Verlag: Heyne (November 2006), 511 Seiten
Handlung:
Leipzig ist gegen Ende des 15. Jahrhunderts eine aufstrebende und quirlige Handelsstadt. Katharina und Maria, die lebenslustigen und hübschen Zwillinge, sind Töchter des geschäftstüchtigen Kaufmanns Hieronymus Preller. Wegen eines Gelübdes der Mutter muss eines der beiden Mädchen an seinem achtzehnten Geburtstag ins Kloster eintreten. Maria nimmt das schwere Los auf sich. Ihre Schwester Katharina soll einen sehr viel älteren Geschäftspartner ihres Vaters heiraten und entzieht sich der Ehe durch Flucht, denn sie liebt einen anderen Mann.
Obwohl die Zwillinge durch ein tragisches Schicksal getrennt wurden, kreuzt sich der Lebensweg beider wieder auf dramatische Weise, nachdem Maria verzweifelt aus dem Kloster flieht und Katharina an ihrer Statt von den Häschern der Inquisition gefasst wird. Wird Maria zulassen, dass ihre Schwester für sie stirbt?
Über die Autorin:
Susan Hastings, geboren 1954, hat seit den 1990er Jahren zahlreiche historische Liebesromane und historische Romane bei verschiedenen Verlagen veröffentlicht. Sie lebt mit ihrem Mann in der Nähe von Leipzig.
Meine Rezension:
Susan Hastings hat hier einen ernsthaften historischen Roman mit Schauplatz Leipzig ab dem Jahr 1455 geschrieben, in dem Liebe zwar auch vorkommt, aber eher nebenbei. Es ist also kein Liebesroman im historischen Gewand, wer das erwartet, wird vielleicht enttäuscht.
Eigentlich liest sich der stilistisch konventionell geschriebene Romans lange Zeit eher wie Durchschnitt, doch der historische Gehalt überzeugt letztendlich.
Im Mittelpunkt stehen die beiden unterschiedlichen Schwestern Katharina und Maria, Töchter eines wohlhabenden Kaufmanns.
Die Figuren sind in diesen Roman realistisch und komplett mit ihren gesellschaftlichen Status dargestellt, dabei sind sie nicht immer besonders sympathisch.
Als Maria aufgrund der harten Zustände im Kloster St. Thomas aus diesem flieht, wird sie verfolgt und dabei ihre Zwillingsschwester Katharina gefangen genommen.
Folter und Wasserprobe erleben und überleben die Schwestern. Das sind durchaus schockierende Szenen, die den Aberglauben und die Angst vor Hexen in der Bevölkerung treffend und glaubhaft zeigt.
Obwohl auch Dresden einmal erreicht wird, ist die Stärke des Romans, wie es Leipzig und Umgebung unter den Kurfürsten Friedrich II, der Sanftmütige und seinen Söhnen Ernst und Albrecht zeigt.
Sicher ist dieser Roman kein Monatshighlight, aber auch keine verlorene Lesezeit!