Sieh mir beim Sterben zu - P. J. Tracy

  • "Sieh mir beim Sterben zu" ist der 5. Teil rund um das Monkeewrench-Team und den Detectives Magozzi und Rolseth, geschrieben vom Autorenteam (bestehend aus Mutter und Tochter) P.J. Tracy.


    Inhalt: Was zuerst nach einzelnen, unzusammenhängenden Morden aussieht, entpuppt sich für die Detectives Magozzi und Rolseth schnell als Katastrophe. Denn bald wird klar, dass die Fälle einen Zusammenhang aufweisen: das Internet. Denn die Mordvideos werden ganz ungeniert ins Netz gestellt, die Zuschauerquote ist enorm. Hier tritt auch Monkeewrench auf den Plan, die gemeinsam mit den Detectives und dem FBI versuchen, die Morde zu stoppen.


    Die Stärke dieses Falls liegt an verschiedenen Faktoren:


    1. das Thema ist aktuell. Dem Internet kommt eine immer bedeutendere Rolle zu, und so viel Nutzen es auch aufweist, soviele Lücken gibt es auch, sprich so viel Anonymität, was auch Verbrecher gerne ausnutzen.
    2. der Schreibstil. Wie auch schon in den letzten Teilen ist das Buch nicht nurspannend, sondern auch sehr humorvoll geschrieben. Zudem liest es sich flott weg
    3. die Personen. P.J.Tracy wählen sehr ausgefallenen Persönlichkeiten, und zwar nicht nur bei ihren Hauptcharakteren, die alle ausgeprägte Spleens haben, sondern auch bei den Nebencharakteren (wie Mordopfern etc). Das wirkt sehr erfrischend und macht es dem Leser leicht, sich die Charaktere vorzustellen.
    4. die neu eingeführte Hauptperson. John Smith vom FBI ist eine interessante Persönlichkeit, die an Profil gewinnt und auch das Privatleben hinter den Mordfällen einmal auffrischt. Seine Figur hat meines Erachtens Potential - ich hoffe, er ist auch im nächsten Band mit dabei.
    5. der Anfang. Man ist sofort in der Geschichte drinnen, es gibt kein fades Vorgeplänkel, schlicßlich klärt sich im Laufe der Geschichte ohnehin alles auf.


    Sonst bleibt zu sagen, dass die Story diesmal etwas "leiser" daherkam als bei den letzten Bänden. Ich habe dadurch bei der Fallösung nicht ganz so intensiv mitgefiebert wie sonst. Die Auflösung fand ich passend und auch nicht zu weit hergeholt. Das Cover fand ich ebenso sehr gelungen, was ja leider nicht allzu oft der Fall ist.


    Deshalb: sehr solider Krimi, tolle Charaktere, humorvoll und trotzdem spannend geschrieben. Top. ich warte auf den nächsten Band.

  • Vielen Dank für Deine Rezi! Ich bin seit dem ersten Band ein großer Fan der Serie, sie ist gut durchdacht und äusserst abwechslungsreich.


    Die Vorgänger sind übrigens gerade mit neuen, dem HC entsprechenden Covern neu aufgelegt worden.


    Sie sind für mich immer noch ein guter Tip wenn es um gute, solide Krimis geht - schön zu wissen das es wohl so weitergeht!

  • Mir gefielen gerade die alten TB-Cover, die waren etwas unauffälliger. Das Cover des neuen Bandes gefällt mir gar nicht und ich fand es blöd, dass es so aus der Reihe fällt. Ich habe mir jetzt die neuen TB-Ausgaben angesehen, die sind ja fast identisch mit dem neuen und miteinander; mir gefällt's nicht.

  • Ich habe das Buch nun beendet und bin weiterhin enttäuscht. Die Fälle fand ich etwas wirr nebeneinander her laufend und keiner hatte richtig Tiefe. Gino und Leo waren zwar wie immer oft sehr lustig, aber gleichzeitig hatte Gino für meinen Geschmack zuviele "Ach, ist die Welt schlecht"-Reden auf Lager.


    Die Monkeewrench-Leute waren wie Schattenfiguren, ganz schlimm Annie, von der immer nur gesagt wurde, dass sie mit den Augen klimperte oder was sie gerade anhatte, mit passendem Nagellack...


    Ich meine mich zu erinnern, dass die Figuren in den Vorgängern mehr Tiefe besaßen, ebenso die Fälle. Ich stimme Azrael zu, was den FBI-Agenten John Smith angeht, er war interessant brachte etwas frischen Wind in die Truppe.


    Insgesamt habe ich ein Gefühl der Leere nach dem Lesen, das Buch war meines Erachtens einfach nicht rund und alles zu oberflächlich. Wenn ich daran denke, wie sehr mir "Spiel unter Freunden" und vor allem "Memento" gefallen hatten...


    Leider nur 6 Punkte von mir, immerhin, weil es doch einige sehr witzige Dialoge gab und das Buch ganz gut anfing. Leider waren dann da dieser nach meinem Geschmack unnötige Teil mit den Kartons (auch, wenn damit der Missbrauch des Internets nochmal extra dargestellt werden sollte) und die ziemlich losen Fäden des Hauptfalls, die dann am Ende in letzter Sekunde mehr schlecht als recht verknüpft wurden.

  • Sieh mir beim Sterben zu ist bereits der fünfte Teil des Autorenduos und war für mich der Einstieg in die Serie.
    Mehrere, scheinbar unabhängig voneinander, begangene Morde, die im Internet auf verschiedenen Seiten als Video verbreitet werden, stellen Polizei und FBI vor eine unlösbare Aufgabe. Hinzugezogen wird die Monkeewrench-Crew. Eine Gruppe von genialen IT-lern, die die Videos zurück verfolgen soll.
    Mit einigen humorvollen und symphatischen Protagonisten gespickt, nimmt die Geschichte ihren Lauf. Positiv aufgefallen ist mir, daß ich als Leserin ohne große PC-Kenntnisse folgen konnte und mir techn. Details erspart blieben.
    Verbrechen innerhalb des Internets sind ja inzwischen ein beliebtes Thema in Krimis, was hier, bis auf den schwächeren Schluß, gut umgesetzt wurde. Ebenso positiv fand ich den Humor, der immer wieder in verschiedenen Szenen aufblitze und mich gut unterhalten hat.
    Mich hat das Buch neugierig gemacht auf die Vorgängerbände und ich bin gespannt, wie Grace, Leo und all die anderen sich in dieser Serie entwickeln.
    Abzüge gebe ich für den Schluß, der nicht passte und arg zusammengeschustert wirkte.


    Acht Punkte von mir

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein

  • Inhalt: Videos von Morden in ganz Amerika tauchen im Internet auf. Das FBI ist am Ende Ihrer Möglichkeiten und bittet die Softwareprogramierer von Monkeewrench um Hilfe. Das Team um Grace findet nicht nur neue Videos sondern auch die dazugehörigen Ankündigungen der Morde. Schnell wird klar, dass einige als Unfälle geltenden Todesfälle heimtückischer Mord war. So auch der Fall des ertrunkenen Transvestiten von Detectives Magozzi und Rolseth. Als neue Ankündigungen auftauchen beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Schaffen es die Ermittler die Morde zu verhindern? Und wer steckt dahinter? Ein Einzeltäter oder eine Community?


    Meine Meinung: Obwohl ich die ersten Bände der Serie nicht kenne, konnte ich ohne weiteres folgen und die kurz eingestreuten Infos über die Vergangenheit der Protagonisten fand ich ausreichend um deren Beziehungen zueinander zu verstehen.
    Der Fall an sich ist recht originell, die Charaktere (trotz der teilweise bedienten Klischees) sympathisch und die Auflösung kam für mich unerwartet, aber durchaus plausibel.


    Fazit: Spannender und kurzweiliger Thiller, dem meiner Meinung nach zwar das gewisse Etwas zum Spitzentitel fehlt, aber der durchaus lesenswert ist. Von mir gibt es 7 Punkte.

  • Ich bin ein großer Fan von P.J. Tracys Reihe um das Monkeewrench-Team und die Polizisten Rolseth und Magozzi. Entsprechend gefreut habe ich mich, als nach längerer Zeit mal wieder ein Buch aus dieser Serie erschien. Man kann meiner Meinung nach dieses Buch aber auch gut losgelöst von der Reihe lesen, ohne die Vorgänger zu kennen.


    Im Internet tauchen immer wieder Mitschnitte von Verbrechen auf, die man für gestellte Szenen hält. Leider findet man aber auch „passende“ Leichen an den gefilmten Tatorten und nach einiger Zeit entdecken Polizei und FBI auch noch Vorankündigungen zu denn Morden auf Webseiten. Das Monkeewrench-Team muss helfen, mit einer Spezialsoftware die unübersichtliche Fülle der Internet-Daten zu durchsuchen, um die Morde aufzuklären oder gar weitere Morde zu verhindern. Das Polizistenduo Rolseth und Magozzi machen sich auf die altbewährte Weise auf die Suche, während die Monkeewrench-Leute mit Hilfe des FBI Agenten John Smith ihre überragenden technischen Fähigkeiten ausspielen.


    Die Kombination Verbrechen und Internet ist interessant und aktuell, die Mordermittlungen werden mit der nötigen Spannung und einer guten Prise Humor erzählt, und das Buch ist schneller zu Ende als einem lieb ist. Der Schluss kam etwas abrupt, ich hätte mir eine etwas ausführlichere Aufklärung gewünscht, aber die Mordserie wird immerhin schlüssig aufgeklärt.


    Diese Krimireihe lebt von den skurrilen und liebenswert-verschrobenen Charakteren, die in diesem Band für meinen Geschmack etwas zu kurz kamen. Besonders vom Monkeewrench-Team hätte ich gerne etwas mehr gelesen, denn die kamen mir fast ein bisschen an den Rand gedrängt vor. Das wurde aber durch die neue und interessante Figur des FBI Agenten John Smith wieder wett gemacht.


    Insgesamt ein guter, solider Krimi, der mich hoffen lässt, dass man nicht wieder so lange auf einen neuen Band dieser Reihe warten muss.


    Von mir gibt es 8 Punkte

  • Auch ich oute mich als großer Fan dieser Serie, welcher sehnsüchtig auf diesen Band gewartet hat...
    Was sehr vielversprechend begann, wurde zunehmend "leiser" im Vergleich zu den Vorgängerbänden. Diesmal konnte ich nicht richtig mitfiebern, irgendwie hat die Spannung etwas gefehlt. Anfangs rasanter, dann wurde etwas an Tempo heraus genommen und dies dann konstant bis zum Schluss hin gehalten. Das Ende fand ich schlüssig, wobei mir diesmal relativ schnell klar war, das die entsprechende Person am Ende mit involviert war.
    Auch mir hat das Zwischenmenschliche in dieser Geschichte gefehlt, die Monkeewrench-crew blieb bis auf Harley eher blass, dafür stand John Smith im Vordergrund. Aus gutem Grund wohl, vermutlich wird er in Nachfolgebänden eine Rolle spielen. Und nach Beendigung des Buches weiss ich nicht, ob mir die Entwicklung Grace/Magozzi wirklich gefällt...
    Auf jeden Fall war ich happy wieder ein Buch von dem Autorenduo in den Fingern zu haben und freue mich, trotz etwas Kritik an diesem, aufs Nächste.
    Sonst gabs 10, hier gibts diesmal nur 8 Punkte.

  • Zitat

    Original von nofret78
    Und nach Beendigung des Buches weiss ich nicht, ob mir die Entwicklung Grace/Magozzi wirklich gefällt...


    Für mich kann ich das ganz klar beantworten: gefällt mir nicht, ich war enttäuscht.

  • Zitat

    Original von Bell


    Für mich kann ich das ganz klar beantworten: gefällt mir nicht, ich war enttäuscht.


    Diesen Punkt empfand ich ganz anders: nämlich echt erfrischend. Für mich war da nämlich schon ein bisserl Stillstand drinnen, und nun tut sich endlich etwas (wenn auch ganz anders, als ich es vor der Lektüre dieses Bandes erwartet hatte)

  • Zitat

    Original von Azrael


    Diesen Punkt empfand ich ganz anders: nämlich echt erfrischend. Für mich war da nämlich schon ein bisserl Stillstand drinnen, und nun tut sich endlich etwas (wenn auch ganz anders, als ich es vor der Lektüre dieses Bandes erwartet hatte)


    So gesehen hat das Ende tatsächlich etwas für sich, zumal es ja auch mal schön ist, wenn die Entwicklung nicht so klischeemäßig verläuft. Aber hier hatte ich doch gehofft, dass meine Erwartungen von den Autorinnen "ordnungsgemäß" ;-) erfüllt werden.

  • Echter Mord oder nur gestellt?


    ...mit diesem Problem muss sich die Monkeewrench-Crew auseinandersetzen. Die Crew entwickelt ein Programm, womit man echte von gestellten Morden im Internet auseinanderhalten kann. Doch damit ist der oder die Mörder noch lange nicht gefasst. Die Auflösung des Falles ist gut nachvollziehbar, wobei ich allerdings der Meinung bin, dass Mord eins nicht so recht ins Schema passt - mehr will ich nicht verraten, will ja niemanden die Spannung nehmen.


    Mitunter kam mir der Gedanke, dass so etwas tatsächlich möglich wäre - das Internet, ein großer Pool für Straftaten aller Art - ich hoffe nicht, dass so etwas tatsächlich mal auf Plattformen wie You Tube u.ä. erscheinen wird.


    Die Story ist sehr spannend, die Personen der Ermittler allesamt sehr sympathisch, obwohl diese auch mit Problemen im privaten Leben zu kämpfen haben, das macht sie aber erst sehr glaubwürdig. Die Geschichte hat sich sehr gut lesen lassen.
    Dies ist mein erstes Buch des Autoren-Duos, aber sicher nicht mein Letztes.