Kreuzzug in Jeans (ca ab. 13-14 Jahren)

  • Kreuzzug in Jeans



    Darsteller


    • Johnny Flynn
    • Stephanie Leonidas
    • Emily Watson
    • Michael Culkin
    • Herbert Knaup
    • Benno Fürmann
    • Udo Kier
    • Robert Timmins
    • Jan Decleir



    Inhalt


    Der 15-jährige Dolf versucht eine Schlappe im Fußball wieder rückgängig zu machen und experimentiert mit der von seiner Mutter erfundenen Zeitmaschine. Statt auf dem Spielfeld findet er sich im Wald im Jahr 1212 wieder. Die hübsche Jenne entdeckt den Jungen in der blauen Trainingsjacke und nimmt ihn unter ihre Fittiche. Sie ist Teil des Kinderkreuzzugs, der nach Jerusalem ziehen will. Weil er nicht weiß, wie er zurückkommen kann, schließt sich Dolf an, und aus dem verantwortungslosen Jungen wird ein fürsorglicher Jungritter.



    Meine Meinung


    Der holländische Film ist nach dem gleichnamigen Bestseller von Thea Beckmann entstanden und gewann 2007 beim Wettbewerb des Goldenen Kalbs in der Kategorie Bester Spielfilm und Bester Schnitt.
    Und meiner Meinung nach völlig zu Recht.



    Ich habe ja nicht nur eine Hang zu alten Filmen, sondern liebe auch Zeitreiseromane sowie Spielfilme.
    Und dieser hier gehört wirklcih mit zu den besten.
    Er hat zwar kaum Ähnlichkeit mit dem Film "Ein Ritter am Hofe König Arthurs" nach Mark Twain, aber trotzdem einen ganz besonderen Charme.



    Dolf gerät nun also durch eine Unaufmerksamkeit beim programmieren der Zeitmaschine, an der seine Mutter arbeitet, nicht in die gewünschte Zeit, sondern plumpst ins 13.Jahrhundert.
    Kaum daß er weiß, wo - und vor allem wann - er sich befindet, wird er auch schon von Dieben oder Wilderen angegriffen.
    Hat dann aber das Glück, daß sich Jenne, ein sehr hübsches Mädchen mit einigen Kindern in ihrer Begleitung auf dem Weg zum Kinderfeldzug nach Jerusalem befindet und ihn aus dieser Gefahr befreit.


    Sie sind auf dem Weg, Nicolas zu folgen, der den Kinderzug nach Jerusalem anführen soll, nachem ihm das geweissagt wurde. In Begleitung eines Geistlichen, der doch ein sehr typischer extremen Vertreter seiner Zeit ist.


    Da Dolf nicht zurück kann, schließt er sich dem Zug an und wird aufgrund seines Andersseins liebevoll als Narr aufgenommen.


    In der Gegenwart versucht seine Mutter fieberhaft, ihren Sohn zu suchen anhand überlieferter Schriften des Kreuzzuges aufzuspüren, wo er sich gerade befindet und ihn wieder "nach Hause" zu bekommen.
    Natürlich wird ihr dieses auch nicht leicht gemacht, da sie aufgrund der unbefugten Benutzung der Maschine seitens ihres Sohnes erst einmal beurlaubt wird und nur noch schwer Zugang zum Institut bekommt.



    Dieser Kreuzzug verändert den leichtsinnigen Jungen - er kann seine "modernen" Fähigkeiten einsetzen um vielen der Kinder zu helfen. Sei es, daß er als einziger schwimmen kann und so einen Jungen vor dem Ertrinken rettet.


    Schön an der Umsetzung ist dieses Verweben der moralischen Werte des Mittelalter - die sich sehr von den heutigen unterscheiden - und den heutigen Maßstäben.


    Früher galt ein Leben nichts - Kinder wurden einfach liegengelassen, so sie nicht mehr konnten und das ist eine Sache mit der Dolf überhaupt nicht zurecht kommt und versucht das mit mit seinen heutigen Vorstellungen und auch Kenntnissen zu ändern.


    Auch die tief verwurzelte Gläubigkeit, die Bedingungslosigkeit der Menschen damals, die alles als Gottgewollt ansehen und aus diesem Grunde vieles mit sich geschehen lassen, ist eine Sache, die Dolf nur sehr schwer nachvollziehen kann.


    Und diese so unterschiedlichen Wert und Moralvorstellung sind sehr gut dargestellt, auch glaubhaft.
    Die Kinder des Kreuzugen und Dolf lernen gegenseitig voneinander und aus dem leichtsinnigen Dolf wird ein verantwortungsvollerer Mensch.


    Auch werden nicht nur lustige Szenen gezeigt, auch traurige Szenen sind durchaus vorhanden, der Umgang damit, wenn ein Kind die Reise nicht überlebt. Wenn ein Ritter sich einfach anmaßt Kinder als Sklaven nehmen zu wollen und der Geistliche nicht eingreift und es einfach geschehen lasssen will, da es ja nur geschieht, weil Gott es so will.


    Im Großen und Ganzen aber überwiegen die schönen Momente, auch die situationskomischen, wenn Dolf einen Marsriegel herausholt und die Kinder diesen ehrfurchtsvoll kosten. Oder sein MP3 Spieler, der zur "Kiste mit einem Troubardour drin" wird.


    Freundschaft ist ein sehr wichtiger Teil des Filmes, Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung, sowie den gemeinsamen Kampf gegen das vermeintlich Nicht zu Bekämpfende.
    Das eben doch zu bekämpfen ist, so man es gemeinsam versucht.


    Dieser Film ist als Jugendfilm gedreht worden, ich finde aber, daß er genauso auch für Erwachsene geeignet ist. Jedenfall für junggebliebene Erwachsene die Spaß an solchen Filmen haben.


    Mir persönlcih haben auch die jugendlichen Darsteller gut gefallen.
    Besonders die junge Stephanie Leonidas, die Jenne darstellt und Joe Flynn, der den Dolf sehr gut "lebt".
    Auch die Mutter Dolfs - Emily Watson - ist eine sehr sympathische Schauspielerin, dioe ihre Rolle mit viel Gefühl und Verständnis spielt.



    Fazit:
    Ein sehr beeindruckener Zeitreisefilm, der nicht nur die lustigen sondern auch die realistischen Seiten des Mittelalters zeigt.
    Der gleichzeitig Spaß macht und zum nachdenken anregt und nebenbei noch etwas über die Zeit damals vermittelt.

  • Für alle die auch grad noch nicht schlafen - der Film hat gerade auf Sat1 begonnen.


    Auch wenn ich mich doch frage, wer sich diese merkwürdige Uhrzeit für einen solch tollen Film ausgedacht hat

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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Johanna ()