Das ist ein Theater! Marecek, Heinz

  • >Für meinen Vater, der an Bücher glaubte. und für meine Mutter, die immer dafür sorgte, dass genug zum Lachen im Haus war.>


    Schon mit der Widmung dieses Buches zieht mich Heinz Marecek in seinen Bann. An Bücher glauben….eine schöne Aussage und meine Erwartungen, als Theaterliebhaberin und langjährige Verehrerin des großartigen Schauspielers, an dessen Buch, stiegen noch mehr und wurden absolut erfüllt.
    Auf etwas über 200 Seiten taucht der Leser in Geschichten, die Einblick in Mareceks Leben geben, ohne dass es sich um eine reine Biografie oder strikte Aneinanderreihung von Daten handelte. Zwar erfährt man um die Umstände, unter welchen er Schauspieler wurde und schmunzelt über familiäre Episoden, das Hauptaugenmerk gilt aber den unzähligen Geschichten aus Mareceks Leben am und für das Theater, seinen vielen Wegbereitern und Wegbegleitern. Heinz Marecek stellt nicht sich selbst in den Mittelpunkt seiner Anekdoten, sondern gewährt humorvoll Einblick in das Who is Who der Theaterwelt.
    Zwischen Waldbrunn, Torberg und Schenk, Ustinov, Sowinetz und Böhm mag man Heinz Mareceks Buch nicht mehr aus der Hand legen. Immer wieder musste ich lächeln, ab und zu auch laut auflachen, wenn Marecek mit Geschichten von Bühne, Garderobe und Souffleurkasten aufwartet. Denn genau wie ein „Aufwarten“ kam es mir beim Lesen vor. Als säße Heinz Marecek mit seinen Lesern an einem Wiener Kaffeehaustischerl, vor sich eine Melange und endlos Zeit, mit Anekdoten gefüllt. gerade so, als wär man Zeuge eines der Theaterstammtische, von denen er in seinem Buch einiges erzählt. Man fühlt sich als Leser mitten im Geschehen, selbst wenn viele der Großen schon längst auf einer himmlischen Bühne spielen.


    Jedem Kapitel geht eine Zusatzüberschrift voran, etwa: Schauspieler ohne Text oder: Kunst ist schön, macht aber sehr viel Arbeit. Zudem ist das Buch immer wieder interessant illustriert. Die handliche Form erleichtert auch einem Taschenbuchfan wie mir, mit einem Hardcover gemütlich im Bett oder Gartenstuhl zu lesen.


    Einziger Kritikpunkt, an dem sonst flüssig und vergnüglich zu lesendem Werk, ist für mich das Kapitel über das Bühnenbild, welches ich eher langweilig fand. Nachdem das Buch ansonsten so herrlich „menschelt“, scheint es hier, als wäre Herrn Marecek ein bisschen die Luft ausgegangen.


    Dennoch ist -„Das ist ein Theater!“ – ein Buch, das rundherum Freude macht und Unterhaltung auf hohem Niveau bietet.