Das dunkle Jahrhundert 2 (Tochter des Krieges) - Sara Douglass

  • Autor: Sara Douglass
    Broschiert: 403 Seiten
    Verlag: Piper (April 2010)
    ISBN-10: 3492267424
    ISBN-13: 978-3492267427
    Originaltitel: The Nameless Day. The Crucible: Book One
    Größe und/oder Gewicht: 19,4 x 12 x 4 cm


    Zum Inhalt
    Das 14. Jahrhundert, ein Zeitalter der Mysterien und dunklen Künste. Im Winter 1378 lodern Kriegsfeuer in Europa. Dämonen dringen aus dem Schattenreich in unsere Welt ein. Um sie zu bannen, muss der Dominikanermönch Thomas Neville ein legendäres magisches Buch finden. Es soll am englischen Hof versteckt sein, doch als Thomas dort ankommt, muss er feststellen, dass das Buch entwendet wurde. Auch die betörende Lady Margaret weiß mehr, als sie Thomas offenbart. Besiegelt seine Liebe zu ihr den Untergang, oder verheißt sie Rettung?


    Quelle


    Zum Autor
    Sara Douglass, geboren 1957 in Penola/Südaustralien, ist Historikerin. Mit ihrer Kompetenz als Professorin für mittelalterliche Geschichte verleiht sie ihren Romanen eine einzigartige Authentizität und Lebensnähe. Auf Deutsch erschienen bereits die Epen »Unter dem Weltenbaum«, »Die Macht der Pyramide«, »Im Zeichen der Sterne« und zuletzt »Das dunkle Jahrhundert«. 2005 verließ Sara Douglass das australische Festland und bewohnt seitdem das romantische Anwesen »Nonsuch« (Ohnegleichen) auf der Insel Tasmanien.


    Quelle


    Meine Meinung
    Dieses ist das zweite Buch, was ich von Sara Douglass gelesen habe und zugleich das zweite der betreffenden Reihe. Nun muss man dazu wissen, dass die Bücher "Das dunkle Jahrhundert 1+2" im Original ein Buch waren. Deswegen möchte ich meine Beurteilung gerne auf beide Bücher zusammen beziehen.
    Wie ich schon beim ersten Band erwähnt hatte, ist diese Reihe sehr stark mittelalterlich angehaucht. Man erfährt durchaus etwas über die Lebensumstände am Rande der Handlung und oft habe ich das Gefühl, dass man Klarheit über einige Klischees und "allseits bekannte" Tatsachen erlangt. Das rührt vermutlich daher, dass man von einigen Details durchaus überrascht ist (z.B. Umgangsformen, Essen), aber gleichzeitig weiß, dass die Autorin vom Fach ist. Besonders schön finde ich auch die Datumsangaben in der damaligen Zählweise und dazu das "normale" Datum, um sich zurechtzufinden. Im Vergleich zu Ken Follet (Die Tore der Welt), den ich davor gelesen habe, wirkt es auf mich irgendwie professioneller und weniger klischeebeladen, aber vielleicht ist das nur Einbildung.
    Ganz unglücklich finde ich die Teilung des Buches in zwei deutsche Ausgaben. Dadurch entsteht bei Teil 1 das Gefühl, es würde alles irgendwie auf nichts hinauslaufen, wie man es sonst von einem Roman erwartet. Kann es natürlich auch nicht, wenn es eigentlich nur ein halbes Buch ist. Schlechte Entscheidung des dt. Verlages! Fügt man die beiden jedoch im Geiste zu einem Buch zusammen, entsteht ein virtuos gesponnener Handlungsstrang, der in sich zusammenhängend und geschlossen erscheint, gleichzeitig aber genügend Fragen für die Fortsetzung offen lässt.
    Die Figuren sind gut beschrieben und entwickeln sich während der Handlung in einer nachvollziehbaren Weise. Bis auf den Hauptprotagonisten, aus dessen Blickwinkel vieles geschildert wird, sind sie nicht leicht zu durchschauen und man muss sich auf das Verwirrspiel genauso einlassen wie der arme "Held" der Geschichte, der oft nicht weiß, was er eigentlich glauben soll. Frau Douglass kann einen wirklich gut in die Irre führen!
    Neben dem sehr starken historischen Aspekt der Bücher sind natürlich auch Fantasy-Elemente vorhanden. Allerdings treten sie ein wenig in den Hintergrund angesichts der realen Kulisse des 14. Jahrhunderts. Trotzdem sind sie natürlich treibend für das Vorankommen der Handlung und werfen für den Lese die spannendsten Fragen auf.


    Alles in allem ist es (zumindest für mich) Fantasy der besonderen Art. Es wirkt fast schon real, denn ausnahmsweise sind es keine Parallelwelten a la Tolkien sondern unsere eigene Realität, die als Rahmen dient. Und die fantastischen Gestalten darin sind weder Orks noch Elfen, sondern Kreaturen, die seit langem in unserer christlich geprägten Mythologie verwurzelt sind. Daher ist es gefühlt zur Hälfte ein historischer und zur Hälfte ein Fantasy-Roman.
    Für alle, die mal etwas andere Fantasy als die üblichen Tolkien-Kopien lesen möchten, sicher sehr empfehlenswert.