Ich schieße ... doch! - Elisabeth Zöller [ab 12 Jahren]

  • Titel: Ich schieße ... doch!
    Autor: Elisabeth Zöller
    Alter: 12 bis 13 Jahre


    Kurzbeschreibung lt. Amazon:
    Niko hat Angst. Jeden Tag aufs Neue, wenn er in die Schule geht. Denn dort warten schon Matthias, Kevin und Raphael auf ihn. Sie schlagen ihn. Sie treten ihn. Sie erpressen ihn. Immer häufiger werden ihre Übergriffe und immer brutaler. Bis Niko keinen anderen Ausweg mehr sieht und einen verzweifelten Plan fasst. Irgendwie muss es ihm gelingen, an eine Waffe zu kommen ...


    Über die Autorin lt. Amazon:
    Elisabeth Zöller, in Brilon geboren, studierte Deutsch, Französisch, Kunstgeschichte und Pädagogik in Münster, München und Lausanne. Sie war 17 Jahre an verschiedenen Gymnasien tätig und schreibt seit 1987. Heute lebt sie mit ihrer vielköpfigen Familie in der Nähe von Hannover. Neben Beiträgen in Zeitschriften und Anthologien hat sie eine ganze Reihe von erfolgreichen Kinder- und Jugendbüchern veröffentlicht.


    Meine Meinung:
    Dieses Buch hat mich richtig mitgerissen. Zu lesen, wie Niko fertig gemacht wird und er irgendwann die Nerven verliert, seine Peiniger umbringen will, ist ziemlich schwer. Ich habe anfangs nicht verstanden, warum Nikos Klassenkameraden ihn so behandeln, und warum sonst keiner was dagegen tut.
    Als ich das Buch beendet habe, wusste ich, dass man aus Angst und eigenen schrecklichen Erlebnissen und Erfahrungen einem anderen Menschen so schaden kann, dass man sich am Ende selber schadet.


    Wenn man aus der Sicht des Opfers (bzw. am Ende der Täter) liest, wie in diesem Buch, dann kann man leichter die Hintergründe erkennen, warum jemand einen Amoklauf plant. Den Amokläufer versteht man dadurch immer noch nicht, aber man kann sich vorstellen, was ihn dazu getrieben hat.
    Erfährt man dagegen die Hintergründe "nur" durch die Opfer der Tat, dann kann man nur vermuten, warum der Täter so weit gegangen ist.
    Aber was wirklich in ihm vorgegangen ist, weiß immer noch keiner.


    "Ich schieße ... doch!" hat mich zum Nachdenken angeregt.


    Sehen die Eltern nicht, was mit ihren Kindern los ist? Man müsste doch eigentlich mitbekommen, wenn es dem Kind nicht gut geht, wenn es in der Schule schlechter wird, gereizter wird. Das kann doch nicht nur eine pubertäre Phase sein, oder?


    Der Schreibstil ist soweit okay, nur manchmal hatte ich das Gefühl, dass Nikos Tagebucheinträge nicht von einem 14-Jährigen stammen, sondern von einem 11-Jährigen.


    Wenn ich von solchen Taten höre oder lese, dann merke ich immer wieder, dass man nicht einfach weggucken darf. Man muss helfen! Egal wie, indem man Erwachsene anspricht, dass sie dazwischen gehen sollen; indem man die Polizei ruft.


    Das Buch ist auf jeden Fall interessant und spannend, und es hat mir gezeigt, dass jede Tat (Mobbing, Schlagen, Treten, Morden) ein Motiv hat.


    Jetzt ist nicht die Zeit, feste Entscheidungen zu treffen. Jetzt ist die Zeit, Fehler zu machen.


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