Carlos Salem - Wir töten nicht jeden

  • Carlos Salem - Wir töten nicht jeden
    OT: Matar y guardar la ropa


    Kurzbeschreibung von Amazon:
    Ein heißer Sommer. Ferienzeit. Pharmavertreter Juan Pérez Pérez freut sich auf vier Wochen Strand mit seinen Kindern. Doch just vor der Abreise erklären ihm seine Chefs, dass sein Urlaubsziel stattdessen ein FKK-Campingplatz am Meer sei. Juan Pérez Pérez kann sich ihnen nicht widersetzen – denn er hat eine zweite Persönlichkeit, von der sonst niemand weiß: Er ist die Nummer 3 einer internationalen Killer-Organisation. Wie üblich gibt man ihm die Autonummer des Opfers. Das bringt den hochkarätigen Killer in die Bredouille: Es handelt sich um den Wagen seiner Ex, der Mutter seiner Kinder. Warum hat man sie im Visier? Oder soll ihr Lover sterben? Oder will man etwa ihn, die erfolgreiche Nummer 3, ausschalten?


    Autor:
    Carlos Salem, 1959 in Buenos Aires geboren, wanderte 1988 nach Spanien aus und lebt seit 2000 in Madrid. Neben Erzählungen und Gedichten hat er bisher fünf Romane veröffentlicht, die gerade in mehrere Sprachen übersetzt werden. "Wir töten nicht jeden" erhielt in Spanien den Premio Novepol 2009 und in Frankreich den Prix Noir 2010 und wird demnächst verfilmt.


    Meinung:
    Ein Auftragskiller im Familienurlaub - das klang mal nach etwas anderem und allein der Klappentext ließ mich auf einen witzigen Kriminalroman hoffen, welcher mich locker flockig unterhält.
    Wie soll ich sagen, meine Erwartungen wurden diesbezüglich nur teilweise erfüllt.
    Carlos Salem erzählt seine Geschichte um den als Pharmavertreter getarnten Auftragskiller No. 3 Juan Perez Perez auf eine sehr angenehme Art und Weise, welche durchaus witzige Sequenzen hat. Allerdings geht das Buch tiefer, beginnt Juan alias No. 3 im Urlaub mit seinen Kindern doch tatsächlich erstmals, sich mit seinem "Job" auseinander zu setzen. Denn auch im Urlaub läßt ihn die "Firma" nicht in Ruhe und läßt ihn eine Zielperson beobachten - von welcher Juan nicht weiß wer sie ist!
    Die Geschichte wird im Hier und jetzt erzählt, kombiniert mit Erinnerungen von Juan an seinen Ausbilder - der ehemaligen No. 3. Diese und die Gedanken von Juan machen für mich die kleine Längen, welche das Buch aufweist wieder einigermaßen wett.
    Ein Teil des Buches setzt sich mit Juans Privatleben auseinander, was mir persönlich dann doch zuviel war und die ständige Erwähnung rund um sein "Geschlecht" ( ja, das steht wirklich so da und zwar mehr als einmal!) war dann nur noch nervig.
    Im letzten Drittel nimmt das Buch dann an Fahrt auf und man merkt endlich etwas vom Kriminalroman. Hier geht es dann für meinen Geschmack zu Hopplahopp mit den Ereignissen und den Aufklärungen ( welche sich durchaus erahnen lassen )...
    Dennoch will ich das Buch nicht schlecht reden,( es hat mir vom Grundton her durchaus gefallen und stellenweise hab ich echt geschmunzelt ) denn das ist es nicht. Aber auch kein herausragendes Werk.
    7 Punkte gesamt.

  • Sehr schöne Rezi über einen offenbar wohl eher durchschnittlichen Krimi. In Anbetracht des Haufens meiner bisher noch ungelesenen Bücher, wird dieser Krimi von Carlos Salem wohl eher nicht Einzug bei mir halten. In jedem Falle aber herzlichen Dank für diese sehr aufschlussreiche Rezi. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.