Steven Uhly - Mein Leben in Aspik

  • Titel: Mein Leben in Aspik
    Autor: Steven Uhly
    Verlag: Secession Verlag für Literatur
    Erschienen: August 2010
    Seitenzahl: 264
    ISBN-10: 3905951002
    ISBN-13: 978-3905951004
    Preis: 22.95 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Wer sich auf den Weg in dieses Buch macht, sei gewarnt: er wird lachen müssen, lauthals, und er muss mit dem Schrecklichsten rechnen. Die Liebe ist schön. Die Liebe ist schrecklich. Die Suche nach den Wurzeln ihres Scheiterns führt in Abgründe. Werden sie gefunden, ist das Leben voller Möglichkeiten. Die Gegenwart ist ein helles Versprechen, die Vergangenheit ein verborgenes Labyrinth. Das Debüt von Steven Uhly zeigt auf eindringliche Weise, wie beide einander bedingen, und dass jede Familiengeschichte tiefer im Dunkel der verlorenen Zeit wurzelt und weiter ins Jetzt hineinragt, als es ihren Mitgliedern lieb ist. Die Forschungsreise des Helden in dieses Labyrinth der Vergangenheit wird zu einer Lebensschilderung seiner Gegenwart. Mit naiver Neugierde ist da einer auf der Suche nach Wahrheit, findet sie und verliert sie wieder und sucht weiter - und zeichnet wie nebenbei ein seelisches Panorama unserer Gesellschaft, das im Hier und Jetzt verankert ist und sich doch immer weiter vortastet, bis tief zurück in die verschwommene Zeit zwischen den Kriegen. Wer sich auf den Weg in dieses Buch macht, sei gewarnt: er wird lachen müssen, lauthals, und er muss mit dem Schrecklichsten rechnen. Vor allem aber muss er darauf gefasst sein, dass ihm vieles vertraut erscheint. Warum nur?


    Der Autor:
    Steven Uhly, geboren 1964, ist deutsch-bengalischer Abstammung, dabei teilverwurzelt in der spanischen Kultur. Er studierte Literatur, leitete ein Institut in Brasilien, übersetzt Lyrik und Prosa aus dem Spanischen, Portugiesischen und Englischen. Er lebt mit seiner Familie in München.


    Mein Meinung:
    Ein ganz sicher nicht alltägliches Buch, interessant, merkwürdig, außergewöhnlich – ein multiinzestiöser Roman. Eine hochinteressante Idee liegt diesem Buch zugrunde, ein Idee deren Ausführung allerdings manchmal etwas holpert. Aber im Großen und Ganzen ist dem Autor mit dieser wahrhaft nicht alltäglichen Geschichte etwas Beeindruckendes gelungen. Der Inzest wird fast nur Normalität und die Normalität scheint die Ausnahme zu sein. Der Autor erzählt fatalistisch und an manchen Stellen auch sehr kühl distanziert. Das Buch wird sicher auf einige abstoßend wirken, andere wiederum werden es über Gebühr loben, unbeteiligt aber wird es wohl kaum jemand lassen; es ist halt ein Buch das polarisierend wirken kann, nicht muss aber kann. In jedem Falle ist dieses Buch aber ein Stück interessanter Literatur, egal nun ob man es verdammt oder bejubelt. Ich habe es als interessant empfunden, sehe in ihm aber ganz sicher kein echtes Highlight, auch wenn ich es als eine interessante Leseerfahrung verbuche.
    Lesenswert für die oder den, die vielleicht nach der etwas anderen Leseerfahrung suchen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.