Mord im Park - Cynthia Harrod-Eagles

  • Originaltitel: Dear Departed (2004)
    Dtv 2009, 381 S.


    Eigentlich Bd. 10 der Reihe um Detective Inspector Bill Slider, aber erst der 3. auf Deutsch übersetzte.


    Über den Inhalt:
    Im Park wird die Leiche einer jungen Joggerin gefunden. Zunächst deuten die Spuren darauf hin, dass der von der Presse „Parkmörder“ getaufte Serientäter wieder zugeschlagen hat, auf dessen Konto bereits zwei erstochene Opfer gehen. Doch bei der Obduktion stellt sich heraus, dass die Frau an einer tödlichen Dosis Beruhigungsmittel gestorben ist und nicht durch die ihr beigebrachten Stichwunden. Detective Inspector Bill Slider macht sich an die Aufgabe herauszufinden, wie es möglich war, einer jungen gesunden Joggerin am hellichten Tag in einem öffentlichen Park Gift zu verabreichen.


    Über die Autorin:
    Cynthia Harrod-Eagles wurde am Schauplatz ihrer Bill-Slider-Krimis in Shepherd’s Bush im Westen von London geboren und studierte Englisch, Geschichte und Philosophie.


    Meine Meinung:
    Dies ist schon der 10. Band der Reihe um den sympathischen Detective Inspector Bill Slider und seine Ermittlertruppe. Man muß die Vorgänger nicht kennen, auch die beiden deutschen nicht, um diesen kleinen feinen Krimi genießen zu können.
    In ruhiger, launiger Erzählweise wird der Leser durch diesen actionfreien Krimi geführt, bei dem das Hauptaugenmerk auf den Ermittlungen der Polizei liegt. Die Autorin nimmt sich viel Zeit für die Beschreibung der Nebenfiguren, für das Privatleben der Polizisten, für ihre Beziehungen untereinander. Darauf muß man sich einlassen, dann wird man mit einer sorgfältig konstruierten, klugen Geschichte belohnt. An mehreren Verdächtigen vorbei führt der Weg erst ganz am Ende zum Täter, der zugegebenermaßen nicht einmal auf meiner Liste der Verdächtigen gestanden hatte.


    Ach ja: Die letzte Seite lässt auf eine baldige Übersetzung des Folgebandes hoffen.

  • Meine Meinung:
    Einen Urlaub starte ich gerne mit einem entspannenden Krimi, wenn möglich in guter alter Who-dunnit-Manier. „Mord im Park“ von Cynthia Harrod-Eagles erschien mir vor allem deshalb interessant, weil ich den Schreibstil der Autorin kennenlernen wollte, die neben der Krimi-Reihe um Detective Inspector Bill Slider eine historische Romanserie herausgebracht hat, die mit ihren über 30 Bänden mehr als 500 Jahre Geschichte umspannt.


    „Mord im Park“, im englischen Original unter dem passenderen und interessanteren Titel „Dear Departed“ erschienen, ist bereits der zehnte Band der Krimi-Reihe um Detective Inspector Bill Slider, von der bisher drei Bände in deutscher Übersetzung erschienen sind.


    Als eine junge Joggerin im Park gefunden wird, ist die Lösung des Falles für die Boulevardpresse sofort klar: der Parkmörder hat wieder zugeschlagen, der seit Wochen den Londoner Westen in Atem hält. Willkürlich wählt er seine Opfer aus, zerrt sie ins Gebüsch, ersticht sie und verschwindet, ohne dass er gesehen oder gehört wird. Detective Inspector Bill Slider will es genauer wissen. Bei der Obduktion zeigt sich, dass das Opfer gar nicht an den zugefügten Stichwunden starb sondern an einer Überdosis Beruhigungsmittel. Wie allerdings kommt die Joggerin auf ihrer täglichen Strecke durch den taghellen öffentlichen Park dazu, eine Überdosis Beruhigungsmittel zu nehmen?


    „Mord im Park“ ist ein eher beschaulicher Krimi, bei dem Cynthia Harrod-Eagles intensiv Polizeiarbeit beschreibt, ihre Leser aber auch am Privatleben des sympathischen Protagonisten Bill Sliders und einiger seiner Kollegen teilhaben lässt. Aufgrund dieser ausführlichen Beschreibungen steuert die Klärung des Falles auf den 382 Seiten eher gemächlich, aber dennoch unterhaltsam, auf seine Auflösung hin. Eine Auflösung, die plausibel und einigermaßen überraschend ist. „Mord im Park“ ist in einer leichten, flüssigen, sehr angenehmen Sprache gehalten. Was will man mehr von einem Who-dunnit?


    Wer eher beschauliche Krimis mag, bei denen der Schwerpunkt auf der Ermittlungsarbeit liegt, aber auch das Privatleben der Ermittler nicht zu kurz kommt, wird an Cynthia Harrod-Eagles Bill - Slider – Reihe Vergnügen haben. Sicherlich wäre es schön, diese vom ersten Band an lesen zu können, da erkennbar ist, dass sich im Privatleben des Ermittlers Bill Slider schon einiges getan hat, er einige schwere Entscheidungen treffen musste, es ist aber auch kein Problem, wie ich es getan habe, mit dem zehnten Band zu beginnen, die Autorin erläutert genug Hintergründe, um Handeln, Dialoge und Beziehungen der wesentlichen Figuren verstehen zu können.