weissbooks, 2008
Kurzbeschreibung:
Lose Tage“ erzählt von einem Geschwisterpaar, von Adrian und Carla, von ausgelassenen Schwärmereien, der Liebe zur Musik und vielen mal bunten, mal grauen Augenblicken im Leben von Kindern, die erwachsen werden – und bald danach: erwachsen sind. In diesem Buch, so Arno Geiger, „fügt sich ein Moment zum nächsten, was zunächst „lose“ erscheint, fügt sich unspektakulär zu einem Ganzen, das mehr ist als die Summe seiner Teile“. Jacqueline Mosers Erstling ist ein leiser und eindringlicher, poetisch starker, ein eigenwilliger, kleiner-großer Roman – ist ein Mosaik, gebaut aus vielen schillernden Teilchen, ein Album, ein wundersam gestaltetes Tableau.
Über die Autorin:
Jacqueline Moser, geb. 1965 in Basel, arbeitet als Lehrerin und schreibt derzeit – nach dem Erfolg der „Losen Tage“ (2008) – an ihrem zweiten größeren Buch. Sie lebt in Basel.
Mein Eindruck:
Dieses beeindruckende Romandebüt war der erste Roman, der beim Verlag weissbooks erschien. Er stellt auch gleich ein stilistisches Programm vor. Individualistisch und mit einem reduzierten Ton wird hier erzählt. Es zeigt, wie zwei Kinder, deren Mutter sie früh verlassen hat, in den 70iger Jahren aufwachsen. Carla und ihr Bruder Adrian sind schwierige Kinder, denn sie leiden unter dem Mangel. Der Vater zeigt sich immer distanziert. So werden auch Carla und Adrian zurückhaltende Erwachsene, die ihren Verlust für immer mit sich herumtragen und Schwierigkeiten haben, Beziehungen aufzubauen.
Mit nur 155 Seiten, die oft auch teilweise fast leer bleiben, ist der Roman weder lang noch je überschwänglich. Die Schweizer Autorin Jacqueline Moser wählt stattdessen einen fragmentarischen Stil, in denen das Alter der Protagonisten vor und zurück wechselt und schließlich ca. 30 Jahre abdeckt. Der scheinbar ungeordnete Ablauf fordert vom Leser ein wenig Aufmerksamkeit. In einer Zeitungskritik (NZZ) werden dem Buch neben viel Lob auch einige schiefe Bilder zugesprochen. Das mag für manche Passagen zutreffen, jedoch in der Gesamtheit erreicht der Roman eine große Wirkung. Jetzt bleibt zu hoffen, dass die Autorin diesem Buch bald ein weiteres folgen lässt.