Die 13. Stunde
Zwölf Sternstunden der Geschichte (bitte nicht verwechseln mit dem Thriller gleichen Titels oder den "Sternstunden der Menschheit")
Autoren: Charlotte Lyne, Eric Walz, Gisbert Haefs, Dr. Tanja Kinkel, Iris Kammerer, Guido Dieckmann, Bernhard Kempff, Frederick Berger alias Dr. Fritz Gesing, Eve Rudschies, Dr. Frank S. Becker, Dr. Michael Prommer, Dr. Kari Köster-Lösche
@ Moderation: Ich wusste nicht, wohin, denn teilweise sind es in gewisser Hinsicht Biografien, aber eben nur teilweise. Und unter den biografischen Romanen konnte ich keine zeitliche Zuordnung vornehmen. Ich verlinke das mal per pn an eine teilnehmende Eulenautorin, vielleicht kann sie ja raten).
ISBN: 3746626222 (klappte mal wieder nicht,
EDIT versucht es jetzt mit: 3746626226)
Rückseitentext:
Ein außergewöhnliches Projekt:
Zwölf renommierte Autoren berichten von schicksalhaften Augenblicken, die die Welt aus den Angeln gehoben haben. Mitreißende Geschichten über folgenschwere Momente, die das Ende oder den Beginn einer Epoche markieren - und zu Platon, Kleopatra oder ins Kalifenreich führen.
Zeitenwenden von der Antike bis in die Neuzeit, farbenprächtig und brillant erzählt.
Eigene Meinung:
(kurz:) Unbedingt lesen. Informativ und unterhaltsam!
(ausführlich:) Eigentlich war das ein Fehlkauf. Denn Kurzgeschichten sind, lassen wir mal Kishon etc. außen vor, eigentlich so gar nicht "Mein Ding".
Ich war der Meinung, einen von 12 Autoren gemeinsam geschriebenen Roman à la "Die 7 Häupter" bestellt zu haben. Und nun 12 Kurzgeschichten.
Es war einer der glücklichsten Fehlkäufe meines Leselebens! Aber der Reihe nach:
Bereits das Inhaltsverzeichnis barg die nächste Überraschung. Ich hätte hinter der Varus-Geschichte hundertprozentig Iris Kammerer vermutet, immerhin habe ich von ihr die Tribun-Trilogie und "Varus" gelesen. Und von Peter Plett und Flora Tristan hatte ich überhaupt noch nie etwas gehört.
Die Geschichten im Einzelnen:
Das Buch der Toten (Pfrommerer)
handelt von den Ereignissen unmittelbar nach der Feststellung vom Ableben Kleopatras. Interessante Einblicke als Anschluss an den durch den kürzlichen Tod von Elizabeth Taylor in die Erinnerung zurückgerufenen grandiosen Film.
Der Traum von Canossa (Berger)
Der Gang nach Canossa ist sprichwörtlich, das hier geschilderte Geschehen ergänzte gut das unlängst von mir gelesene Buch "Der Kaufmann von Canossa".
Cagliostro (Walz)
Mein hauptsächlich durch TV, Karl May und Alexandre Dumas erworbenes Wissen über diese schillernde Persönlichkeit erfährt durch deren Lebensbeichte während ihrer letztenTage interessante Ergänzung.
Ein Schiff für die Ewigkeit (Lyne)
Eines der Highlights unter vielen guten Geschichten: In zwei 13 Jahrhunderte auseinanderliegenden Zeitebenen spielt diese im heutigen Suffolk angesiedelte Geschichte, bei deren Lektüre man salzige Meeresluft einzuatmen vermeint und sich über die perfekt geschaffenen Figuren damals und heute nur freuen kann.
Der goldene Fink (Kempff)
Hier hätte ich eigentlich ebenfalls Charlotte Lyne oder auch Rebecca Gablé als Verfasser vermutet, aber es war ein Mann, der uns einige Tage an den "Rosenkriegen" zwischen den Häusern Lancaster und York teilnehmen lässt und mir am Ende ein Tränchen abnötigte.
Die Messianerin (Rudschies)
Zu Beginn begegnen wir Jenny und Karl Marx zu Besuch bei Flora Tristan, welche wir dann auf ihrem Kampf für ein besseres Leben der armen Bevölkerung in Frankreich begleiten.
Das Gastmahl des Tyrannen (Kammerer)
Gekonnt werden hier Philosophie und Spannung dargebracht: Platon wird zu einem Gastmahl geladen. Der Gastgeber ist nicht ungefährlich.
Der Blinde von Bagdad (Becker)
Spannende Geschichte einer Stadt, die von den Tartaren bedroht wird, wobei ich immer wieder darüber gestolpert bin, dass damals in der Schule stets von den "Tataren" die Rede war.
Tödliche Hochzeit (Dieckmann)
Ein weiteres Highlight ist die Schilderung der letzten Tage von Coligny, wenn es auch nicht ganz mit meinem bisher durch Dumas´ "Bartholomäusnacht" geprägten Bild übereinstimmt.
Ave Atque Vale (Kinkel)
Noch ein Highlight: Hier kommen unter dem Untertitel "Varus´Entourage" Überlebende der Schlacht im Teutoburger Wald zu Worte.
Die Blattern der Melkdeerns (Lösche)
Hier erfahren wir etwas über den Kampf eines "kleinen Lehrers" gegen eine tödliche Krankheit. Und gegen Vorurteile, Neid und daraus folgend - Alkohol. Die Geschichte macht bewusst, dass es viele solche heute fast vergessenen Helden gegeben haben muss.
Todestausch (Haefs)
Das in meinen Augen einzige Manko: Diese Geschichte ging völlig an mir vorbei. Es geht um Wiedergänger und Mexiko. Nicht meine Schiene, sorry.
Abgerundet wird das Buch durch ein informatives Vorwort sowie im Anschluss an die Geschichten interessante Informationen über die Autoren.
9 von 10 Punkten
EDIT versucht es mit einer weiteren ISBN und bessert einige Vertippsler aus. Warum im threadtitel bei KINKEL ein Leerzeichen erscheint, weiß ich nicht, bei mir im Text ist keines...
2. EDIT: Schubs für Charlie...