Bernward Schneider - Spittelmarkt

  • Titel: Spittelmarkt
    Autor: Bernward Schneider
    Verlag: Gmeiner
    Erschienen: Juli 2010
    Seitenzahl: 372
    ISBN-10: 3839210992
    ISBN-13: 978-3839210994
    Preis: 11.90 EUR


    Man schreibt das Jahr 1932. Im Auftrage eines Mandanten reist der Berliner Rechtsanwalt Eugen Goltz nach New York. Sein Auftraggeber ist der Bankier Philipp Arnheim. In New York soll Goltz die Scheidung des Bankiers von dessen Frau Florence betreiben. Doch während seines Aufenthaltes in New York stirbt Florence unter mysteriösen Umständen. Goltz erfährt dort in Amerika etwas über einen Geheimorden, der von einem „Pharao“ geführt wird. Dieser Geheimorden ist eine okkulte Gesellschaft die eng mit der nationalsozialistischen Bewegung verbandelt ist. Zurück in Berlin macht Goltz dann doch eine erschütternde Entdeckung. Offenbar soll auch er für diesen Geheimordnen rekrutiert werden und gerät immer tiefer in den Sog und den Einfluss dieser Geheimgesellschaft. Nichts ist für Goltz dann noch so wie es einmal war. Die Dinge verändern sich und Goltz muss sich eingestehen, dass vieles anders ist als es scheint.
    Schneider hat einen sehr unterhaltsamen Krimi geschrieben dessen Ende durchaus nicht alltäglich ist. Vor dem Hintergrund der drohenden Machtergreifung durch die Nazis, schafft es der Autor, auch im Atmosphärischen zu überzeugen.
    Seine Sprache ist flüssig und Schneider schafft es dabei, den Spannungsbogen nicht absinken zu lassen. Die handelnden Personen werden durchaus anschaulich beschrieben und sind kaum klischeebehaftet.
    Ein gelungenes und sehr ordentliches Debüt von Bernward Schneider. Der Autor wurde 1956 geboren und arbeitet als Rechtsanwalt in Hildesheim. Zudem ist er Inhaber des Benu-Verlages.
    Wer gute und solide Krimiunterhaltung sucht, der kann dieses Buch guten Gewissens zur Hand nehmen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Berlin, Herbst 1932: Der junge Anwalt Eugen Goltz wird von zwei Männern überfallen, die ihn zwingen, zu versprechen, alles zu tun, was man von ihm verlangt. Nur wenige Tage nach dem mysterösen Überfall erhält Eugen Goltz von Philipp Arnheim, einem Bankier, den Auftrag nach New York zu reisen, um die Scheidung von dessen Ehefrau Florence zu regeln. Eugen vermutet, den Auftrag erhalten zu haben, weil er mit Florence bereits in der Vergangenheit vertraut war. Auf der Schiffsreise nach New York lernt Eugen Goltz die atemberaubend schöne Artistin Irene Varo kennen und verfällt sofort deren charismatischer Ausstrahlung, obwohl er von mehreren Schiffsreisenden vor Irene gewarnt wird, unter anderem vom jüdischen Professor Wolfrath. Dieser hat Kenntnis von einer okkulten Geheimgesellschaft in Berlin, die mit der nationalsozialistischen Bewegung in Verbindung zu stehen scheint. Unter mysteriösen Umständen kommt der Professor auf der Überfahrt ums Leben. In New York angekommen, kümmert sich Eugen Goltz um seinen Auftrag, doch bereits nach kurzer Zeit stirbt Florence Arnheim unter mysteriösen Umständen und Eugen Goltz gerät sogar unter Verdacht, den Irene Varo schnell zerstreut. Als Irene spurlos verschwindet, kehrt Eugen Goltz nach Berlin zurück, wo er feststellen muss, dass er mittlerweile ins Visier des Geheimbundes der „Brüder und Schwestern vom Licht“ gerückt ist und er gerät mehr und mehr in dessen Sog. Bald muss Eugen Goltz erkennen, dass der Geheimbund ein schreckliches Geheimnis birgt, und seine bisherige Haltung korrigieren...


    Bernward Schneider erzählt den Kriminalroman „Spittelmarkt“ solide in flüssiger Sprache und gut aufgebautem Spannungsbogen. Der Ich-Erzähler Eugen Goltz ist glaubwürdig gestaltet, auch wenn es zeitweise übertrieben scheint, dass ihm die Schönheit einer Dame phasenweise schier den Verstand raubt. Die Handlung von „Spittelmarkt“ ist eng verknüpft mit der Zeit und den Geschehnissen, die zu Hitlers Machtergreifung geführt haben. Die unterschiedlichen Haltungen in der Bevölkerung zu dieser Zeit, von denen manche die Entwicklung als vorübergehende, ungefährliche Zeiterscheinung abtun, andere aber bereits beginnen, sich in Sicherheit zu bringen, sind gut ausgearbeitet.


    Bernward Schneiders Debütroman „Spittelmarkt“ ist ein historischer Kriminalroman, der solide Unterhaltung garantiert, der Autor vielversprechend, auch wenn „Spittelmarkt“ doch einiges fehlt, um zum besonderen Kriminalroman zu werden.


    6 von 10 Punkten

  • Ich habe das Buch leider nur bis etwa Seite 120 geschafft. Dann wurde es mir doch zu viel mit den ach so tollen Frauen, die aus jeder Pore nur Sex ausstrahlen :rolleyes


    Schon schade, weil mich Berlin zu jener Zeit schon sehr interessiert. Aber es war wohl einfach nicht mein Buch.