OT La valigia del Signor Budischowsky
Über die Autorin
Isabella Bossi Fedrigotti, geboren 1948 in Rovereto als Tochter einer Österreicherin und eines Italieners, lebt zur Zeit in Madrid. Neben ihren großen Bucherfolgen wie »Liebling, erschieß Garibaldi« und »Zwei Schwestern aus gutem Hause« ist sie in Italien auch als Journalistin und Kolumnistin für den Corriere della Sera und Sette bekannt.
Kurzinhalt
Budischowsky , verläßlicher Feriengenosse und Transporteur des Unentbehrlichen, darf auf keiner Reise fehlen. Geräumig, widerstandsfähig und benannt nach seinem böhmischen Hersteller, ist der lederne Koffer jederzeit zur Abfahrt bereit. Jahr um Jahr begleitet Budischowsky vier Geschwister in bester italienischer Ferientradition an die Adria, in die Berge und aufs Land und wird Zeuge aufregender Abenteuer, lustiger Erlebnisse und bitterer Enttäuschungen. Augenzwinkernd porträtiert Isabella Bossi Fedrigotti strenge Tanten, prüde Hausmädchen, katholische Großmütter sowie stolze Väter und entwirft damit ein liebevoll-ironisches Bild der italienischen Großfamilie, das so manche Überraschung bereithält.
Meine Rezension
Budischowsky ist ein zuverlässiger Genosse und über viele Jahre hinweg bei allen Reisen dabei. Er ist schon ein betagter, älterer Herr, denn er wurde bereits in den 20er Jahren für den Vater und dessen Geschwister hergestellt. Er ist stabil, aufnahmebereit und immer mit dabei, wenn die Familie auf Reisen geht. Denn Budischowsky ist der maßangefertigte, lederne Reisekoffer der Familie bzw. eigentlich nur der Name des Herstellers.
Im Juni – in der Vorsaison, das ist billiger! - darf er mit der Tata, dem Kindermädchen, und den vier Kindern ans Meer fahren. Die Eltern bleiben lieber zuhause – der Vater muß arbeiten und die Mutter kann Badeurlaub nichts abgewinnen. Doch die Tata hat die vier Kinder gut im Griff. Schade nur, dass alle anderen sich besser zu amüsieren zu scheinen – trotz des Urlaubs am Meer muß die Familie sparen und so bleibt nur wenig Geld für Vergnügungen wie Eis, Jahrmarkt oder auch nur so pfiffige Bekleidung wie sie die anderen Kinder tragen. Aufregende Erlebnisse widerfahren ihnen aber dennoch!
Anschließend geht es alle Jahre wieder mit den Eltern, aber ohne Tata, in die Berge. Diese Ferien sind schon mehr nach dem Geschmack der Kinder, weil sie mit ihren Cousins und Cousinen Spaß haben und Herumtoben können. Nur Tante Frida, die ältliche Köchin, führt ein strenges Regiment. Doch die Kinder spielen ihr einen gemeinen Streich!
Nach dem Urlaub in den Bergen geht es weiter zu den Großeltern aufs Land. Die Eltern sind begeistert: Die Mutter kann endlich einmal wieder selbst Tochter sein, der Vater erfreut sich an der Jagd – nur die Kinder sind unzufrieden und dieses Jahr haben sie auch noch die Pest von Hausmeistersneffe an der Backe, ein Streber und eine Spaßbremse, die seinesgleichen sucht.
Und so geht es dahin. Budischowsky ist bei allen wichtigen Ereignissen dabei, sei es Urlaub, sei es Internat – er spielt sogar bei häuslichen Krisen eine wichtige Rolle. Doch welche, das verrate ich Euch natürlich nicht.
Nur soviel sei gesagt: Diese nette kleine Geschichte über die Erlebnisse eines Reisekoffers und seiner Besitzerfamilie wird sehr sympathisch erzählt. Das schmale Buch ist ratzfatz weggelesen und wer so wie ich das Glück hat, das liebenswerte kleine Büchlein aus einer Wühlkiste befreien zu dürfen, der sollte sofort zugreifen. Eine nette und nostalgische Geschichte ist das, die hier unaufdringlich und sehr schön erzählt wird.