Lustig ist das Verlegerleben - hrsg. Nicola Steiner/Daniel Kampa

  • Lustig ist der Verlegerleben
    Briefe von und an Daniel Keel
    Herausgegeben von Nicola Steiner und Daniel Kampa
    Diogenes Verlag


    Dieses hochinteressante Buch wurde zum 80. Geburtstag des Diogenes Gründers Daniel Keel herausgegeben. Es enthält auf über 200 Seiten Briefe, die Daniel Keel in 48 Jahren Verlagsgeschichte geschrieben oder erhalten hat. Dabei sind so bekannte Namen wie Loriot, Tomi Ungerer, Patricia Highsmith, Martin Walser, Patrick Süßkind und viele viele andere.
    Interessant dabei ist, dass Daniel Keel das Briefe schreiben eigentlich hasst. Er schätzt sich selbst als völlig untalentiert ein, was das Schreiben angeht und braucht manchmal Tage, um einen Brief bis zu seiner Zufriedenheit zu formulieren. Umso besser sind die dann aber meiner Meinung nach gelungen und es macht richtig Spaß, die zu lesen.


    Hier zB ein Auszug aus dem Briefwechsel mit Vicco von Bülo (Loriot):
    Daniel Keel: schreibt am 24.8.1956: „der Hund [„Auf den Hund gekommen“ – erstes Buch von Loriot] wirft beträchtliche Summen ab. Wenn ich Ihnen weiterhin solche Honorare zahlen muss, bedeuted das den Ruin meines Verlagshauses!“
    Loriot anwortet am 28.8.1956: „Ich werde in Zukunft versuchen, durch keine oder schlechte Beiträge Ihrem Verlagshaus finanziell wieder auf die Beine zu helfen.“


    So erhält man einen kleinen Einblick in die Zusammenarbeit des Verlegers und seinen Autoren und nimmt ein ganzes Stück Zeitgeschichte mit.


    Ergänzt werden die Briefe durch Interviews mit Daniel Keel aus der „Zeit“, dem „Spiegel“ und der FAZ. Der Anhang enthält Anmerkungen zu den Briefen (Erläuterungen zu in den Briefen erwähnten Personen, Büchern oder Ereignissen), einen Überblick über die Verlagsgeschichte und ein umfangreiches Personenregister.


    Das Buch ist wirklich was für Literaturliebhaber und es ist toll, da drin zu schmökern! Und für gerade mal 10 Euro auch ein Schnäppchen. Aber Achtung: meine Wunschliste ist ins unermessliche gestiegen und Bücher aus dem Diogenes Verlag machen jetzt einen großen Anteil aus! Ich will sie alle haben...


    Zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass die Briefe in Originalsprache sind, meistens ist das deutsch, ein paar in Englisch, mit Tomi Ungerer schreibt Daniel Keel auf französisch und von Federico Fellini gab es zwei Briefe auf italienisch.

  • Zitat

    Original von Queedin
    Zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass die Briefe in Originalsprache sind, meistens ist das deutsch, ein paar in Englisch, mit Tomi Ungerer schreibt Daniel Keel auf französisch und von Federico Fellini gab es zwei Briefe auf italienisch.


    Gibt es keine Übersetzung von den Fellini-Brefen? Im Anhang, oder so?