Der Geruch deiner Haut - Henri Lopez

  • Bastei Lübbe
    Broschiert: 282 Seiten
    Originaltitel: Sur l’ autre rive
    1992
    Übersetzt von Heidi Brang


    Kurzbeschreibung:
    Rückseite: Die Fotografin und Malerin Marie-Éve, auch Madame Saint-Lazare genannt, ist attraktiv, begabt und erfolgreich. Während ihrer ersten Gemäldeausstellung auf der Antilleninsel Guadeloupe fühlt sich eine Pariser Galeristin aufgrund ihres Malstils an die Bilder einer verschollenen afrikanischen Künstlerin erinnert. Trug Marie-Ève früher einen anderen afrikanischen Namen, den selbst Roco, ihr Geliebter, nicht kennt? Wer ist Anicet, der Mann, den sie in Alpträumen heimsucht, wer Yinka, der ihre sexuellen Phantasien belebt?


    Über den Autor:
    Henri Lopès war von 1973 bis 1975 Premierminister der Republik Kongo.
    Von ihm erschienen u.a. folgende Bücher: Die strafversetzte Revolution, Blutiger Ball, Der Geruch deiner Haut. Er schreibt auf Französisch.


    Mein Eindruck:
    Mein Interesse an Romanen aus exotischen Ländern hat mich zu diesem Roman geführt. Die Malerin Marie-Eve lebt auf Guadeloupe, aber sie ist in Brazzaville im Kongo aufgewachsen. Eine Vergangenheit, die sie jetzt verleugnet. Der Roman gewinnt seine Spannung aus dem Geheimnis ihrer Vergangenheit. Warum hat sie das Land verlassen und ihren Namen geändert? Ihre Erinnerungen an den Kongo nehmen eine große Rolle im Buch ein. Sie hat mit dem Land noch nicht abgeschlossen.
    Es sind mehr kulturelle Themen, die behandelt werden, weniger politische. Kunst und Musik aus dem Kongo spielen eine Rolle, aber auch die Liebe. Marie-Eves Leidenschaft gilt Rico, aber es gibt offenbar auch einen Mann aus ihrer Vergangenheit, den sie nicht vergessen kann. Einen kleinen Hauch von Benoit Groult´s „Salz auf unserer Haut“ vermeine ich zu spüren, deswegen passt sogar der Titel.


    Eine Exotik wird betont, indem viele Figuren aus verschiedenen Ländern auftauchen: aus Nigeria, Gabun, Nigeria, Haiti, Frankreich.


    Das Buch lebt von seinem geschmeidigen Stil und seiner melancholisch-verträumten Erzählhaltung. Das ist nicht besonders modern, sagt mir persönlich aber sehr zu.