'Und verführe uns nicht zum Bösen' - Kapitel 17 - 25

  • Simones Brief war wunderschön und sehr bewegend. Alzheimer ist eine furchtbare Krankheit und nicht nur für die Angehörigen schlimm. Es muss schrecklich sein, sich in seiner Welt nicht mehr zurecht zu finden, alles fremd um einen herum. Nicht zu wissen, was mit einem passiert...
    Und nun zum Ende dieses Abschnitts deutet sich an, dass Simone nicht mehr lange leben wird. Gleichzeitig tritt offenbar Julika stärker in van Leeuwens leben. Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt. Sie ist so verletzlich und van Leeuwen voller Schuldgefühle.


    Auch ansonsten tut sich einiges. Dekker macht sich immer verdächtiger. Ich frage mich, inwieweit er selber in dreckigen Geschäften mit drin steckt. Zusammen mit seinen beiden Kollegen, die sich offenbar gemeinsam decken. Van Leeuwen wird nun offenbar von ihm verfolgt und bedroht.


    Und dann Cariens Tod. Es war schwer, ihrem Todeskampf so hautnah beizuwohnen. Ich hatte Mühe, dieses Kapitel zu lesen, weil man sich doch irgendwie als hilfloser Zuschauer vorkommt.


    EDIT:


    Am Anfang des Buches wird die Sikh-Religion beschrieben. Es heißt dort u. a., dass sich die Männer die Haare nie schneiden würden. Diese würden unter dem Turban verborgen. Bei seiner Flucht verliert Radschiv seinen Turban und bei der kurz danach folgenden Szene auf dem Boot streicht mit seiner Hand über sein kurzgeschnittenes Haar. Nun stellt sich mir natürlich die Frage, ob das ein dramaturgischer Fehler ist oder der Hinweis, dass es sich auch bei Radschiv nicht um einen echten Sikh handelt.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Simones Brief war wunderschön und sehr bewegend. Alzheimer ist eine furchtbare Krankheit und nicht nur für die Angehörigen schlimm. Es muss schrecklich sein, sich in seiner Welt nicht mehr zurecht zu finden, alles fremd um einen herum. Nicht zu wissen, was mit einem passiert...


    Diesen Brief empfand ich auch als sehr bewegend.Und für van Leewen so wichtig, ich denke, es hat ihm geholfen, Simones Affäre zu verarbeiten.


    Zitat


    Und nun zum Ende dieses Abschnitts deutet sich an, dass Simone nicht mehr lange leben wird. Gleichzeitig tritt offenbar Julika stärker in van Leeuwens leben. Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt. Sie ist so verletzlich und van Leeuwen voller Schuldgefühle.


    Ich bin auch gespannt, was aus den beiden wird. Was ich in ihrer Beziehung ein wenig merkwürdig finde, ist, dass er sie duzt, sie ihn aber nicht.


    Zitat


    Auch ansonsten tut sich einiges. Dekker macht sich immer verdächtiger. Ich frage mich, inwieweit er selber in dreckigen Geschäften mit drin steckt. Zusammen mit seinen beiden Kollegen, die sich offenbar gemeinsam decken. Van Leeuwen wird nun offenbar von ihm verfolgt und bedroht.


    Decker finde ich auch immer verdächtiger, und die Erklärungen seitens der Gewürzhändler zum Mord an Amir scheinen mir auch noch zweifelhaft. Es ist offensichtlich, dass Radschiv durch sein Geständnis jemanden schützen will, aber ist es wirklich Shak? Wie glaubwürdig iost Mira? Und warum fühlt sich Pa,it schuldig?


    Zitat


    Und dann Cariens Tod. Es war schwer, ihrem Todeskampf so hautnah beizuwohnen. Ich hatte Mühe, dieses Kapitel zu lesen, weil man sich doch irgendwie als hilfloser Zuschauer vorkommt.


    Der Todeskampf hat mich auch sehr mitgenommen, ich hatte so gehofft, dass sie es vielleicht doch noch schafft, aber dass es nicht so kommen würde, wurde recht schnell klar.


    Zitat


    Am Anfang des Buches wird die Sikh-Religion beschrieben. Es heißt dort u. a., dass sich die Männer die Haare nie schneiden würden. Diese würden unter dem Turban verborgen. Bei seiner Flucht verliert Radschiv seinen Turban und bei der kurz danach folgenden Szene auf dem Boot streicht mit seiner Hand über sein kurzgeschnittenes Haar. Nun stellt sich mir natürlich die Frage, ob das ein dramaturgischer Fehler ist oder der Hinweis, dass es sich auch bei Radschiv nicht um einen echten Sikh handelt.


    Das war mir gar nicht bewusst aufgefallen beim Lesen!
    :gruebel Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es sich hierbei um einen Fehler handelt. Es hieß doch auch Sikhs trinken keinen Alkohol, und hatte nicht Radshiv oder sein Sohn van Leeuwen Alkohol angeboten? Dann stellt sich aber die Frage: Wenn sie keine Sikhs sind, warum täuschen sie vor, Sikhs zu sein?


    Ich freue mich auf den letzten Abschnitt und bin sehr gespannt auf die Auflösung!

  • Ich kann mich euch nur anschließen, sowohl was Simones Brief angeht als auch das Sterben von Carien - als ihr Leben vor ihr ablief, lief mir eine Gänsehaut über den Rücken...


    Dass Sharma nicht der Täter sein kann, beweist er trotz seines Geständnisses ja ziemlich eindeutig - bleibt die Frage, wen er schützen möchte... Shak? Mira? Pamit? Spannend!


    Sehr aufschlussreich und auch wieder zum Nachdenken anregend war für mich das Gespräch zwischen Bruno und Dekker. Irgendwie kann ich seine (Dekkers) Sicht der Dinge verstehen, die Hilflosigkeit, die man angesichts der Bürokratie und Regelungen in dieser Position vielleicht erleben muss. Andererseits rechtfertigt das natürlich keineswegs die obskuren Machenschaften und Methoden, derer er sich offenbar bedient hat. Und wie Gallo (kluger Mann!) sagte, jeder reagiert anders auf schreckliche Erlebnisse - und auf S. 241 hat er mir ein Grinsen (wenn auch mit bitterem Nachgeschmack) geschenkt, als er sagte:


    "Wir können unseren Rechtsstaat nicht verteidigen, indem wir seine Prinzipien über Bord werfen, [...] Wir sind hier schließlich nicht in Amerika."


    Die Szene zwischen Julika und Bruno... hmmm... ich weiß noch nicht, was sich Julika verspricht... einen Vaterersatz? Einen Freund? Einen Liebhaber? Auf jeden Fall wirkt ihr Verhalten irgendwie hilflos, sie versucht verzweifelt, Bruno näher zu kommen, aber stellt sich meiner Meinung nach ungeschickt an - wobei es ein "geschickt" in der Situation wohl nicht gibt.

  • Zitat

    milla :
    Ich kann mich euch nur anschließen, sowohl was Simones Brief angeht als auch das Sterben von Carien - als ihr Leben vor ihr ablief, lief mir eine Gänsehaut über den Rücken...


    :write


    Zitat

    milla :
    Die Szene zwischen Julika und Bruno... hmmm... ich weiß noch nicht, was sich Julika verspricht... einen Vaterersatz? Einen Freund? Einen Liebhaber? Auf jeden Fall wirkt ihr Verhalten irgendwie hilflos, sie versucht verzweifelt, Bruno näher zu kommen, aber stellt sich meiner Meinung nach ungeschickt an - wobei es ein "geschickt" in der Situation wohl nicht gibt.


    Aus Julika werde ich auch nicht schlau. :gruebel


    Bin schon gespannt wie es weiter geht.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Am Anfang des Buches wird die Sikh-Religion beschrieben. Es heißt dort u. a., dass sich die Männer die Haare nie schneiden würden. Diese würden unter dem Turban verborgen. Bei seiner Flucht verliert Radschiv seinen Turban und bei der kurz danach folgenden Szene auf dem Boot streicht mit seiner Hand über sein kurzgeschnittenes Haar. Nun stellt sich mir natürlich die Frage, ob das ein dramaturgischer Fehler ist oder der Hinweis, dass es sich auch bei Radschiv nicht um einen echten Sikh handelt.


    Also diese Unstimmigkeit ist mir auch am Anfang gleich aufgefallen. Das nur der Eisenreif seine Zugehörigkeit darstellt, und jeder darauf reinfällt, ist mir doch zu suspekt.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Am Anfang des Buches wird die Sikh-Religion beschrieben. Es heißt dort u. a., dass sich die Männer die Haare nie schneiden würden. Diese würden unter dem Turban verborgen. Bei seiner Flucht verliert Radschiv seinen Turban und bei der kurz danach folgenden Szene auf dem Boot streicht mit seiner Hand über sein kurzgeschnittenes Haar. Nun stellt sich mir natürlich die Frage, ob das ein dramaturgischer Fehler ist oder der Hinweis, dass es sich auch bei Radschiv nicht um einen echten Sikh handelt.


    Ich habe das so verstanden, dass u. a. ein Kennzeichen der Sikh-Religion die langen Haare der Männer sowie der Eisenreif sind. Es da aber auch Abweichungen bzw. Ausnahmen gibt wie z. B. Radschiv, der kurze Haare hat, aber trotzdem (angeblich) der Sikh-Religion angehört.