Ignacio Martinez de Pisón - Milchzähne

  • Klappentext:
    1937 verlässt Raffaele Cameroni Frau und Tochter in Italien, um als Soldat im Spanischen Bürgerkrige die Nationalisten zu unterstützen. Mit Ideologien hat er zunächst wenig im Sinn, ihm geht es vor allem darum, die wirtschaftliche Lage seiner italienischen Familie zu verbessern. Doch dann kämpft Raffaele mit Feuereifer und politischer Überzeugung für die Sache der Rechten.
    Er macht Karriere in der Armee, und als der Krieg zu Ende ist, bleibt er in Spanien. Vor allem wegen Isabel, in die er sich verliebt hat und mit der er eine Familie gründet.
    Was Isabel nicht weiß: dass er bereits Frau und Tochter hat.Auch die Söhne Rafael, Alberto und Paquito bleiben ahnungslos, bis einer von ihnen bei einem Italienbesuch die bittere Wahrheit stößt und auf Vergeltung sinnt.


    Der Autor:
    Ignacio Martínez de Pisón, geboren 1960 in Zaragoza, hat schon zahlreiche Bücher veröffentlicht. In Spanien gilt der in Barcelona lebende Autor als einer der wichtigsten zeitgenössischen Romanciers. Bei Hoffmann und Campe erschienen bisher: »Die Zeit der Frauen« (2004), »Mein Vater, die Göttin und ich« (2006) und sein Sachbuch »Der Tod des Übersetzers« (2007). Letztere Dokumentation über den mysteriösen Tod des Übersetzers von John Dos Passos im Spanischen Bürgerkrieg hielt sich wochenlang auf den spanischen Bestsellerlisten und hatte ein überwältigendes Presseecho.


    Meine Meinung:
    Erzählt wird die Geschichte des Italieners Raffaele, der Frau und Kind verlässt, um im Spanischen Bürgerkrieg mitzukämpfen. Dort stellt er sich bald auf die Seite der Falangisten.
    Er verliebt sich in Isabel, heiratet sie und bekommt mit ihr drei Söhne.
    In Zeitsprüngen erzählt Pisón nun die Familiengeschichte vor dem Hintergrund der spanischen Geschichte.
    Hauptprotagonisten sind Raffaele, der zu den Falangisten gehört, sein Sohn Alberto, der politisch desinteressiert ist und Rafael, der antifranquistisch eingestellt ist und sich auch für die Vergangenheit der Familie interessiert.


    Sprachlich ist der Roman einfach gehalten, es lässt sich also leicht und flüssig lesen. Leider bleiben die Personen oberflächlich und irgendwie farblos. Manche Reaktionen der Personen bleiben unverständlich und einiges ist meiner Meinung nach auch unrealistisch. Manches wirkt konstruiert.
    Alles in allem ist der Roman eine oberflächliche Familiensaga.
    Schade -ich hatte mehr erwartet.

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

  • Vielen Dank Conor für deine ausführliche Rezi. :wave
    Das Buch steht auch auf meiner Liste, aber ich werde das jetzt mal nach hinten rutschen lassen.

    Herzlichst, FrauWilli
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    Ich habe mich entschieden glücklich zu sein, das ist besser für die Gesundheit. - Voltaire