Literatur aus dem Maghreb

  • Seit langem ist die maghribinische Literatur, also für Autoren aus Tunesien, Marroko und vor allem Algerien. nicht ohne Bedeutung. Aus Algerien stammen die meisten Autoren, die auch den Weg in meinen Bücherschrank gefunden haben.
    Zum Beispiel habe ich Bücher von Yasmina Khadra, Assia Djebar, Albert Memmi, Jean Amrouche, Rachid Boudjedra, Tahar Ben Jelloun, Malika Mokeddem, Tahar Djaout, Kateb Yacine, Fadela Serti, Mohammed Dib, Driss Chraibi u.a.


    Was mich an dieser Literatur reizt, sind die Geschichte dieser Länder und die Themen, die ihre Autoren bewegt. Die Bewohner Maghebs befinden sich oft in extremen Situationen: Kolonisierung, Befreiungskampf und Unabhängigkeit, sozialistische Regierung durch die FLN, Isalmisierung durch die islamische Heilspartei FIS, Bürgerkrieg und Terror, unterschiedliche Lebensweisen z.B. durch Minderheiten wie die Berbervölker.
    Die Autoren nähern sich fast durchgängig diesen Themen mit ungewöhnlichen Stilen und eigenständiger Sprache.


    Da das alles viel bietet, werde ich im folgenden einen Beitrag zu einer Radiosendung über maghribinische Literatur und einige themenbezogene Romane posten.


    Vielleicht kann man den einen oder anderen Autor auch noch diskutieren.
    Es würde mich freuen, wenn ebenfalls Interessierte von ihren Leseerfahrungen mit dieser Literatur berichten und Lesetipps geben.

  • Radio: Die Lange Nacht der maghrebinischen Literatur
    Jenseits von Palmen und Wüstensand


    Im Deutschlandfunk kommt regelmäßig die Lange Nacht mit einem speziellen Thema, das intensiv und fachkundig betrachtet wird. Am Samstag, den 20.9.2008 war das Thema sehr interessant: die maghrebinische Literatur


    Die 3stündige Sendung gab einen guten Überblick über die Geschichte der Länder des Maghreb, also Algerien, Tunesien, Marroko und ihren Schriftstelllern. Konkret wurden die Schriftsteller Albert Memmi (Tunesien), Rachid Boudjedra (Algerien), Assia Djebar (Algerien), Tahar Ben Jelloun (Marroko) und ihr Werk in Verknüpfung zu den wichtigsten historischen und politischen Ereignissen, z.B. Konflikte durch verschiedene Religionen, die Kolonisierung Algerien durch die Franzosen und der Unabhängigkeitskrieg, betrachtet und kurze Textpassagen vorgelesen.


    Fachkundig Auskunft konnte Donarta Kinzelbach geben, die mit dem gleichnamigen Verlag die Spezialistin für diese Art der Literatur ist. Sehr spannend sind auch die kurzen Interviews mit den Autoren, in denen sie sich über die abgespannte Situation ihres Landes, besonders Algerien, äußern. Alle in französisch mit deutscher Übersetzung überlegt.
    Frankreich ist als Immigrationsland für viele Schriftsteller sehr wichtig, darüber schreibt beispielsweise Tahar Ben Jelloun und versucht damit die Europäer für das Thema Einwanderung zu sensibilisieren. Einwanderung sollte zu etwas ganz Normalen werden.


    Der Thematik Terrorismus und wie er entsteht hat sich besonders Yasmina Khadra angenommen.


    Die Rolle der Frauen in deer Geschichte Algeriens wurde von Assia Djebar in Literatur und Film in umfassenden Ausmaße dokumentiert. Sie hat für ihr Werk im Jahr 2000 auch den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhalten.


    Die genannten Autoren zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht nur politisch motivert schreiben, sondern auch durchgehend einen kunstvollen Stil anwenden, um der vielschichtigen Thematik gerecht zu werden. So ist zum Beispiel Boudjedra, durchaus ein Kandidat für den Literaturnobelpreis, spürbar beeinflusst auch durch europäische Literatur wie James Joyce oder Marcel Proust.


    Obwohl die Sendung nicht alles abdeckt, bietet sie auf jeden Fall einen gelungenen Einstieg in die maghrebinische Literatur.


    Das ganze macht auf jeden Fall Lust, wieder mehr von dieser Literatur zu lesen


    Nachfolgend führe ich einige repräntative Romane auf, die in der Sendung behandelt wurden.

  • Assia Djebar – Fantasia


    Kurzbeschreibung
    Von Stimmen und Gesängen eingeleitet oder unterbrochen, stellt sich der Roman Assia Djebars wie eine Partitur in fünf Sätzen dar. Die Kindheit einer Frau verschmilzt mit dem Bericht des ersten Algerischen Krieges (1830-1871), verbindet sich dann mit den der jüngsten Vergangenheit entrissenen Erinnerungen von Landfrauen und Witwen, die mit Scham und Demut vom Befreiungskrieg erzählen. 'Diese Frauen', so Assia Djebar, 'machen keine Literatur aus ihrem Leben; je mehr sie während des Krieges erlitten haben, um so verhaltener sprechen sie. Ich habe ihrem ungeschminkten Bericht zugehört und wollte das neunzehnte Jahrhundert für sie übersetzen, meine Stimme mit der ihren vermischen.' Dies wird uns erzählt in großartiger Sprache, durch eine große Schriftstellerin.

  • Rachid Boudjedra - Die Eroberung von Gibraltar


    Handlung:
    zwei für die algerische Geschichte wichtige Ereignisse (die Eroberung Gibraltars durch den Berberführer Tarik ibn Ziad 711 und das Massaker französischer Truppen 1955 in Constantine) werden ineinander verschränkt erzählt. NEUE ZÜRCHER ZEITUNG


    Autorenporträt
    ˜Einige Seiten aus meinen Lieblingsbüchern lesen, die ich von Versteck zu Versteck mitgeschleppt habe. Die Zyankalikapsel griffbereit neben das Wasserglas auf den Nachtisch legen, weil ich denen auf keinen Fall lebendig in die Hände fallen will.˜ Bereits 1983 wurde Rachid Boudjedra von den Fundamentalisten zu Tode verurteilt, seither pendelt der bedeutendste algerische Schriftsteller in Todesangst zwischen Algier und Paris

  • Rachid Boudjedra - Prinzip Hass. Pamphlet gegen den Fundamentalismus im Maghreb


    Boudjedra, erklärter Marxist und Atheist, rückt den Islamismus in die Nähe der europäischen Faschismen der 20er und 30er Jahre und setzt sich mit den westeuropäischen Fehlinter-pretationen der islamistischen Bewegung auseinander. FRANKFURTER RUNDSCHAU
    RACHID BOUDJEDRA, geboren 1941 in Aïn-Beida/Ostalgerien, studiert nach aktiver Teilnahme am Befreiungskrieg Mathematik und Philosophie in Algier und Paris. Es folgen Lehraufträge an verschiedenen Universitäten der arabischen Welt, Europas und Amerikas. Heute lebt Boudjedra als freier Schriftsteller in Algier. Er schreibt und publiziert seit Beginn der Achtziger Jahre ausschließlich in arabischer Sprache; zählt zu den bedeutendsten Autoren des modernen Maghreb.

  • Yasmina Khadra - Wovon Wölfe träumen


    Kurzbeschreibung
    Yasmina Khadra: Der Roman über die Tragödie unserer Zeit In neun Sprachen übersetzt Ein hochbrisanter politischer und poetischer Roman: Yasmina Khadra, ehemaliger Offizier der algerischen Armee, schildert den blutigen Abstieg eines sensiblen, sympathischen Jungen vom Taxifahrer zum Killer der Bewaffneten Islamischen Gruppe. Yasmina Khadra ist das Pseudonym des 1955 geborenen algerischen Autors Mohammed Moulessehoul. Bis 2000 hoher Offizier der algerischen Armee, lebt seit 2001 mit seiner Familie im Exil in Frankreich.


    Autorenportrait
    Yasmina Khadra (Pseudonym) ist Schriftstellerin und lebt in Algier. Sie erfand die Figur des Commissaire Llob, den Helden von fünf Kriminalromanen, deren letzte drei in Frankreich herauskamen und eine Einheit bilden, eine Trilogie zum Thema Bürgerkrieg und seiner Hintergründe. Vorher und nachher veröffentlichte sie weitere Romane. Zur Trilogie, die mit Morituri beginnt, schreibt Yasmina Khadra: "Die Trilogie will eine möglichst getreue Analyse der Tragödie sein, die mein Land erschüttert."

  • Tahar Ben Jelloun - Mit gesenktem Blick


    Kurzbeschreibung
    Der Roman erzählt die Geschichte eines marokkanischen Berbermädchens aus einem kleinen Dorf im Hohen Atlas. Kniza lebt dort in sehr ärmlichen Verhältnissen, bis ihr Vater sie eines Tages zu sich nach Paris holt, wo er Arbeit gefunden hat. Sie beginnt nun in einer völlig fremden Welt ein neues Leben, immer hin und her gerissen zwischen zwei Kulturen.


    Autorenportrait
    Tahar Ben Jelloun wurde 1944 in Marokko geboren, lebt in Paris. Er gilt als bedeutendster Vertreter der französischsprachigen Literatur des Maghreb, wurde 1987 mit dem Prix Goncourt für seinen Roman "Die Nacht der Unschuld" ausgezeichnet.

  • Tahar Ben Jelloun - Verlassen



    Kurzbeschreibung
    Tanger 1995. Tanger verlassen - das ist die Obsession in den Köpfen einer ganzen Generation. Bei schönem Wetter sieht man die spanische Küste in nur 14 km Entfernung. Sie sitzen in den Cafés, trinken Tee, rauchen Haschisch und träumen sich hinüber. Unter ihnen Azel, arbeitslos nach einem Jurastudium, ohne jede Aussicht auf einen Job. Sein Cousin Noureddine ist gerade mit zwanzig anderen ertrunken bei dem Versuch, in die "Festung Europa" hinüberzukommen. Seine schöne kleine Nachbarin Malikka stirbt vor der Erfüllung des Traums an Lungenentzündung. Er selbst glaubt jetzt einen sicheren Weg gefunden zu haben: Der spanische Galerist Miguel hat sich in ihn verliebt und verschafft ihm und seiner Schwester Kenza Visa für Spanien. Azel geht nach Barcelona. Aber die Hölle aus Armut, Korruption und Demütigung, die er in Marokko hinter sich lässt, ist nur das Spiegelbild der anderen Hölle, die ihn erwartet: die Einsamkeit, Prostitution und der Verlust seiner Würde in der Emigration. Der große Erzähler Ben Jelloun gibt dem massenhaften Exodus aus Nordafrika mit diesem Roman ein figuren- und facettenreiches Gesicht.

  • Une mélancolie arabe - Abdellah Taïa
    Mon Maroc, Erzählung- Abdellah Taïa
    Le rouge du Tarbouche- Abdellah Taïa


    Abdellah Taïa
    (* 1973 in Salé) ist ein offen schwuler marokkanischer Schriftsteller und Journalist, der seit 1998 im selbst gewählten Exil in Paris lebt.


    Wikipedia über Abdellah Taia

  • ganz klasse dieser Fred


    Ich lese dieses Genre auch sehr gerne und habe etliche Bücher aus dem Unionsverlag - z. B. Nagib Machfus (Ägypten)


    Edit: was soll das "reserviert" beim letzten Post bedeuten :gruebel

  • Ich bedanke mich herzlich für diesen tollen Thread Herr Palomar! :anbet Die meisten der Büchertipps haben schon den Weg auf meine Wunschliste gefunden.


    Ich selbst habe leider noch nicht allzuviel Erfahrung mit maghrebinischer Literatur gemacht. Von Tahar Ben Jelloun habe ich "Der letzte Freund" gelesen, was mich sehr überzeugen konnte. Dabei hat mich nicht nur die Sprache des Romans begeistern können, sondern vor allem auch Jellouns Art des Erzählens. Die beiden erwähnten Romane von ihm werde ich auf alle Fälle auch in Angriff nehmen.


    Von Yasmina Khadra habe ich schon sehr viel gehört, mich bisher aber noch an kein Buch herangetraut. Nagib Machfus möchte ich auch schon sehr lange gerne lesen, gibt es dort eine Empfehlung, mit welchem Buch im am besten einsteigen sollte?

  • Ein Buch, was ich selbst noch nicht gelesen habe - das aber bei mir schon lange subbt - wollte ich auch noch schnell erwähnen:


    Der Jakubijan-Bau von Alaa al-Aswani

    Kurzbeschreibung
    Die Armen wohnen oben, auf dem Dach, in kleinen Kabüffchen, die ursprünglich als Abstellkammern konzipiert waren. In den Stockwerken darunter geht es weniger knapp zu. Dort hat ein durch die Revolution von 1952 teilenteigneter Grundbesitzer sein Büro mitsamt Liebesnest, ein Chefredakteur seine Wohnung, ein Neureicher das Domizil für seine Zweitfrau und viele Ungenannte ihr ganz normales Zuhause. Auf vielfältige Weise verweben sich die Leben der Bewohner. Das Haus wird zum Mikrokosmos für Ägypten.

  • Richie, bei dem "reserviert" muss ich noch ein Buch eintragen, dass in der Radosendung erwähnt wurde. Sozusagen ein Wegführer durch die maghrebinische Literatur vom Deutschlandfunk.


    Also Eintrag folgt noch.


    Literaturnobelpreisträger Nagib Machfus ist Klasse.
    Ich mag sehr sein Buch Die Midaq-Gasse-
    Das habe ich als Hörbuch gehört.



    Kurzbeschreibung
    Onkel Kamil, der Bonbonverkäufer, al-Hilu mit seinem Friseursalon, der alte Dichter, den keiner mehr hören will, seit es das Radio gibt - jeder sucht seinen eigenen Weg in die Zukunft. Umm Hamida, wandelndes Lexikon aller Missetaten, hat täglich mehr zu erzählen über die Geheimnisse der Gasse, denn eine Welt ist in Unordnung geraten.


    Autorenportrait
    Nagib Machfus, geboren 1911, ist einer der bedeutendsten arabischen Autoren der Gegenwart. 1988 wurde ihm der Nobelpreis verliehen

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    "Der letzte Freund" kommt sofort auf meine Wunschliste.


    Da kann ich nur zustimmen. Vielleicht sollte ich deine Lesevorschläge lieber auch nicht mehr ansehen, buzzaldrin, sonst wächst meine Wunschliste so in die Länge :wave


    Ansonsten kann ich hier leider keine Leseempfehlungen beitragen. Lese zwar gerade das Buch von einem afrikanischen Autoren, aber der stammt nicht aus dem Maghreb.

    "Es gibt einen Fluch, der lautet: Mögest du in interessanten Zeiten leben!" [Echt zauberhaft - Terry Pratchett]

  • Nagib Machfus habe ich mit der Kairoer Trilogie kennengelernt und war fasziniert.


    Es handelt von drei Generationen und drei Jahrzehnten des Lebens einer Kairoer Kaufmannsfamilie.


    Die Kairo Trilogie: Zwischen den Palästen / Palast der Sehnsucht / Zuckergäßchen: 3 Bde. (Taschenbuch)


    Die ISBN habe ich bei Ama gefunden, ich habe drei einzelne HC


    absolut empfehlenswert !

  • Entschuldigung, wenn ich ein bisschen klugscheißen muss, aber Ägypten gehört nicht zum Maghreb.


    Von den Maghrebinern mag ich auch sehr gern Assia Djebar (mein Liebstes von ihr ist "Les nuits de Strasbourg"), Driss Chraïbi ("L'inspecteur Ali"), Albert Memmi ("La statue de sel", aber auch seine Essays "Portrait du colonisé/du colonisateur"). Weniger anfangen kann ich mit den großen Rachid Boudjedra, Mohammed Did oder Kateb Yacine.


    Insgesamt mag ich es lieber, wenn sich diese (zum Teil ausgezeichneten) Autor/innen von der exzessiven Heimatbespiegelung lösen.


    *

  • Von Assia Djebar schätze ich die meisten Bücher.
    Nächte in Straßburg ist sehr gut, aber mein favorisiertes Buch von ihr ist Die Schattenkönigin.


    Die Schattenkönigin
    OT Ombre Sultane OA 1987 DE 1988Form Roman Epoche Moderne
    Der Roman Die Schattenkönigin von Assia Djebar dreht sich um den Wunsch muslimischer Frauen nach persönlicher Freiheit, um ihren Ausbruch aus den Fesseln der Tradition, die sie in den häuslichen Bereich verbannt.
    Inhalt: Im Mittelpunkt stehen zwei junge Frauen, Isma und Hajila, deren Existenz zunächst von einem Mann bestimmt wird, der als Prototyp aller Männer in einer patriarchalischen Gesellschaft erscheint. Nachdem Isma, die anfangs ganz in der Liebesbeziehung zu ihrem Mann aufging, ihn und ihre Tochter verlassen hat, sucht sie ihm eine zweite Frau aus, die spröde, aus ärmlichen Verhältnissen stammende Hajila. Die Heirat mit einem aus der Emigration zurückgekehrten, gut situierten Mann erscheint als Glücksfall, doch Hajila will sich nicht auf den häuslichen Bereich begrenzen lassen. Sie wagt es, allein hinauszugehen, sogar den Schleier abzulegen und die ihr fremde Welt draußen zu erkunden. Erstmals erlebt sie ein Gefühl von Freiheit, doch als ihr Mann von ihren heimlichen Ausgängen erfährt, schlägt er sie und sperrt sie in der Wohnung ein. Als Isma, die zuvor ihre Tochter zu sich geholt hat, um ihr ein freieres Aufwachsen zu ermöglichen, davon hört, steckt sie Hajila im Hammam, dem öffentlichen Bad, das die »Schattenschwester« aufsuchen darf, einen zweiten Wohnungsschlüssel zu.
    Aufbau: Erzählt wird die Geschichte von Isma, die Hajilas Weg nachzeichnet, sich die Außenwelt anzueignen und dabei selbst zu entdecken. Zudem erinnert sich Isma an die Liebesnächte mit ihrem Mann sowie an ihre Kindheit in der abgeschlossenen Frauenwelt des Hauses und die Schicksale einzelner Frauen, wie der »Ausgestoßenen«, die aufgrund des vagen Gerüchts einer verbotenen Kontaktaufnahme mit einem Mann verbannt wurde und später im Unabhängigkeitskrieg Gefangene besuchte. Eingewoben in die kunstvoll komponierte Handlung ist zudem das Geschick von Scheherazade aus den Märchen aus Tausendundeiner Nacht, die nicht nur dank ihres Erzähltalents, sondern auch der Wachsamkeit ihrer Schwester überlebt. Solch weibliche Solidarität erscheint als Zielpunkt, als Chance für die Frauen auf dem Weg ihrer Befreiung.
    Wirkung: Für ihren Roman über Frauen, die aus dem Schattendasein heraustreten, erhielt Djebar 1989 den Literaturpreis des Ökumenischen Zentrums in Frankfurt/Main, der Autorinnen der Dritten Welt gewidmet ist. P. G.




    Beeindruckt hat mich Assia Djebar auch bei 2 Lesungen, die ich von ihr gesehen habe. Bei einer, die total überbelegt mit Zuschauern war, hat sie ausdrücklich erlaubt, dass sich die, die stehen mussten, vorne auf der Tribüne noch setzen durften. Außerdem antwortete sie freimütig, offen und informativ auf alle Fragen!

  • @Palomar, "Ombre Sultane" habe ich noch nicht gelesen, es wird ohnehin mal wieder Zeit für ein Buch von Madame Djebar.


    Richie , kein Grund zur Entschuldigung, nur hat Ägypten eben eine völlig andere literarische Tradition, gerade auch in der neueren Zeit, was schon mal damit anfängt, dass es eine sehr früh zu Unabhängigkeit gelangte englische Kolonie, der Maghreb aber bis weit ins 20. Jahrhundert hinein französisch kolonisiert war.


    EDIT Wort ergänzt