Dumont Buch-Verlag
Gebunden, 144 Seiten
2010 erschienen
Kurzbeschreibung:
In den Stollen eines Kohlereviers ist vor Jahrzehnten ein Feuer ausgebrochen und noch immer lodern unter Tage die Flammen. Margarete und Fritzi sind die übrig gebliebene Jugend einer verschwindenden Stadt. Ihr Erbe ist nichts als ein verlassenes Gebiet, in dem Verwüstung herrscht. Frühere Ereignisse sind nur bruchstückhaft überliefert. Doch die beiden Schwestern wollen diesen Zustand nicht hinnehmen. Entschlossen brechen sie auf zu einer Expedition, um ihre eigene Herkunft zu erforschen. Denn nur wer seine Geschichte kennt, kann sich eine hoffnungsvolle Zukunft aufbauen
Mit der Wiederentdeckung eines längst vergessenen Flusses wird für Margarete und Fritzi nicht nur ein neues Leben greifbar. Endlich gibt es auch einen Anlass, Einladungen für ein großes Fest zu verschicken: "Kommt auf euren Fahrrädern gefahren! Kommt auf euren weißen Pferden geritten!"
Über die Autorin:
Dorothee Elmiger wurde 1985 in Wetzikon (Schweiz) geboren und wuchs in Appenzell auf. Sie studierte am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel und verbrachte ein Semester am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Seit 2009 studiert sie Politikwissenschaft in Berlin.
Meine Meinung:
Dieser Roman bekam viel Lob und Preise (Ausgezeichnet beim Klagenfurter Bachmann-Wettbewerb. Kelag-Preis 2010. Aspekte Literaturpreis 2010), aber auch Kritik von einigen namenhaften Zeitungen. Einigen Kritikpunkten kann ich zustimmen, vor allen wenn die Autorin mit ihrem fragmentarischen Stil in Gefahr gerät, abgehoben zu wirken. Die Autorin nimmt viel Bezug auf andere Bücher, das ist sogar thematisch bedingt und logisch. Viele Zitate sind außer für hauptberufliche Literaturkritiker nicht einfach zu erkennen, jedenfalls ging es mir so. Aber das stört den Lesefluss kaum. Immerhin wird die Autorin für Wagnisse kritisiert, die andere Schriftsteller nicht einmal eingehen.
Ich habe das Buch teilweise genossen, es bleibt aber auch eine Distanz.
Was besonders an diesem Roman beeindruckt, sind neben dem Ideenreichtum die vielen ungewöhnlichen Sätze, die originell und ausdrucksstark sind.
Erzählt wird von Margarete, die als Polizistentochter wie ein Protokoll ihre Gedanken verzeichnet. Dazu kommen noch Details aus ihrem Zusammenleben mit der Schwester Fritzi. In einem fast verlassenen Ort machen sie sich auf die Suche nach einem unbekannten Fluss, dem Benaventura, der rein fiktiv ist. Es gibt viele fantasievolle Einfälle in diesem Roman.
Der Text ist komprimiert gehalten. Auffällig sind bei nur 140 Seiten auch noch die vielen Leerseiten zwischen den 3 Teilen und Seiten, auf denen nur ein Satz verzeichnet ist. Also kein Buch für Fans von dicken Schmökern! Immerhin ist das Buch dennoch vom Dumont-Verlag schön gestaltet.
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ASIN/ISBN: 3832161945 |