Das Geheimnis der Lady Margaret – John Pilkington
Inhalt:
England im Jahr 1586. Thomas Finbow führt als Falkner auf dem Anwesen von Sir Robert Vicary und dessen Ehefrau Lady Margaret ein friedliches Leben in den Berkshire Downs. Da wird ein Toter im Wald gefunden wird: Die übel zugerichtete Leiche von Nathaniel Pickering, Lady Margarets unnützem und trunksüchtigen Bruder: Doch wer ist der Mörder? Und wer bedroht Lady Margaret? Unversehens gerät Thomas Finbow in einen Strudel aus Intrigen, Betrug und Verrat. Um das Leben und die Ehre seiner geliebten Herrin zu retten, nimmt der Falkner den Kampf mit einem der mächtigsten und zwielichtigsten Männer Londons auf ...
Meine Meinung:
Dieser historische Krimi spielt zur Zeit des elisabethanischen Zeitalters 1586 – kurz vor der Hinrichtung Maria Stuarts (1587) und dem Kampf der englischen Armada gegen die Spanier.( 1588)
In den Wäldern der Grafschaft wird der Bruder der Lady Margaret tot aufgefunden – offensichtlich ermordet, auch wenn sich die ersten Spekulationen die Tat eines sich in der Gegend befindenden Bären mit seinem Bärenführer richteten.
Thomas Finbow, der Falkner und ein ehemaliger Soldat, erkennt schnell, daß es sich bei der tödlichen Wunde um die einer Armbrust handelt und nicht etwa, daß der Bär für die Ermordung Nathaniels verantwortlich ist.
Getrauert wird kaum um Nathaniel, da er allgemein unbeliebt durch seine brutale, rüde und trunksüchtige Art war.
Kurz darauf begeben sich Lady Margaret und ihr Falkner Thomas nach London um dort neue Falken zu erwerben.
Dort wird auch langsam offensichtlich, daß Lady Margaret ein Geheimnis das in der Vergangenheit liegen muß, hütet.
Nachts erscheint plötzlich vor ihrem Fenster eine Gestalt, dann werden die Falken, die sie bereits gekauft hatte, auf brutale Weise umgebracht.
Thomas, dem Lady Margaret vertraut, wird von ihr gebeten, die Täter aufzuspüren.
Der Fall wird immer mysteriöser, als Thomas einen Bettler kennenlernt, der ihn mit weiteren Informationen versorgt, die die ganze Situation noch verworrener darstellen……
Ich sehe das Buch zu einem Teil eher als eine Art Gesellschaftsportrait der Zeit, auch wenn es nebenbei noch den „Fall“ gibt.
Es gibt sehr viele Informationen über die Falknerei.
Und auch das London der elisabethanischen Zeit wird sehr ausführlich beschrieben. Die Straßen werden schon fast zu ausführlich beschrieben und da wäre es nicht schlecht, würde dem Buch ein Stadtplan des alten Londons beigefügt sein.
Ich habe nun das Glück, diverse Bücher aus dieser Zeit zu besitzen in denen sich auch Stadtansichten der Zeit befinden, aber für jemanden, der hier da erste Mal mit der Stadt und ihren zum Teil sehr bekannten Straßennamen konfrontiert wird, ist diese Aufzählung und Beschreibung eventuell zu verwirrend.
Den Kriminalfall selber fand ich jetzt nicht so spannend, dafür waren wohl eher die Ermittlungen des Thomas das, was das Buch ausmachen. Der Person des Thomas wird eben sehr viel Aufmerksamkeit gewidmet.
Das Geheimnis der Lady war mir relativ schnell klar, da ich es ziemlich durchschaubar finde oder ich habe einfach schon zu viele Bücher dieser Art gelesen.
Mir fällt es nicht so leicht, das Buch zu beurteilen. Insgesamt war es nicht schlecht, auch die Beschreibung der Zeit ist ein Thema das mich interessiert - aber so als Krimi war es für mich eher durchschnittlich geeignet.
Die Sprache gefällt mir auch gut, der Schreibstil ist angenehm ruhig.
Trotz allem wird dieses Buch nicht zu meinen Jahreshighlights gehören.
Ich denke aber, ich würde dem zweiten Teil der Reihe doch noch mal eine Chance geben, da dann aber mit weniger „Krimihoffnung“ herangehen.
Fazit:
Für ein paar nette Lesestunden ist dieser historische Krimi durchaus geeignet, wenn man sich für die elisabethanische Zeit interessiert. Das Buch hat auch nur 255 Seiten, insofern ist es auch sehr schnell durchgelesen.
Nur einen hochspannennen Krimi sollte man nicht erwarten, sich eher auf die Erzählweise und die Beschreibungen einlassen mögen.