Tausend Tage in Sizilien - Marlena de Blasi

  • Tausend Tage in Sizilien
    Marlena de Blasi
    Piper TB
    312 Seiten
    ISBN: 9783492258951


    Zur Autorin:
    Marlena de Blasi, geboren 1956 in New York, war in Amerika Küchenchefin, Journalistin und Restraurantkritikerin und hat zwei Kochbücher über die regionale italienische Küche verfasst. Sie und ihr Mann Fernando leben heute im Orvieto und veranstalten Feinschmeckerreisen durch die Region. Nach "Tausend Tage in Venedig" setzte sie ihre Romanze in "Tausend Tage in der Toskana", "Tausend Tage in Orvieto" und "Tausend Tage in Sizilien" fort.


    Klappentext:
    Ein verwunschenes Jagdschloss in den Hügeln Siziliens. Eine Schar von Bäuerinnen, die sich voller Leidenschaft der regionalen Küche hingibt. Und eine schöne Herrin mit einer rätselhaften Aura und einer faszinierenden Vergangenheit. Nicht nur die Amerikanerin Marlena und ihren venezianischen Mann Fernando zieht die Mystik dieses Ortes in den Bann.


    Meine Meinung:
    Er Klappentext beschreibt eigentlich nur den Beginn des Buches. Denn eigentlich geht es hier um Tosca, die Herrin des Jagdschlosses "Villa Donnafugata", die Marlena und Fernando für einige Zeit aufnimmt. Während Marlena sich sehr schnell von den Bewohnern der Villa Donnafugata willkommen geheißen fühlt, ist ihr Tosca doch irgendwie unheimlich. Bis Tosca beginnt, ihr ihre Geschichte zu erzählen. Damit beginnt auch die Geschichte in der Geschichte, die Ich-Erzählung der Tosca. Tosca ist ein armes Bauernmädchen, das zu Beginn der 40-er Jahre des vorigen Jahrhunderts von einem sizilianischen Prinzen in seinen Haushalt aufgenommen wird. Dort lebt sie nicht nur wie ein Prinzessin, sondern verliebt sich auch irgendwann in den Prinzen.
    Ab da ist das Buch irgendwie so ein bißchen wie ein sizialinisches Märchen, erzählt wird sehr poetisch. Die Geschichte ist dabei bittersüß wie die goldene Herbstsonne: traurig, dass der Sommer vorbei ist aber immer noch schön warm. Weniger märchenhaft ist dann der Einfluss, den die Mafia auf die Lebensgeschichte von Tosca nimmt, die Realität hat einen spätestens da wieder und man erfährt noch einiges über die Entwicklung von Sizilien nach dem Krieg.


    Mir hat das Buch recht gut gefallen, auch wenn es anders war, als der Titel und der Klappentext erwarten ließen. Aber wenn man sich drauf einlässt, hat es einen Sog, der mich nicht mehr losließ.


    Achja, wie man im Text über die Autorin erkennen kann, gibt es noch einige Vorgänger "Tausend Tage in..."-Bücher. Die muss man aber nicht gelesen haben, um dieses hier zu verstehen. Toscas Geschichte ist völlig eigenständig. Trotzdem werde ich mir sicherlich noch die anderen Bücher besorgen.