Der dunkle Wächter - Carlos Ruiz Zafón [ab 14 Jahren]

  • Das ist das erste Buch das ich von diesem Autor gelesen habe, daher kann ich auch keine Vergleiche zu seinen anderen Romanen herstellen. Was ich jedoch zu diesem Buch sagen kann, ist ganz klar. Ich bin begeistert. Das Buch liest sich wirklich sehr flüssig und schnell, die Handlung war sehr ansprechend und die Charas auch ziemlich glaubwürdig. Mir hat es unglaublich gut gefallen und es war mit Sicherheit nicht das letzte Buch das ich von diesem Autor gelesem habe :-]

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Klappentext:
    "Was man dem Bösen versprochen hat, das wir es sich holen.
    Cravenmoore - so heißt das geheimnisvolle Anwesen am Meer, auf dem der Spielzeugfabrikant Lazarus Jann mit Hunderten mechanischer Figuren lebt. Schnell wir klar: Cravenmoore ist ein Ort voller Abgründe. Dunkle Schatten jagen durchs Haus, im Wald treibt eine mächtige Kreatur ihr Unwesen, und vom Leuchtturm drohen die rätselhaften Septemberlichter. Als Irene und ihr neuer Freund Ismael dem Geheimnis um Lazarus Jann auf die Spur kommen, ist es fast zu spät: Dieser Sommer könnte ihr letzter werden..."


    "Herrlicher Schauerroman des spanischen Bestellerautors" (Joy)
    "Carlos Ruiz Zafons Schauergeschichten treffen den Ton, der Millionen Leser in aller Welt nach mehr verlangen lässt" (Die Zeit)


    Meine Meinung:
    Zafon ist mein absoluter Lieblingsschriftsteller, dennoch hatte ich nach "Schatten des Windes", "Spiel des Engels" und "Marina" bisher auf die Lektüre von Zafons "Jugendromanen" (Der dunkle Wächter, Der Fürst des Nebels, Mitternachtspalast) verzichtet, weil ich gefürchtet habe, sie würden mich irgendwie "enttäuschen"
    Welch ein Irrtum!
    Ein grandioses Buch, eine fesselnde Geschichte - um dies zu verdeutlichen: ich habe heute morgen angefangen zu lesen, alles andere liegen lassen und erst aufgehört, als ich alle 344 Seiten verschlungen hatte!
    Dieses Buch steht keinesfalls hinter "Schatten des Windes" zurück!
    Und wer hätte gedacht, dass man darin sogar Andreas Corelli aus "Spiel des Engels" begegnet?


    Für alle Zafon-Fans und für alle, die sich mal in eine ganz besondere Welt entführen lassen wollen, ohne das es der Geschichte an Tiefgang fehlt würde ich die Empfehlung aussprechen: Unbedingt lesen!!!!

  • Nach dem plötzlichen Tod des Vaters bleiben Irene, ihr Bruder Dorian und ihre Mutter mittellos zurück. Als ihnen der reiche Spielzeugfabrikant Lazarus Jann das Angebot unterbreitet in ein kleines Fischerdorf zu ziehen und für ihn zu arbeiten, greift Mutter Simone sofort zu und so beginnt die Reise der Familie nach Baie Bleue, wo jeder jeden kennt und das Meer direkt unter dem Haus beginnt. Wo Irene den schweigsamen Ismael kennen lernt und wo sich langsam ein dunkler und gefährlicher Schatten auszubreiten scheint.


    Neben seiner bekannten Reihe um den Friedhof der vergessenen Bücher, hat Carlos Ruiz Zafón auch eine Reihe von Jugendbüchern geschrieben. Nachdem ich vom ‚Mitternachtspalast’ restlos begeistert war, ist ‚Der dunkle Wächter’ nun das zweite Buch aus dieser Reihe, das mich auf ähnliche Weise begeistert [wenngleich nicht ganz so verzückt] zurück lässt. Wenn ich ehrlich bin, gefallen mir Zafóns Jugendbücher sogar besser als beispielsweise ‚Das Spiel des Engels’, denn in ihnen vermischen sich die wunderschönen Beschreibungen des Autors, sein Hang für geschickt eingeschleuste Fantasy und ein in seinen Erwachsenenbüchern fehlender Schwung. Das Buch ist mit seiner relativ großen Schrift und den großen Zeilenabständen allgemein nicht besonders lang, aber der Geschichte tut das keinen Abbruch und dem Autor scheint genügend Platz für die bildhafte Beschreibung eines riesigen Anwesens voller mechanischer Menschen und Apparaturen zu bleiben.
    Mir haben besonders die Beschreibungen von Lazarus Janns Anwesen Cravenmoore und der Leuchtturminsel samt Leuchtturm gefallen, die gleichzeitig unglaublich faszinierend, aber auch ein wenig gruselig wirken.


    Die Charaktere sind durchwegs ausführlich und lebendig gestaltet, wie ich es bereits aus ‚Mitternachtspalast’ kannte. Natürlich stehen Irene und Ismael im Mittelpunkt der Geschichte. Sie sind es, die bei einem Ausflug auf die verlassene und von Schauergeschichten umrankte Leuchtturminsel den Geheimnissen dieses Ortes langsam näher kommen.
    Im Ganzen ist die Geschichte wunderschön aufgebaut und verstrickt, ebenso spannend und bildhaft. Und das Cover ist natürlich wie schon beim ‚Mitternachtspalast’ das Tüpfelchen auf dem i.


    Fazit: Carlos Ruiz Zafón schreibt wunderschöne Jugendbücher. Auch ‚Der dunkle Wächter’ vermag zu überzeugen und hat mir rundum gut gefallen. Auch wer mit den Büchern rund um den Friedhof der vergessenen Bücher seine Probleme hatte, kann dieses Buch bedenkenlos in die Hand nehmen und genießen.

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Spannende Lesestunden hatte ich mit diesem Buch!!


    Nachdem ich mich nochmals versichert hatte, daß die "Trilogie" tatsächlich inhaltlich unabhängig voneinander gelesen werden kann, war ich echt gespannt. Mir gefielen die Hauptfiguren sehr gut, obwohl ich mit den Protagonisten in "Der Fürst des Nebels" irgendwie vertrauter war.
    Jedenfalls eine schöne gruselige Kulisse, scheinbar idyllische Sommermomente und dann ein düsteres Geheimnis!


    Jetzt freu ich mich noch auf den "Mitternachtspalast"! :-]

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Wenige Jahre vor dem zweiten Weltkrieg zieht die 15jährige Irene mit Bruder und Mutter an die französische Küste, wo ihre Mutter eine neue Arbeit als Haushaltshilfe auf einem gewaltigen Anwesen angenommen hat. Der Besitzer, ein in sich gekehrter Spielzeugfabrikant, stellt sich anfangs als ziemlich nett heraus, scheint aber ein dunkles Geheimnis zu verbergen. Zunächst bekümmert Irene das wenig, viel interessanter ist der nur unwesentlich ältere Fischer Ismael, in den sie sich ziemlich schnell verguckt. Doch bald schon spitzen sich die unheimlichen Ereignisse auf dem alten Landsitz zu ...


    Carlos Ruiz Zafóns Buch "Der dunkle Wächter" ist zwar wie die Harry-Potter-Geschichten in erster Linie Jugendliteratur, dürfte aber auch für Erwachsene interessant sein. Stellenweise erinnert der Roman sogar an die Abenteuer des berühmten Jung-Zauberers (noch deutlicher wird es bei der Hörbuchfassung, die von Rufus Beck gelesen wird), erreicht allerdings nicht dessen leidenschaftliche und charmante Art. Der Zafón-Roman ist eine ausschweifend und ruhig erzählte Jugend-Gruselgeschichte mit stellenweise recht poetischen Beschreibungen. Letzteres fand ich recht angenehm. Dennoch hätten der Story ein bisschen mehr Spannung und Geschwindigkeit gut getan. So ist es alles in allem bloß eine nette, aber schnell wieder vergessene Geschichte, die man gelesen haben kann, aber nicht muss.