Die Morde des kleinen Tannhäuser - René Kollo

  • Titel: Die Morde des kleinen Tannhäuser


    Autor: René Kollo


    ISBN: 9783941400320



    Über den Verfasser:


    René Kollo wurde am 20. 11. 1937 in Berlin als René Kollodzieyski geboren.
    Sein Vater und Großvater waren die bekannten Willi und Walter Kollo.
    Nach seinem Studium begann er zuerst mit der leichten Muse ("Hello, Mary Lou"), seine Karriere als Opernsänger startete 1965. Seither sang er an allen bedeutenden Opernhäusern der Welt bis er sich 2000 aus dem Ersten Tenorfach zurückzog und seitdem in den Altersrollen des Charakterfachs zu erleben ist. Sein Interesse an der deutschen Geschichte führte zu dem Buch "Ein Kaiserschmarrn - Deutschland und die Habsburger", weitere sollen folgen. Hier nun legt er einen Kriminalroman vor.


    Über das Buch:


    Der Rückseitentext verrät auszugsweise, dass RK in diesem Kriminalroman seine Sicht auf einen Tannhäuser der Gegenwart beschreibt, der vergeblich gegen seine dionysischen Triebe ankämpft und zum Serienmörder wird.
    Kann der Psychiater, den der Täter aufsucht, ihm helfen?
    Oder ist sein Weg durch genetische Disposition vorbestimmt?
    Beim Versuch, die Tiefen eines kranken Gehirns auszuloten und einen Mörder zu fassen, der die Gesellschaft, in der er lebt, zutiefst verachtet, stoßen Hauptkommissar Wellmann und seine Leute auf eine außergewöhnliche Familiengeschichte.


    Meine Meinung:


    Durch das erwähnte Kaiserschmarrnbuch, dem ich als an der deutsch-österreichischen Vergangenheit interessierte Leserin natürlich nicht widerstehen konnte, war mir ja bewusst, dass der mir bis dahin nur als Sänger bekannte René Kollo auch sehr gut zu erzählen vermag.
    Das vorliegende Buch geht aber über eine - wenn auch mit (zugegebenermaßen gelegentlich eigenwilligen) historischen Deutungsversuchen untermauerte - Kaminplauderei eindeutig hinaus.
    Hier wird gemeuchelt, hier fließt Blut. Unverarbeitete Kindheitserlebisse, sexuelle Extreme, die eine als unangemessen empfundene Menge an Aufmerksamkeit einfordernde Frau Mama... verschiedene Motive, zu einem spannenden Potpourri zusammengefasst, bietet Kollo uns an. Und immer wieder der Bezug zur Wagner´schen Oper (auf die ich nun wirklich neugierig geworden bin!)...
    Mir hat es Spaß gemacht, das Buch zu lesen.


    9 von 10 Punkten

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)