Der Mann mit dem Fagott von Udo Jürgens

  • Inhalt:
    Ob in Dur oder Moll - mit ihrem opulenten Roman um die Geschichte einer deutschen Familie treffen Udo Jürgens und Michaela Moritz mit beinahe traumwandlerischer Sicherheit den Ton einer bewegten Zeit.


    „Die Geschichte meiner Familie hat mich seit meiner Kindheit geprägt und mein Weltbild entscheidend mitbestimmt, die Suche nach ihren Spuren hat mich seit vielen Jahren begleitet, die Idee zu diesem Buch trage ich schon beinahe mein ganzes Leben mit mir herum. Es erzählt die Wahrheit und ist doch ein Roman: Es erzählt die Geschichte so, wie ich sie sehe, sie recherchiert oder erlebt, sie aus den Erzählungen meiner Kindheit und Jugend rekonstruiert habe.“ Udo Jürgens


    Meine Rezension:
    Als erstes: Ich kann kein einziges Lied von Udo Jürgens mitsingen, ich habe nicht seine Karriere oder sein Privatleben in der Regenbogenpresse verfolgt und begeistere mich auch nicht wirklich für diese Musikrichtung. Und doch habe ich seine Familiengeschichte gelesen und nicht bereut.


    Ein dickes Buch vollgepackt mit vielen Geschichten aus der Zeit der Väter und Großväter. Udo Jürgens-Bockelmann startet seine Geschichte im Jahre 1891 und erzählt wie sein Großvater gelebt und gearbeitet hat. Von der Reise nach Rußland, in der Hoffnung, dass man dort besser leben kann. Von dem Aufstieg in Rußland bis zum ersten Weltkrieg. Dann die Flucht und der Versuch eines Neubeginns in Schweden/Deutschlands. Immer wieder werden Kapitel aus seiner Anfangszeit als Musiker dazwischen geschoben und man kann als Leser zum einen der Karriere Udo Jürgens folgen und zum anderen das Leben seiner Vorfahren erkunden. Viele traurige Stationen (erster und zweiter Weltkrieg, Gefangenschaft, Spätheimkehrer) werden aufgearbeitet, aber auch die schönen Seiten des Lebens (Schloß Ottmanach, Musik, Theater, Familie, Liebe) werden erzählt.


    Die Autorin Michaela Moritz hat die Erlebnisse gut lesbar zusammengefasst und eine spannende Familiengeschichte daraus gemacht. Man kann sich gut in die Figuren hinversetzen und leidet und freut sich so manches mal mit ihnen. Da ich mich mit Udo Jürgens bisher nicht beschäftigt habe, konnte ich unvoreingenommen an das Buch herangehen. Fans werden das Buch vielleicht mit anderen Augen lesen.

  • Ich habe dieses Buch kurz nach Erscheinen vor einigen Jahren gelesen und war davon sehr positiv berührt.


    Wenn man Udo Jürgens mal in Interviews oder als Gast in Talkshows erlebt hat, weiss man, dass ihm das oberflächliche Klischee des Schlagersängers und Womanizers nicht gerecht wird, sondern dass er ein gebildeter Mann mit dezidierter Meinung zu vielen Themen des Lebens ist.


    Dieses Buch zeigt auf spannende Weise die Hintergründe seiner Familie, beginnend Ende des 19. Jahrhunderts, seine Kindheit und die Anfänge seiner Karriere auf.


    Und völlig unabhängig davon, ob man Udo Jürgens-Fan ist oder nicht, erzählt es eine flüssig zu lesende, fesselnde Familiengeschichte.


    btw

    Zitat

    Zitat von Ritja
    ...Roman um die Geschichte einer deutschen Familie...


    Udo Jürgens ist Österreicher. Der Stammsitz der Familie ist in der Nähe von Klagenfurt. :wave

    lg butterfly49

    "Sapere aude" "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
    (Quintus Horatio Flaccus)

  • Ich habe auch dieses Buch gelesen. Es war viel besser wie der Film.


    Sehr schön wie Udo Jürgens Familengeschichte herüberkommt.
    Seine vorfahren waren ja Deutsche , es beginnt mit Udo Jürgens , Großvater Heinrich Bockelmann , im Jahre 1891 in Bremen. Eine sehr bewegende Familiengeschichte....


    Schade , das er so früh und PLÖTZLICH starb. Ich war ein großer Fan von ihm.
    Hat er mich doch mit seinen Liedern . von Jugend an bis jetzt begleitet.....


    Deshalb möchte ich nochmal seine Lebensgeschichte in Erinnerung rufen...