritiken, auf schwierigeren Stoff gefasst, als beispielsweise Stolz & Vorurteil. Zugegeben, der Anfang war etwas langatmig: Da wird ein Ausflug in einen nicht besonders aufregenden Park unternommen und über 40 Seiten hinweg beschrieben. Oder die akribische Inszenierung eines Theaterstückes über 50 Seiten, das dann doch nicht aufgeführt wird. Das ist aber nur im ersten Drittels der Fall. Danach steigert sich die Geschichte stetig, sodass ich das Buch schliesslich nicht mehr aus der Hand legen konnte.


    Jane Austen ist eine wundervolle Erzählerin. Sie besitzt eine ausdrucksstarke, feingeschliffene Sprache, die jede noch so kleine Facette aufnimmt und benennt. Bei ihr sitzt einfach jedes Wort dort, wo es hingehört, und sie hat ihre Geschichte an jeder Stelle fest im Griff. Ihre Beobachtungsgabe geht weit über Oberflächliches hinaus, obwohl sie eine Meisterin ist, gerade diese Oberflächen zu beschreiben. So gibt sie ein lebhaftes Bild der Konventionen ihrer Zeit wieder und ermöglicht dem Leser einen Blick auf die Menschen, ihr Leben und das soziale Korsett. Und: immer mit einem kleinen Zwinkern im Auge.
    Sie dringt tief in ihre Figuren ein, und lässt den Leser an ihren zahlreichen Gemütsverfassungen und Empfindungen teilhaben. Es war eine solche Freude am Familienleben in Mansfield Park teilzunehmen und die Entwicklung und das Erblühen der Protagonistin, Fanny Price, zu erleben.
    Die Wende, die mit Mr. Crawfords Sinneswandel eintrat, Fannys unerwartetem Verehrer, brachte dann noch einmal einen ganz neuen Schwung in die Geschichte, und von da an war es mir nicht mehr möglich mit dem Lesen aufzuhören. Er, der eigentlich Fanny einen bösen Streich spielen wollte, sitzt nun selber in der Falle, und so wird aus der Katze plötzlich die Maus.


    Ich finde es sehr bedauerlich, dass der Klappentext bereits den ganzen Inhalt der Geschichte enthüllt, denn gerade mit den vielen Wendungen der Ereignisse, hat sich die Autorin viel Mühe gegeben. Als Leser weiss man nicht wie es ausgehen wird, denn es werden mehrere Wege offengehalten, die die Spannung aufrecht erhalten und immer mehr steigern. Ich würde jedem Interessierten raten, den Klappentext zu meiden, denn mit einem offenen Ende ist die Spannung wirklich riesig.


    Für mein Gefühl ist dies der reifste Roman der Autorin. Ihr Fingerspitzengefühl ist unglaublich. Ich war vollkommen fasziniert von der Art und Weise, wie sie noch die kleinste Regung beschreibt, wie sie Positionen klärt und Hintergründe darlegt. Die Figuren werden auf diese Art sehr transparent, ohne jedoch durchschaubar zu sein. Herrlich!


    Dieses Buch kann ich nicht nur Jane Austen Lesern ans Herz legen. Es ist einfach ein Vergnügen sich von Jane Austen in eine Zeit entführen zu lassen, in der Konventionen galten, die wir uns heute nicht mehr vorstellen können, und ihre Figuren zu treffen, die kennenzulernen eine echte Freude ist.

  • Mansfield Park wollte ich ja schon lange einmal lesen, da ich Jane Austens Schreibstil sehr gerne mag. Dank einer Leserunde kam ich nun dazu und leider ist Mansfield Park kein Buch das mich fesseln konnte wie es andere Bücher der Autorin konnten. Ihr Schreibstil ist nach wie vor sehr schön, auch waren einige der Charaktere schön beschrieben, nur leider war mir die Hauptperson Fanny etwas zu blass. Gegen Ende des Romans gewann sie dann doch noch ein bisschen an Farbe und Facetten, jedoch kennen ich weitaus stärkere Protagonisten aus der Feder von Jane Austen.
    Die Geschichte an sich hat mir, bis auf das Ende gut gefallen. Am Schluss ging mir alles etwas zu schnell und wurde meines Erachtens rasch abgehandelt. Da hätte ich mir noch etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht. Abschliessend bleibt mir zu sagen, meiner Meinung nach kein schlechtes, aber auch kein überragendes Werk der Autorin.

  • Zitat

    Die Geschichte an sich hat mir, bis auf das Ende gut gefallen. Am Schluss ging mir alles etwas zu schnell und wurde meines Erachtens rasch abgehandelt. Da hätte ich mir noch etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht.


    Dem kann ich mich nur anschließen. Ich fand das Buch eigentlich nicht schlechter als die bisherigen Romane, die ich von Jane Austen gelesen habe, wenn auch ein wenig anders, das muss ich sagen. Aber das Ende war eine richtige Enttäuschung nach dem vorher relativ langatmig erzähltem Kampf^^

  • Ich schließe mich der Rezension auch großteils an. Mansfield Park ist ein Roman für den man viel Zeit und vorallem viel Epochenkenntnis haben und die Zustände innerhalb des niederen Landadels kennen muss.
    Die Geschichte könnte in jeder x-beliebigen Familie dieses Standes geschehen sein und findet sich auch teils in "Emma" in der Figur "Jane Fairfax" wieder, und in Mansfield Park proklamiert Jane Austen die Abhänigkeit dieser Frauen, die bei der reichen Verwandschaft aufwuchsen. Das Problem ist aber, das die Figur der "Fanny Price" zu langweilig und zu unscheinbar ist, ihre Eigenschaften sind Charakterfestigkeit, Nachsicht, Geduld, Selbsbeherrschung und Tugend, aber sie ist sanft und gottergeben, ihr fehlt einfach dieses Feuer, das man bei den anderen Austen-Heldinnen findet. Aber ganz im ernst: ich glaube das ist das realistischte Bild der Gesellschaft von Jane Austens Zeit.


    Hier eine Seite für Jane AustensFans:


    Jane Austen Freunde

  • Meine Meinung:


    Obwohl diese Erzählung bald 200 Jahre auf dem Buckel hat, sind viele Aspekte so zeitlos, dass sie auch heute noch aktuell und gültig sind. Liebe kann man nicht erzwingen, ist einer davon, aber man findet sie oft an unerwarteter Stelle, ein anderer.


    Gleichzeitig ist der Roman aber auch ein Spiegel der Zeit, in der er spielt, ein durchaus kritischer. Natürlich befremdet es uns heute, wenn Sir Thomas eine eigene Meinung in einem jungen Mädchen anstößig findet oder Fanny nur Unverständnis entgegengebracht wird, weil sie einen gut situierten jungen Mann nicht heiraten will, nur weil sie ihn nicht liebt und ihn charakterlos findet. Wenn wir uns aber in Austens Zeit zurückversetzen, ist das schon fast revolutionär. Auch wenn Fanny manchmal etwas zögerlich und scheu erscheint, sie steht fest zu ihren Prinzipien.


    Dabei beschreibt Jane Austen alle Charakter bis ins kleinste Detail und verleiht ihnen eine Lebendigkeit, die das Lesen zu einem großen Vergnügen machen. Hin und wieder zeigt sie uns ihre Schwächen mit einem Augenzwinkern und einem Schuss Ironie, ohne sie dabei ins Lächerliche zu ziehen.


    Geschrieben in einem leicht verständlichen Englisch ist die Geschichte ein kurzweiliger Lesegenuss.


    Mein Fazit:


    Jane Austen hat auch mit diesem Roman bewiesen, dass sie eine wahre Meisterin ihres Faches ist.

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

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  • edit: die ISBN stimmt und das Buch wird auch bei amazon.de gefunden, ich weiß also nicht, warum es hier nicht angezeigt wird


    edit #2: Zitat und edit-Button verwechselt.

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


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  • [quote]Original von Novemberkind
    Das Problem ist aber, das die Figur der "Fanny Price" zu langweilig und zu unscheinbar ist



    Sehe ich so, das ist der Schwachpunkt des Romans, zumal mit Edmund eine ebenfalls wenig aufregende Figur viel Platz einnimmt. Dennoch habe ich das Buch bis zur geplanten Aufführung des Theaterstücks gerne gelesen; an vielen Figuren lässt Jane Austen kaum ein gutes Haar, die Verwicklungen zwischen ihnen werden gekonnt geschildert.
    Doch dann zerfasert der Roman immer mehr und zieht sich im Mittelteil in die Länge, das Ende ist wenig originell und wirkt wie hingeklatscht.

  • von allen jane austen romanen hat mir "mansfield park" am wenigsten gefallen...was aber nicht heißen muss, dass es schlecht war, ich habs trotzdem ur gerne =)
    was mir aber igwie nicht wirklich gefällt, ist dass sie ieg cousins sind und auch noch miteinander aufgewachsen sind (jedenfalls fanny ist mit ihm aufgewachsen)


    es ist faszinierend, dass in gewissem maße ihre romane noch immer aktuell sind...


    weiß jmd obs auch threads über stolz&vorurteil gibt?

  • Leider zutiefst enttäuscht.
    Jane Austen besticht zwar wie in jedem ihrer Romane durch eine präzise, lebendige Characterbeschreibung, nur leider bringt das herzlich wenig, wenn der Character der Hauptperson so extrem langweilig ist und die Geschehnisse ebenso:-(.
    Langatmig und unspektakulär, keine Flut von Gefühlen, dieses Austen-Buch versprach mehr als es hielt, bin ebenso enttäuscht, wie bei Emma, wo zwar die Hauptperson zumindest lebendiger und spannender war, aber der Schreibstil über das Buch verteilt zu langweilig.
    Keinerlei Vergleich zu Stolz und Vorurteil oder Anne Elliott, die mich von Anfang bis Ende faszinierten.

  • Nachdem ich eigentlich viel negative Stimmen zum Buch gehört habe, war ich schon skeptisch geworden.


    Aber wider Erwarten hat mir das Buch ganz gut gefallen. Fanny ist zwar blaß und unscheinbar, aber gerade das macht sie mir sympathisch.


    8 von 10 Punkten

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Im dritten Anlauf habe ich Mansfield Park endlich beendet. Die beiden vorderen Versuche scheiterten an der zu Beginn langweiligen und unspektakulären Geschehnisse, seitenlange Beschreibungen von Nichtigkeiten und der für mich sehr bleichen Gestalt der Fanny. Die Hauptcharakteren konnten es nicht schaffen, mir sympathisch zu erscheinen, dies sicher ein grosser Minuspunkt.


    Dass ich nun im dritten Anlauf durchgehalten habem hat sich gelohnt. Auch wenn dies ein sehr ruhiger Roman der Jane Austen ist, vermag die Geschichte ab der Hälfte des Buches doch an Handlung zuzunehmen und zunehmend interessanter.
    Sicher nicht mein Highlight von der grossartigen Autorin Jane Austen, aber dennoch bin ich froh, das Buch gelesen zu haben.

  • Bei meinem Projekt, endlich einmal meinen Jane Austen-Schuber zu lesen, darf natürlich auch "Mansfield Park" nicht fehlen.


    Inhalt:

    Fanny Price wird als ältestes Mädchen der verarmten Familie Price mit zehn Jahren zu ihrem vermögenden Onkel Sir Thomas Bertram und ihrer Tante nach Mansfield Park geholt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten sich einzuleben, wächst sie dort behütet auf und wird mit den Kindern der Bertrams zusammen erzogen.

    Ein paar Jahre später kommen die Crawfords in das benachbarte Pfarrhaus und die Geschichte um Liebe und Zuneigungen nimmt ihren Lauf.


    Meinung:

    Leider muss ich mich den eher kritischen Stimmen zu diesem Roman von Jane Austen anschließen. Das Buch als solches ist nicht schlecht geschrieben, doch reicht es auch für mich nicht an andere Werke der Autorin heran. Ich kenne noch nicht alle ihre Werke, bis jetzt empfinde ich dieses Buch jedoch als ihr "schlechtestes".


    Das liegt zum Teil sicher daran, dass ich mich mit Fanny einfach nicht genügend identifizieren konnte. Sie bleibt mir im gesamten Roman einfach zu sehr im Hintergrund, tritt nicht aus ihrem Schatten und bleibt so leider insgesamt auch recht blass. Zwar steht sie zu ihren Grundsätzen und bleibt sich dabei durchaus treu, doch habe ich sie dadurch als "Heldin" eines Romans als weniger passend empfunden.


    Ich habe die unten verlinkte Ausgabe von Reclam gelesen, die von Christian und Ursula Grawe übersetzt wurde und auch einige Anmerkungen und ein ausführliches Nachwort zu diesem Roman enthält. In diesem Nachwort geht Christan Grawe noch einmal ausführlich auf die etwas andere Heldin dieses Romans ein und erklärt auch, dass sich Fanny genauso verhält, wie man es von einer armen Verwandten erwartet: Zurückgezogen, kleinlaut, schlicht und einfach unauffällig. Vor diesem Hintergrund hat Jane Austen sicher ein passendes Zeitzeugnis abgegeben. Doch bedeutet das ja nicht gleichzeitig, dass man es als Leser - vielleicht vor allem der heutigen Zeit - mag, wenn sich ein Mädchen so sehr unterordnet.


    Insgesamt hatte ich leider in diesem Roman keine Person, mit der ich wirklich viel anfangen konnte. Maria und Julia, Fannys Cousinen waren mir zu flatterhaft, der Cousin Tom war mir zu sehr Draufgänger, der jüngere Cousin Edmund war für mich am ehesten der Lichtblick am Horizont, doch an manchen Stellen zu naiv. Auch die ältere Generation der Protagonisten ist eher durch ihre negativen Eigenschaften aufgefallen.

    Leider hatte der Roman es dadurch ungemein schwer, mich zu fesseln.


    Die eigentliche Geschichte war hingegen gar nicht mal schlecht und konnte mich auch durch immer neue Wendungen überraschen. So hat immerhin die Geschichte noch einen Sog erzeugt, auch wenn ich manche Stellen als zu langatmig empfand.


    Positiv hervorheben möchte ich auf jeden Fall, Jane Austens gewohnt guten Schreibstil und die Dialoge, die zum Teil einfach nur Spaß machen zu lesen. Angemerkt werden sollte auch, dass Jane Austen mit ihrem klaren Blick ein gutes Bild der damaligen Gesellschaft zeichnet und damit auch ironisch umzugehen vermag.


    Alles in allem war ich insbesondere von der guten Aufmachung des Romans begeistert und fand die Anmerkungen während des Romans und insbesondere auch die Zusammenfassung des Theaterspiels, das während der Handlung einen großen Raum einnimmt sehr hilfreich. Sehr interessant war auch das Nachwort des Übersetzers, welches einem manche Eigenheiten des Romans noch einmal etwas näher bringt.


    Fazit:

    Mich konnte dieser Roman Jane Austens leider nicht so überzeugen, wie andere ihrer Werke. Die Geschichte war mir zum Teil zu langatmig, die Figuren zu blass bzw. zu unsympathisch. Sprachlich hingegen war das Werk wieder ein Hochgenuss und auch die Ausgabe, die ich gelesen habe muss ich lobend hervorheben.

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    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

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