'Die vierte Schwester' - Seiten 001 - 099

  • Vier einzelne Geschichten, von welchen drei eine Verbindung zueinander haben. Amalia und Julia scheinen Jackson einen Auftrag zu erteilen, der mit dem Verschwinden ihrer Schwester Olivia zu tun hat. Das Gespräch zwischen den Dreien war ja nicht sehr ergiebig. Dann soll Jackson noch Verbindung mit Theo aunehmen, dessen Tochter vor Jahren starb.
    Ich frage mich, wie Michelles Geschichte zu den anderen passt...

  • Meine ersten Eindrücke zum Buch, zu dem ich nur beim Kauf den Klappentext gelesen und ansonsten alle Rezis etc. ignoriert habe, sodass ich nun unvorbelastet ins Geschehen einsteigen konnte:



    Gelesen habe ich Fall Nr. 1 und bin von den Figuren überraschend „angezogen“. Im Guten wie im Schlechten.


    Rosemary ist nicht nur überfordert mit ihrer mehrfachen Mutterschaft sondern wohl auch mit sich selbst.
    Das soll also erklären, warum sie zu keinerlei Gefühl; geschweige denn Mutterliebe, (einzige Ausnahme: Olivia) fähig ist?
    Tut mir Leid, aber das einzige Mitgefühl meinerseits bekommen die Kinder. So individuell ihre Charaktere zu sein scheinen, so sehr bilden sie füreinander scheinbar die einzige Art von Familie.
    Rosemarys Verhalten ist für mich schlichtweg wider die Natur…
    Der Vater? Hm; scheint mehr mit sich selbst und der Suche nach Erfolgen (oder was auch immer…) beschäftigt zu sein als alles Andere.. Sein Entschluss doch noch zu heiraten und eine Familie zu gründen, scheint mir genau die falsche Entscheidung gewesen zu sein.


    ch hätte gerne mehr / weiter über die Kinder gelesen, aber am Ende des Kapitels ist ja nun Olivia verschwunden und jetzt wartet lesemäßig also zunächst ein Zeitsprung von 24 Jahren auf mich.



    nofret78 :
    Dein Posting habe ich mir erst einmal "aufgespart", da ich gleich sah, dass du schon weiter bist. Deshalb also vorerst: No comments!;-)

    "Man muss die Leute an ihren Einfluss glauben lassen – Hauptsache ist, dass sie keinen haben." Ludwig Thoma :grin

  • Fall Nr. 2:



    Gleich in den ersten Zeilen musste ich schmunzeln.


    Krankhafte Fettleibigkeit eher als

    Zitat

    "fidel übergewichtig"

    anzusehen, ist schon eine besonders gelungene Umschreibung... wenn auch so gar nicht realistisch :lache.
    Oder war das am Ende gar nur ein "Schmankerl" bei der Übersetzung?
    Liest hier jemand das englische Original? Würde mich nämlich tatsächlich brennend interessieren... :grin.



    Apropos ins Auge fallende Ausdrücke bzw. gelungene Sätze. Den folgenden musste ich mir einfach notieren:

    Zitat

    "Theo empfand ein seltsames Triumphgefühl: er war mit einem Zug gefahren, der beinahe entgleist wäre, aber nichts Schlimmes war passiert. Seine Chancen (und die Chancen der ihm Nahestehenden), noch einmal einen Zugunfall zu erleben, mussten gesunken sein."


    Herrlich :-], Theo als eigentlich eher ober-pessimistischer und ständig besorgter Vater, plötzlich für einen Gedankengang lang optimistisch: die Art und Weise, wie der Leser dies eindringlich mitgeteilt bekommt, fand ich erstaunlich originell.





    Da das Kapitel mit Lauras Tod / Ermordung endet und ich bisher keinen Zusammenhang zu den Figuren im ersten Fall erkennen kann, frage ich mich ob die Gemeinsamkeit wohl die auch bei Theo vorhandene Fixierung seiner Liebe auf nur ein Kind ist...

    "Man muss die Leute an ihren Einfluss glauben lassen – Hauptsache ist, dass sie keinen haben." Ludwig Thoma :grin

  • Zitat

    Original von Amanita


    Tut mir Leid, aber das einzige Mitgefühl meinerseits bekommen die Kinder. So individuell ihre Charaktere zu sein scheinen, so sehr bilden sie füreinander scheinbar die einzige Art von Familie.


    Genauso habe ich das auch empfunden - es bleibt ihnen ja auch nichts anderes übrig, bei den Eltern.


    Edit:ein n fehlte

  • Meine Notizen zum 3. Kapitel:


    Hier kam ich mir vor wie in einem schlechten Film. Mädchen wird schwanger, trägt das Kind aus und bereut es anschlie0end doch.


    Aussagen bzw. Gedanken wie

    Zitat

    „Das Baby war ein Paket, das an die falsche Adresse geliefert worden war, ohne Möglichkeit es zurückzuschicken oder zurückzugeben.“ / S. 50


    oder

    Zitat

    ob das Baby gerade „an einem elektrischen Kabel kaute oder sich selbst mit einem Kissen erstickte“ / S. 51

    ,
    zeigen m. M. nach (vielleicht etwas zu dick aufgetragen) auf, welch kranke Seele in Michelle stecken muss.




    Am Ende wird Keith von Michelle mit einer Axt getötet…


    …aber ich war nach diesem Kapitel schlicht und einfach nur froh es hinter mir zu haben :pille.

    "Man muss die Leute an ihren Einfluss glauben lassen – Hauptsache ist, dass sie keinen haben." Ludwig Thoma :grin

  • Ich fand Michelles Gedanken, gerade was das Baby betrifft, schockierend. Auf der anderen Seite habe ich mich gefragt wieviele Mütter wohl so denken mögen? Man braucht ja nur in die Tageszeitung schauen...Leider kein Einzelphänomen :-(

  • So jetzt melde ich mich auch nochmal nach Ewigkeiten zu Wort. War länger im Urlaub als geplant und habe umzugsbedingt momentan keinen Internetanschluss, aber nun hab ich es doch noch geschafft an der Leserunde teil zu nehmen.
    Also: Das Buch finde ich bis jetzt noch ziehmlich verwirrend. Die einzelnen Teile (Olivia, Theo und Michelle) ähneln sich bis jetzt meiner Meinung nach nur in der Tatsache, dass im ersten und zweiten Fall ein Kind ebgöttisch geliebt und im letzten Fall abgrundtief gehasst wird. Sonst erkenne ich keine Parallelen. Die einzelnen Geschichten finde ich alle für sich betrachet total ergreifend und ich finde es steht viel zwischen den Zeilen, was einen zum Nachdenken anregt...
    Trotzdem finde ich den Schreibstil manchmal etwas gewöhnungsbedürftig, vor allem die Einschübe in den Klammer, die meiner Meinung nach sehr oft vorkommen und nicht immer wirklich was mit der Handlung zu tun haben und überflüssig erscheinen und mir eher zum füllen von leeren Seiten dienen... keine Ahnung, vielleicht bilde ich mir das auch nur ein weil ich vermehrt darauf geachtet habe.


    Wie denkt ihr darüber?