Gundert Verlag, 122 Seiten
Zeichnungen und Umschlag von Alfred Seidel
Kurzbeschreibung:
Die „Wilhelmina“ und die Speckjäger
Abenteuer und Jagden im Polarmeer
Über den Autor:
Hans Lehr schrieb vor allen Jugendbücher und Abenteuergeschichten, z.B. In den Wildnissen Afrikas und Asiens, Unter dem Packeis lauert der Tod, Juttas glückliche Heimkehr u.a.
Außerdem hat er Deutsche Volks- und Heldensagen für die Gegenwart neu erzählt.
Mein Eindruck:
Im Rahmen des Projektes einmal um die Welt lesen, wollte ich wieder ins Polarmeer und da fiel mir ein altes Buch der Reihe „Fremde bunte Welt“ in die Hände.
Das Buch ist schon von 1951 und dementsprechend vergilbt, sowohl vom äußeren als auch sprachlich. Literarisch hat das Buch nicht viel zu bieten. Dafür wird die Fahrt und Arbeit auf einem holländischen Walfänger, dem Schiff Wilhelmina, detailliert beschreiben.
„Abenteuer und Jagden im Polarmeer“ lautet der Untertitel des Romans und gibt auch das Programm vor. Die Männer auf dem Walfänger kommen über die Südküste Grönlands hoch, sie sind raue Kerle, für Neuankömmlinge gibt es erst einmal eine Polartaufe, ein Ritual um in die Gemeinschaft integriert zu werden. Dann wird auch schnell der erste Wal gefangen, die Konkurrenz, ein weiterer Walfänger steht auch schon bereit, es kommt zum Wettkampf.
Alles wird ziemlich nüchtern, dennoch romantisierend beschrieben. Nur kurz wird mal beschrieben, dass Wale in bestimmten Gegenden aussterben könnten. Das wird aber nur als Gefahr für den Profit der Jäger betrachtet, Tierschutz ist kein Thema.
Die Lebensbedingungen sind hart. Neben der Kälte und Hunger gibt es auch die Gefahr durch Eisbären. Die Jäger schießen die Bären ab, auch ein Walross muss dran glauben.
Noch mehr Gefahr entsteht durch Eisschollen. Die Schiffbrüchigen müssen über das Eis fliehen. So entsteht erst spät im Buch ein wenig Spannung.
Das Buch ist illustriert, nicht besonders schön, eigentlich überflüssig. Hinzu kommt am Schluss ein Verzeichnis mit Erklärungen der Seemanns-Ausdrücke.
Fazit: Die Qualität des Buches liegt ausschließlich in den glaubwürdigen Detailschilderungen. Die werden jedoch zum Selbstzweck, eine richtige Geschichte wird nicht erzählt, Figuren kaum mehr als angedeutet. Da bleiben leider nur max. 4 Punkte zu vergeben.