Schneemann von Jo Nesbö

  • Schneemann von Jo Nesbö


    Erst einmal wieder ein paar Worte zum Inhalt: In Norwegen geht ein Serienmörder um, er entführt & tötet Frauen und hinterlässt immer nur einen Schneemann an den Tatorten. Harry Hole und seine neue Kollegin Katerine Brett versuchen den Täter zu stellen, bevor noch mehr Frauen verschwinden.
    Schneemann ist mein erstes Buch von Jo Nesbö, aber es ist kein Problem wenn man die vorherigen Bücher nicht gelesen hat. Es werden zwar hin und wieder verstorbene Polizisten oder andere Fälle erwähnt, aber nicht so, das es stören würde. Auch das Privatleben von Hole wird nochmal beschrieben, so das man nichts verpasst hatte.
    Das Buch beginnt mit einem kurzen Einstieg im Jahr 1980 und danach geht es sofort aktuell weiter. Man weiß lange nicht was es mit dem Schneemann oder dem Ereignis vor 24 Jahren auf sich hat. Außerdem werden auch andere Morde aus dem Jahr 1992 geschildert. Das bringt schon eine gewisse Spannung mit sich. Ständig wechselnde und neue Verdächtige, sowie einige andere Überraschungen bis hin zum überraschenden Ende lassen einen immer weiter lesen. Bis zum Ende werden dann auch die Ereignisse in der Vergangenheit ideal eingebaut und man erhält ein gutes Gesamtgerüst.
    Die Personen sind gut geschildert, man kann alle Handlungsweisen gut nachvollziehen. Trotz seiner etwas nervigen ( und nicht mehr neuen ) Alkoholsucht ist auch der Ermittler Harry Hole sehr sympathisch.
    Die Sprache ist leicht und flüssig zu lesen, so dass man das Buch innerhalb kurzer Zeit durchlesen kann.
    Wenn man alles zusammennimmt, hat man mit "Schneemann" einen gut durchdachten, kalt und finster wirkenden Krimi mit einem sehr guten Gesamtkonzept der spannend und auf jeden Fall zu empfehlen ist.

  • Über den Autor
    Jo Nesbø, 1960 geboren, ist Ökonom, Schriftsteller und Musiker. Der erfolgreichste Autor Norwegens ist längst auch international ein Bestsellerautor, seine Romane um Kommissar Harry Hole werden in dreißig Sprachen übersetzt. Schneemann wurde - wie schon Nesbøs Debüt Der Fledermausmann - in der Kategorie "Bester Kriminalroman des Jahres" mit dem "Buchhändler-Preis" (Bokhandlerprisen) ausgezeichnet sowie mit dem "Buchclub-Leserpreis" (Bokklubben Nye Bøkers leserpris) als "Bester Roman des Jahres". Jo Nesbø lebt in Oslo.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Jo_Nesb%C3%B8

  • Für mich war es der erste Roman von Jo Nesbø und damit mein 1. Harry Hole Krimi. Die Aufteilung in kurze und prägnante Kapitel (sogar mit Kapitelüberschrift, die ich immer sehr treffend fand) hat mir sehr gut gefallen, da man sich nicht allzusehr verliert und nach den einzelnen Kapiteln auch mal einhalten kann und über das gerade Geschehene/Gelesene Revue passieren lassen kann.


    Die Sprache fand ich auch einfach und flüssig zu lesen - und auch wenn ich den ein oder anderen norwegischen Ausdruck nicht kannte, tat dies dem Lesevergnügen keinen Abbruch.


    Ich fand den Auftakt, der eine Begebenheit im Jahre 1980 schildert, sehr gelungen, da - wie sich mit der Zeit herausstellt - dies der Schlüssel zu den Verbrechen in der Gegenwart (2004) ist. Dadurch, dass die Handlung im Spätherbst/Frühwinter stattfindet und auch noch im Norden Europas spielt, vermittelt Jo Nesbø sehr geschickt das Bild eines düsteren, kalten Schauplatzes.


    Die Handlung an sich ist schlüssig und wirkt nicht konstruiert und dadurch, dass der Leser das ein oder andere Mal auf eine falsche Fährte geführt wird, steigt die Spannung immer mehr. Der "Held", Harry Hole, war mir gleich sympathisch - einfach ein Charakter, der sich unbeirrt für seinen Job (auf)opfert und dadurch auch einiges verliert. Das Ende fand ich sehr gut gemacht, es war absolut nicht vorhersehbar - hat mich aber trotzdem zufrieden gemacht. Bestimmt nicht mein letzter Harry Hole :)

  • Zitat

    Original von hestia2312
    Habe ich das richtig verstanden, dass man die Vorgänger um Harry Hole nicht gelesen haben muss, um dieses Buch zu verstehen? :gruebel


    Ich würde sagen, dass es nicht nötig ist, aber von Vorteil wäre es bestimmt. Ich lese das Buch auch momentan (habe ca. 100 Seiten gelesen) und habe keine Probleme mit der Vorgeschichte, die kurz erwähnt wird...

  • Hallo :wave
    Das Buch hört sich wirklich nicht schlecht an.
    Aber ich warte lieber noch ein paar Rezis ab, damit meine Fragen villt. von selbst geklärt werden. :grin

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Kurzbeschreibung:
    Ein Serienmörder verbreitet Angst und Schrecken, seine unschuldigen Opfer: junge Mütter. Kommissar Harry Hole irrt durch ein Labyrinth aus Verdächtigungen und falschen Fährten. Als seine Freundin Rakel ins Visier des Killers gerät, entwickelt sich ein mörderisches Duell.



    Über den Autor:
    Jo Nesbø, 1960 geboren, ist Ökonom, Schriftsteller und Musiker. Der erfolgreichste Autor Norwegens ist längst auch international ein Bestsellerautor, seine Romane um Kommissar Harry Hole werden in dreißig Sprachen übersetzt. Schneemann wurde - wie schon Nesbøs Debüt Der Fledermausmann - in der Kategorie "Bester Kriminalroman des Jahres" mit dem "Buchhändler-Preis" (Bokhandlerprisen) ausgezeichnet sowie mit dem "Buchclub-Leserpreis" (Bokklubben Nye Bøkers leserpris) als "Bester Roman des Jahres". Jo Nesbø lebt in Oslo.


    Meine Meinung:
    In Norwegen treibt ein Serienmörder sein Unwesen. Die Opfer:

    . Als Visitenkarte hinterlässt der Mörder einen Schneemann.
    Der Ermittler Harry Hole jagt einer Vielzahl von möglichen Spuren hinterher. Bei manchen war es für mich von Anfang an offensichtlich, dass sie falsch sein mussten (und das nicht nur, weil das Buch noch nicht zu Ende war), bei anderen saß ich da und dachte "Hoppla, ja das war ein genialer Gedanke!" Die Spannung bleibt durchweg bestehen und die Geschichte nimmt einige völlig unerwartete Wendungen.
    Interessant fand ich, wie der Schluss gelöst wurde: Plötzlich wurde aus der Sicht des Täters weitererzählt. So war zwar EIN Rätsel schnell gelöst, die Luft aus der Story dennoch nicht entwichen, denn es blieb noch zu klären, ob Harry den letzten Mord, das große Finale, verhindern kann.
    Zwei Dinge haben mich an diesem Buch befremdet: Harry gibt zu Beginn einem wildfremden Menschen einen Haustürschlüssel ohne seine Geschichte zu überprüfen. Und das bei einem Polizisten?? Und gegen Ende, als er nochmals loszieht, obwohl ihm gerade ein Finger abgetrennt wurde.
    Jedoch hat mich das Buch alles in allem sehr fasziniert und es wird für mich nicht das letzte von Jo Nesboe bleiben.

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

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  • Ich hatte ja vor dem eigentlichen Buch die Leseprobe gelesen und fand die sprachlich ja nicht so herausragend. Nicht schlecht, aber eben auch nicht gut. Diesen Eindruck muß ich nach dem Lesen unbedingt revidieren. Dieses Buch ist gut, es ist spannend, es hat einen fiesen Mörder, viele falsche Fährten und einen ungehobelten und unkonventionellen Ermittler. Die Charaktere sind auf eine tolle Art gezeichnet und die Sprache ist für einen Krimi wirklich gut.
    Leider wußte ich bereits ab den ersten Seiten, wer der Killer war, trotz der glaubwürdigen falsch gelegten Fährten konnte mich von diesem Glauben niemand abbringen. Dieses Wissen, hat aber keineswegs mein Lesevergnügen geschmälert, die letzten 200 Seiten hab ich letzte Nacht in einem Zug durchgelesen, weil ich endlich wissen wollte, ob ich Recht habe oder nicht.
    Das Buch gehört ja zu einer Reihe um den Ermittler Harry Hole. Die Vorgängerbücher waren mir bis dato nicht bekannt, dennoch habe ich die Zusammenhänge um Harry Holes Privatleben problemlos verstanden. Weitere Bücher werde ich mir allerdings auf jeden Fall noch besorgen, da mir das Buch wirklich ausnehmend gut gefallen hat.


    Die Aufmachung fand ich auch sehr gelungen, nicht kitschig, sondern einfach und klare, so mag ich Buchumschläge/-einbände.


    Das Einzige, was ich bemängeln würde ist der offensichtliche Übersetzungsfehler bei den Dienstgraden der agierenden Polizisten. Klar, spielt das Ganze in Norwegen und da sind die Bezeichnungen vermutlich anders, aber wenn man die Dienstgrade ins Deutsche übersetzt, wie hier geschehen, sollte einem dann doch kein solcher Patzer unterlaufen.
    Harry Hole selbst ist Polizeihauptkommissar, sein Vorgesetzter und Leiter der Inspektion ist aber nur ein Oberkommissar. Zum einen ist das auf das deutsche Polizeisystem bezogen, zwar denkbar aber sehr ungewöhnlich. Zum anderen hieße es nicht Polizeihauptkommissar, sondern Kriminalhauptkommissar und die Leitung einer Kriminalinspektion hat gewöhnlich ein Beamter des Höheren Dienstes inne. Sprich ein Kriminalrat oder Polizeirat, kein Polizeioberkommissar.


    Fazit: Sprachlich und inhaltlich sehr empfehlenswert!

  • Auch wenn man wie ich vorher noch keinen Roman von Jo Nesbo gelesen hat, ist es sehr einfach in diesen siebten Fall von Harry Hole einzusteigen.


    Der Roman ist sehr spannend und flüssig geschrieben und hat viele falsche Fährten (einige glaubwürdiger als andere) . Gelungen fand ich, den letzten Teil mit einer Beschreibung der Umstände aus der Sicht des Täters beginnen zu lassen - ohne daß die Spannung des Krimis darunter leidet.


    Mir hat der Roman sehr gut gefallen und ich habe ihn in vier Tagen verschlungen. Es wird nicht der letzte Roman von Jo Nesbo gewesen sein, den ich lese! :lache

  • Dunkel, kalt und verschneit das ist der neue norwegische Krimi „Schneemann“ von Jo Nesbø.
    Eine Reihe von Morden erschüttert Norwegen. Die Leichen sind junge verheiratete Frauen, Mütter. Die Handschrift des Täters: ein Schneemann. Ermittler Harry Hole wird auf den Fall angesetzt und ermittelt sowohl mit seinem vierköpfigen Team und auch auf eigene Faust. Immer wieder werden Spuren gefunden. Der echte Mörder bleibt jedoch lange gut getarnt, da er einige Spuren selbst gelegt hat und diese rasch scheinbar im ersten Schnee des baldigen Winters verlaufen. Erst beim Zusammensetzen der einzelnen Puzzleteilchen, sowie nach dem Fund der richtigen Spuren ergibt sich ein Bild und das Ausmaß der Mordserie, die 24 Jahre zuvor begann.
    Der Stil des Autors ist unglaublich. Er verrät gerade genug um eine gewisse Spannung zu erzeugen, jedoch nie genug um den Täter zu früh zu entlarven. Mit jedem neuen Detail zieht Nesbø den Leser mehr in seinen Bann. Häufig glaubte ich sogar zu wissen, wer der Täter ist. In der folgenden Zeile zerstörte der Autor dann mein Gedankenkonstrukt wieder und alle gefundenen Spuren wurden ungewiss. Welche Spur ist nun die richtige, die jenige welche zum echten Täter führt? Diese Frage schoss mir beim Lesen des Öfteren durch den Kopf. Erst nachdem der wahre Täter entlarvt ist, erscheint alles ganz logisch. Der Krimi ist so einfach und doch so genial. Einzig störend sind zu Beginn scheinbare Sprünge, wenn nicht sogar Brüche mit allem bisher Bekannten. Diese sind jedoch notwendig um die Spannung und Neugier des Lesers aufzubauen und zu erhalten.
    Jo Nesbø wurde 1960 in Oslo geboren. Er arbeitete als Finanzanalytiker und Ökonom für die norwegische Handelshochschule in Bergen, war jedoch nebenberuflich auch Journalist. Später machte er sich als Schriftsteller selbstständig und schon sein Debutkrimi „Der Fledermausmann“ aus dem Jahr 1977 (in Deutschland 1996 erschienen) bekam den Preis für den besten Krimi des Jahres. Diesen habe ich bisher noch nicht gelesen, denn dieser Jo Nesbø-Krimi war mein erster Versuch mit diesem Autor, aber es wird sicherlich nicht mein Letzter sein. Jo Nesbø gelingt es mit seinem spitzfindigen und raffinierten Schreibstil eine Atmosphäre zu erschaffen, die genauso ist, wie Skandinavien immer in Krimis dargestellt wird – Dunkel, kalt und verschneit - ohne dabei langweilig zu werden.

  • Zum Inhalt:
    Ein Serienmörder tötet auf bestialische Art und Weise junge Mütter. Die Osloer Kriminalpolizei unter der Leitung von Kommissar Harry Hole ist auf der Jagd nach dem "Schneemann". Die Ermittler stehen vor einem Labyrinth aus falschen Spuren und neuen Verdächtigungen - und es geschehen immer weitere Morde! Und auch Harry's große Liebe Rakel steht im Visier des Schneemanns...
    ***
    Bei diesem Buch handelt es sich bereits um den 7. Fall von Harry Hole.
    In meinem Fall war es das erste Buch, was ich von Jo Nesbo gelesen habe.
    Und ich muß sagen, ich habe in letzter Zeit nichts Spannenderes gelesen! Es ist ein Krimi, nein - ich würde sagen Thriller, der von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Die Spannung wird von Kapitel zu Kapitel aufgebaut und bis zum Finale noch mal gesteigert.
    Man fängt schon recht früh mit Vermutungen über den Mörder an, wird dann aber durch neue Hinweise und Fährten wieder verunsichert. Aber genau das finde ich klasse! Auch ganz wichtig: ein sympatischer Ermittler. Harry Hole muß man meiner Meinung nach - trotz "Antiheldeinstellung" - einfach mögen. Werde jetzt nach und nach auch seine ersten Fälle "nachlesen".
    ***
    Auch wenn dieses der 7. Fall von Harry Hole ist, kann man hier bedenkenlos "einsteigen": dem Leser wird alles wichtige an Hintergrundwissen mitgeteilt. Jo Nesbo schreibt großartig und superspannend! :anbet

    "Versuche mit der Seele zu sehen. Die Seele sieht, worauf es wirklich ankommt." Susanna Kearsley M a r i a n a


    :trippel

  • Zitat

    Auch wenn dieses der 7. Fall von Harry Hole ist, kann man hier bedenkenlos "einsteigen": dem Leser wird alles wichtige an Hintergrundwissen mitgeteilt. Jo Nesbo schreibt großartig und superspannend! Anbeten


    Das ist beruhigend. Mich interessiert dieses Buch nämlich sehr, aber ich möchte nicht vorher 6 andere Bücher lesen (müssen), damit ich dieses kapiere. :-]

  • Der "Schneemann" ist Teil der Reihe "Die Fälle von Kommissar Harry Hole". Momentan besteht diese Reihe aus 7 Büchern: "Der Fledermausmann", "Kakerlaken", "Rotkehlchen", "Die Fährte", "Das fünfte Zeichen", "Der Erlöser" und "Schneemann.
    Jo Nesbø schreibt auch Kinderbücher, u. a. "Doktor Proktors Pupspulver".


    Inhalt (laut Buch):
    Vier Frauen werden brutal ermordet, und als Visitenkarte hinterlässt der Mörder in ihren Gärten einen Schneemann. Harry Hole und seine neue Kollegin Katrine Bratt vermuten bei ihm ein Trauma. Warum sollte er sonst ausgerechnet junge Mütter töten? Eine Fährte nach der anderen erweist sich als falsch. Kurzzeitig verdächtigt Harry sogar die neue Kollegin. Doch dann kommt er dem Geheimnis einer der Frauen auf die Spur und erkennt das Motiv und was auf dem Spiel steht: Längst verfolgt der Mörder Harrys Liebe Rakel. Aus der Verbrecherjagd wird der irrwitzige Kampf um eine Frau. Und erst als Harry sich seine eigene Lebenslüge eingesteht, tritt der Mörder aus dem Schatten. Denn nun steht er seinem entscheidenden Opfer gegenüber: Harry Hole...


    Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.


    Über den Autor:
    Jo Nesbø wurde 1960 in Oslo geboren. Er war zunächst als Finanzanalytiker und Ökonom für die norwegische Handelshochschule in Bergen tätig, arbeitete aber nebenberuflich als Journalist, bevor er sich als Schriftsteller selbstständig machte. Schon für seinen ersten Kriminalroman – Flaggermusmannen (dt. Der Fledermausmann) bekam Nesbø 1997 den Preis für den besten Krimi des Jahres. In ihm schildert der Autor die Erlebnisse von Kriminalkommissar Harry Hole auf einer Dienstreise nach Australien. Ebenfalls subtil, aber trotzdem volkstümlich ist die Pop-Band „Di Derre“. Frontmann, Vokalist und Komponist Jo Nesbø ist auch ein anerkannter Musiker, der nach Auskunft der Kritik gute Texte mit schwungvollen Popmelodien auf besondere Art verbindet. (von http://www.krimi-couch.de/krimis/jo-nesboe.html)


    Meine Meinung:
    Der Titel "Schneemann" passt natürlich sehr gut, denn wie im Inhalt erwähnt, hinterlässt der Mörder nach einem Mord einen Schneemann im Garten. Ansosten hinterlässt der Täter nie Spuren und begeht somit einen perfekten Mord. Am Titel gibt's nichts auszusetzen.


    Das Cover ist weiß, passend zum Schnee, gehalten. Nur ein einzelner Fußabdruck, den man hinterlässt, wenn man im Schnee spaziert, ist zu sehen. Da ich immer wenn ich Hardcover lese den Umschlag runtermache, muss ich auch die sonstige Gesaltung des Buchdeckels etc. erwähnen. Man erkennt darauf ein Glitzern, wie das Glitzern des Schnees in der Sonne. Da hat sich jemand wirklich Mühe gegeben...


    Das Buch hat sich gut lesen lassen, war flüssig geschrieben und auch die Spannung wurde von Anfang an gut aufgebaut und auch das ganze Buch über eingehalten Dies ist übrigens mein 1. Nesbo und ich wurde nicht enttäuscht. Das Buch beginnt mit einem Rückblick ins Jahr 1980, wo ein Schäferstündchen einer verheirateten Frau mit einem Mann ohne Brustwarzen beschrieben wird. Der Sohn der Frau muss im Auto warten, bekommt aber relativ viel von den Geschehnissen mit. Anfangs scheint diese Schilderung gar nicht zum restlichen Inhalt zu passen, doch nach und nach erschließt sich der Zusammenhang. Im Laufe des Buches wird dann noch einmal ein solcher Rückblick gegeben, und es klärt sich auf, dass diese Einschübe eine Art Schlüssel zu den Verbrechen in der Gegenwart sind. Die Aufteilung in kurze Kapitel hat mir sehr gut gefallen, da man nach den einzelnen Kapiteln auch mal pausieren kann ohne den Faden zu verlieren. Die Atmosphäre des Buches ist eher kühl, eigentlich auch verständlich, erstens wegen der Morde an den jungen Frauen und zweitens wegen der Tatsache, dass es immer wieder schneit. Die Handlung an sich ist schlüssig und wirkt nicht konstruiert, was sehr selten vorkommt, und dadurch, dass der Leser das ein oder andere Mal auf eine falsche Fährte geführt wird, steigt die Spannung immer mehr. Der Inhalt wirkt glaubhaft und nicht so, als ob der Autor krampfhaft versucht hat einen Roman zu schreiben.


    Der Protagonist, Harry Hole, war mir von Anfang an sympathisch. Er scheint ein bodenständiger Mann zu sein, kein Überfliegerpolizist. Und trotzdem opfert er für seinen Job. Das Ende finde ich sehr gut gemacht, denn bis zum Schluss war es nicht vorhersehbar. Einzelne Fakten konnte man sich schon zusammenreimen, aber die entgültige Lösung eher weniger.


    Zugegebenermaßen ähneln sich die skandinavischer Krimis oft, beziehungsgestörte Ermittler mit Gesundheits- bzw. Alkoholproblemen sind ja keine Seltenheit. Das ist ein kleiner Minuspunkt für mich... Ich muss auch zugeben, dass mir irgendwas an diesem Buch gefehlt hat, so richtig konnte es mich nicht gefangennehmen, trotz der anhaltenden Spannung.


    Zum Abschluss noch ein Auszug aus dem Buch bei dem mir die Ausdrucksweise gut gefallen hat: "(...) Die Geologen behaupten, Oslo sei ein toter Vulkankrater. Und an Abenden wie diesem malte sich Hary manchmal aus, all die Lichter der Stadt seien kleine Perforationen der Erdkruste, durch die die glühende Lava hindurchschimmerte. Ausgehend vom Holmenkollen, der wie ein weißes, hell erleuchtetes Komma auf dem Höhenzug der anderen Seite der Stadt lag,(...)


    Fazit: "Schneemann" ist ein solider skandinavischer Krimi für aufgeweckte Ermittler, der vorzugsweise während des ersten Schnees gelesen werden sollte.


    Ich vergebe 8 von 10 Punkten.

  • Dies war mein erster Krimi von Jo Nesbö und obwohl ich die Figur des Polizisten Harry Hole vorher nicht kannte, hatte ich kein Problem, in die Geschichte hineinzukommen. Hole spielt recht sympathisch die Rolle des typischen abgestürzten Ermittlers. Trotz seiner Alkoholprobleme und eines komplizierten Privatlebens ermittelt er zielstrebig an einer Serie von Frauenmorden, bei denen immer ein Schneemann eine Rolle spielt, gerät mehrmals auf eine falsche Fährte und die Leser gleich mit ihm. Man hat einen Verdacht, wer der Schneemann ist, aber mehr als einmal wird der auch wieder zerstört. Es macht Spaß, beim Lesen mitzuraten und sich durch die Erkenntnisse und Irrtümer führen zu lassen. Die Figuren agieren nachvollziehbar und die einzelnen Charaktere sind sehr lebendig beschrieben. Am Ende kommt es doch noch mal überraschend anders.
    Es dauerte ein bisschen, bis sich die Spannung so richtig aufbaute, aber dann hat mich die Handlung nicht mehr losgelassen. Der angenehm leicht lesbare Erzählstil und die immer neuen Wendungen lassen einen bei der Stange bleiben und immer weiter lesen.
    Für mich ein gut gelungener Krimi, den ich mit 8 Punkten bewerte.

  • Mein erster Krimi dieses norwegischen Autors und dann gleich eine voller Erfolg! Ich habe schon bei der Leseprobe gemerkt, dass dies mal ein Krimi ist, der sich von den anderen skandinavischen Vorgängern positiv absetzt und war glücklich, als ich das Buch dann zu Ende lesen durfte.


    Gleich von Anbeginn nimmt die Handlung seinen Lauf in die spannende Ermittlungsarbeit eines alkoholkranken, und seelisch ziemlich kaputten, Hauptkommissars, der die schwere Aufgabe hat, einen Serienmörder zu fangen, der mit schöner Regelmäßigkeit beim ersten Schneefall die Angwohnheit hat, Frauen zu ermorden.


    Bis es überhaupt feststeht, dass die Frauen nicht nur vermisst werden, sonder Opfer eines bestialischen Täters wurden, hat Harry Holes bei Vorgesetzten und in seinem Team schon große Überzeugungsarbeit zu leisten. Unterstützt wird er von der schönen Kommissarin Katerine Bratt.


    Die Spannung lässt nie nach, zumal auch der Leser in die Ermittlungsarbeit wunderbar eingebunden wird und von einem Verdächtigem zum Nächsten hüpft - bis schlußendlich ein überraschendes Ende auch leider für das Ende eines großartigen Lesespaßes sorgt. Bie mir hinterließ dieses Buch den Geschmack auf mehr Harry Hole - der auch schon bestellt wurde.

  • (Nur ganz kurz) zum Inhalt:
    Ein Serienmörder hat es auf junge Mütter abgesehen und tötet sie auf grausame Art und Weise. Als eine Art Visitenkarte hinterlässt er nach einem Mord jeweils einen Schneemann. Der norwegische Kommissar Harry Hole stößt bei seiner Jagd nach dem Monster auf immer neue falsche Spuren und Verdächtigungen. Als sogar Harrys Freundin Rakel in Gefahr gerät, muss er über sich hinauswachsen, um dem Mörder Einhalt zu gebieten.


    Meine Meinung:
    Mit „Schneemann“ legt der Autor Jo Nesbo einen weiteren Roman um seinen Kommissar Harry Hole vor. Glücklicherweise aber kann man diesen Krimi auch lesen und genießen, wenn man –wie ich – noch keinen der Vorgängerbände gelesen hat.


    Jo Nesbo erzählt seine Geschichte sehr packend und spannend. Er führt seine Leser mit Eleganz immer wieder in die Irre. Jedesmal wenn man aufatmen will und denkt nun seit der Täter aber gefasst und sich darüber wundert, dass trotzdem noch so viel Buch zu lesen ist, nimmt die Story einen völlig unvorhersehbaren Verlauf. Man stellt fest, dass nichts so ist wie man es vermutet hat. Und doch ist es eine dunkle Geschichte, in der man auf viele düstere Gestalten trifft, was es zu einem typisch skandinavischen Kriminalroman macht.


    Wir begegnen dem Kommissar Harry Hole. Er ist ein wenig depressiv und melancholisch, alkoholkrank und alles in allem eine etwas verkrachte Existenz. Obwohl er oftmals vollkommen unberechenbar handelt und in einem Ermittlungsteam wohl auch nicht tragbar ist, lässt man ihm doch alle Narrenfreiheiten. Am Ende jedoch ist es dann auch nur Harrys Hartnäckigkeit zu verdanken, dass der Täter festgesetzt werden kann.
    An der einen oder anderen Stelle hatte ich den Eindruck, dass die Krimihandlung zu weit hinter Harrys persönlichen Belangen und Problemen zurückbleibt. Doch schlussendlich hat das dem Gesamtwerk keinen Abbruch getan, denn trotz der Widrigkeiten ist Harry eine starke Figur.


    Dieses Buch ist durchweg empfehlenswert und spannend. Vor allem für die Freunde von Mankell & Co. ist es sicherlich ein Volltreffer.