Milena Michiko Flašar: Ich nannte ihn Krawatte

  • Milena Michiko Flašar: Ich nannte ihn Krawatte
    Verlag Klaus Wagenbach 2012. 144 Seiten
    ISBN-13: 978-3803132413. 16,90€


    Verlagstext
    Ist es Zufall oder eine Entscheidung? Auf einer Parkbank begegnen sich zwei Menschen. Der eine alt, der andere jung, zwei aus dem Rahmen Gefallene. Nach und nach erzählen sie einander ihr Leben und setzen behutsam wieder einen Fuß auf die Erde. Nur wenige sorgfältig gewählte Worte benötigt Milena Michiko Flašar, um ihre Figuren zum Leben zu erwecken, nur wenige Szenen, um ganze Schicksale zu erzählen. Ein junger Mann verlässt sein Zimmer, in dem er offenbar lange Zeit eingeschlossen war, tastet sich durch eine fremde Welt. Eine Bank im Park wird ihm Zuflucht und Behausung, dort öffnet er die Augen, beginnt zu sprechen und teilt mit einem wildfremden Menschen seine Erinnerungen. Der andere ist viele Jahre älter, ein im Büro angestellter Salaryman wie Tausende. Er erzählt seinerseits, über Tage und Wochen hinweg, Szenen eines Lebens voller Furcht und Ohnmacht, Hoffnung und Glück. Beide sind Außenseiter, die dem Leistungsdruck nicht standhalten, die allein in der Verweigerung aktiv werden. Aus der Erfahrung, dass Zuneigung in Nahrung verpackt, Trauer im Lachen verborgen werden kann und Freundschaften möglich sind, stärken sie sich für einen endgültigen Abschied und einen Anfang. Milena Michiko Flašar macht eine Parkbank zur Bühne, zu einem huis clos unter freiem Himmel. Die Bank befindet sich in Japan und könnte doch ebenso gut anderswo in der westlichen Welt stehen. Dieser Roman stellt der Angst vor allem, was aus der Norm fällt, die Möglichkeit von Nähe entgegen – sowie die anarchische Kraft der Verweigerung.


    Die Autorin
    Milena Michiko Flasar, geboren 1980 in St. Pölten, hat in Wien und Berlin Komparatistik, Germanistik und Romanistik studiert. Sie ist die Tochter einer japanischen Mutter und eines österreichischen Vaters, lebt als Schriftstellerin in Wien und unterrichtet nebenbei Deutsch als Fremdsprache. Im österreichischen Residenz Verlag sind zwei Bücher von ihr erschienen: "Ich bin" (2008) und "Okaasan - Meine unbekannte Mutter" (2010).


    Inhalt
    Der Mann sah aus wie ein Salaryman, so werden in Japan Büro-Angestellte genannt, und verspeiste auf einer Parkbank ein Frühstück aus einer Bentobox. Milena Michiko Flašar, Tochter einer japanischen Mutter und eines österreichischen Vaters, schafft in ihrer stimmungsvollen Erzählung eine japanische Enklave. In welchem Land der noch namenlose Mann sein Lunchpaket öffnet ist nicht wichtig. Er handelt wie ein Japaner, wird mit japanischem Wortschatz beschrieben und seine Frau, die täglich Stunden vor ihm aufsteht, um den Inhalt der Bentobox frisch zuzubereiten, handelt traditionell wie eine japanische Ehefrau. Jeden Morgen bindet sie ihrem Mann die Krawatte, eher er das Haus verlässt. Beobachtet wird der Geschäftsmann im Park von einer anderen Bank aus durch einen jüngeren Mann, der dem Älteren den Spitznamen Krawatte gibt. Als Anzugträger oder Krawattenträger wird der so etikettierte Mann Teil einer gesichtslosen Masse. Der Jüngere will ursprünglich niemandem begegnen, sich nicht verwickeln, er ist ein Hikikomori. Seit zwei Jahren hat er sich dem Leistungsdruck der japanischen Gesellschaft entzogen, indem er sein Zimmer im Elternhaus einfach nicht mehr verlassen hat. Ein blasser Gefangener ist im Park auf Freigang, den die Welt in ihrer Farbigkeit nun förmlich anschreit. Beide Männer erzählen abwechselnd in der Ich-Form, nicht immer ist sofort klar, wer gerade spricht. Zunächst noch wortlos nähern die beiden Opfer einer gnadenlosen Leistungsgesellschaft sich millimeterweise einander an, entdecken die Geschichte des jeweils anderen und vermutlich auch wieder Sinn in ihrem Leben. Eine Kultur des Ausweichens portraitiert die in Österreich lebende Autorin in knappen Worten, getragen durch Figuren wie die Mutter des jungen Hikikomori, die ihren Sohn schweigend versorgt. Dass in drangvoller Enge Strategien nötig sind, um wenigstens persönliche Distanz vorzugeben, wird aus dem Erleben des Jüngeren verständlich. Beide Männer haben miterlebt, wie der Druck der japanischen Gesellschaft Mitschüler direkt in den Tod trieb. Erst ihr Tod brachte private Dinge in die Öffentlichkeit, die sonst traditionell verborgen werden. Der Ältere blickt zudem auf eine Ehe zurück, die stets hinter den Ansprüchen seiner Firma zurückstehen musste, und auf seinen behinderten Sohn, auch er voller Scham verschwiegen. Beide Männer lüften allmählich ihre Masken, geben sich einander als Seelenzwillinge zu erkennen und verlieren sich wieder aus den Augen. Zurück bleibt - die gestreifte Krawatte.


    Fazit
    Flašars melancholische Erzählung gibt die Persönlichkeit der beiden Männer nur zögernd preis. Nachdem ich die letzte Seite des Buches gelesen hatte, habe ich sofort wieder von vorn begonnen, um mehr Vertrautes im Fremden zu entdecken, als es mir beim ersten Lesen gelungen ist. Ein ungewöhnlich lohnenswertes Leseerlebnis für Leser, die sich auf eine Erzählung einlassen wollen, ohne von ihr heitere Unterhaltung zu erwarten.


    Textauszug
    "Denn wie sollte man ein Gespenst zur Anzeige bringen? Wie sollte man erklären, dass einer verschwunden ist, der ohnehin schon verschwunden war? Wie beschreiben, dass man ihn vermisst, obwohl er schon lange davor abhängig gewesen war? Und doch wünschte ich mir, sobald der Morgen graute, nichts anderes als eben das: Dass man mich suchte und fände. Mich an den Schultern packte, mir ins Gesicht schlüge und fragte: Wie ist es dazu gekommen, dass wir uns dermaßen verfehlten?" S. 86/87


    10 von 10 Punkten

  • Wie wunderbar! Danke für diese Rezi. Das klingt nach einem Buch, dass die Axt sein kann für unsere Seelen. (siehe Signatur)


    Das Schlechteste an dem Buch scheint der Titel zu sein. Der lässt eigentlich auf etwas Humoriges schließen. Aber den Zahn hast du mir mit deinem Fazit ja schon gezogen, Buchdoktor! :wave

  • Klappentext


    Ein junger Mann verlässt sein Zimmer, in dem er offenbar lange Zeit eingeschlossen war, tastet sich durch eine fremde Welt. Eine Bank im Park wird ihm Zuflucht und Behausung, dort beginnt er zu sprechen und teilt mit einem wildfremden Menschen seine Erinnerungen. Der andere ist viele Jahr älter, ein im Büro angestellter Salaryman wie Tausende. Er erzählt seinerseits, über Tage und Wochen hinweg. Szenen eines Lebens voller Furcht und Ohnmacht, Hoffnung und Glück. Beide sind Außenseiter, die dem Leistungsdruck nicht standhalten, die allein in der Verweigerung aktiv werden.



    Autorin


    Milena Michiko Flasar, geboren 1980 in St. Pölten, hat in Wien und Berlin Komparatistik, Germanistik und Romanistik studiert. Sie ist die Tochter einer japanischen Mutter und eines österreichischen Vaters, lebt als Schriftstellerin in Wien und unterrichtet nebenbei Deutsch als Fremdsprache.


    Meine Meinung


    Als erstes muss ich sagen, dass egal was ich hier schreibe, diesem Roman nicht gerecht werden kann. Diese wunderbare Sprache, die mich in einen Park in Japan entführt, die mich diesen Park sehen und spüren lässt sowie die beiden Protagonisten, die mir einerseits fremd, aber auch vertraut erscheinen.


    Die Autorin lässt mich teilhaben an dem "Leben" der beiden, ihre Liebe, Angst, Trauer und Freundschaft. Eine teilweise doch sehr fremde Welt für Europäer, die mir nun etwas näher gekommen ist. Es tauchen einige japanische Namen auf, die im Anhang erklärt werden. Zum Beispiel die Hikikomori, dass sind junge Menschen, die teilweise jahrelang in ihrem Elternhaus leben und sich in ihrem Zimmer einigeln, meistens aus Gründen des Leistungsdruck.


    Ich möchte nichts über den Inhalt sagen, der im Klappentext schon beschrieben wurde, da ich sonst zu viel verrate. Ich kann nur sagen, dass dieses Buch einer meiner Highlights in diesem Jahr ist und ich jedem, aber vor allem Herrn Palomar und Salonlöwin dieses Buch ans Herz lege.


    10 Punkte!!!!


    Edit: Gerade gesehen, dass es schon eine Rezi gibt. Habe es schon gemeldet.

  • Der Roman fängt auf den ersten Seiten schon vielversprechend an und die klare, schnörkellose und doch poetische Sprache hat mich gleich in ihren Bann gezogen:


    “Heute begreife ich, dass es unmöglich ist, jemandem nicht zu begegnen. Indem man da ist und atmet, begegnet man der ganzen Welt. Der unsichtbare Faden hat einen vom Augenblick der Geburt an mit dem anderen verbunden. Ihn zu kappen, dazu bedarf es mehr als nur eines Todes, und es nützt nichts, dagegen zu sein.”
    (Seite 12)


    Dieses (und auch das von Buchdoktor zitierte) und viele viele weitere Abschnitte habe ich mit einem Klebezettel markiert und später zum Teil herausgeschrieben, obwohl das eigentlich kein typisches Verhalten für mich ist, dass ich den Drang habe, soviel zu notieren und zu behalten. Normalerweise bleibt es bei einem, höchstens zwei Zitaten zu einem Buch, hier sind es zehn und ich hätte noch viel mehr markieren können.


    Zitat

    Original von vorleser


    Als erstes muss ich sagen, dass egal was ich hier schreibe, diesem Roman nicht gerecht werden kann. Diese wunderbare Sprache, die mich in einen Park in Japan entführt, die mich diesen Park sehen und spüren lässt sowie die beiden Protagonisten, die mir einerseits fremd, aber auch vertraut erscheinen.


    Genau dieses Gefühl habe ich auch. Egal was ich hier schrieben könnte, wie sehr ich versuchen könnte zu erklären, wie tief mich der Roman berührt hat, mit seiner Sprache, den Protagonisten, der Idee, den Sätzen, Gedanken, Gefühlen, Einsichten,.. es wird unzulänglich sein und ich kann eigentlich nur sagen: ich bin begeistert, für mich hat sich die Lektüre sehr gelohnt, ich bin froh dieses Buch gelesen zu haben und ich stimme Buchdoktor in seinem Fazit zu:


    Zitat

    Original von Buchdoktor


    Ein ungewöhnlich lohnenswertes Leserlebnis [...].


    Von mir gibt es zehn gut verdiente Eulenpunkte.

  • Ich bin noch ganz beglückt und entrückt von diesem Leseerlebnis! Auch mir ging es so, dass ich mir immer wieder einzelne Passagen notieren musste, deutlich mehr als bei anderen Büchern. Der Band ist nur schmal und die einzelnen Abschnitte kurz, kein Wort, kein Absatz ist zuviel und doch erzählt die Autorin von großen Themen: Einsamkeit und Verweigerung, Freundschaft, Liebe - ein tief trauriges und gleichzeitig tröstliches Buch, dem ich jede Menge Leser wünsche. Mein bisheriges Jahreshighlight. 10 hochverdiente Eulenpunkte.

  • Zitat

    Original von Tilia Salix
    Ich bin noch ganz beglückt und entrückt von diesem Leseerlebnis! Auch mir ging es so, dass ich mir immer wieder einzelne Passagen notieren musste, deutlich mehr als bei anderen Büchern. Der Band ist nur schmal und die einzelnen Abschnitte kurz, kein Wort, kein Absatz ist zuviel und doch erzählt die Autorin von großen Themen: Einsamkeit und Verweigerung, Freundschaft, Liebe - ein tief trauriges und gleichzeitig tröstliches Buch, dem ich jede Menge Leser wünsche. Mein bisheriges Jahreshighlight. 10 hochverdiente Eulenpunkte.


    :write


    Schön, dass es immer mehr Lesern und Leserinnen so geht! :-)

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    Was meint Ihr wie untröstlich ich war, nicht zur Lesung zu diesem Buch gehen zu können, weil ich unbedingt nach Hamburg zur Lesung von Zafón musste?


    Oh, wo war die denn? Ich glaub ich muss mich mal mehr um Lesungs-Termine kümmern, ich verpasse soetwas immer. :-( Weißt du, ob es dieses Jahr noch eine gibt mit der Autorin? Falls das einigermaßen nah wäre, würde mich das ja schon stark interessieren.

  • Mh. Mir ist noch etwas eingefallen, was ich mich von Anfang an gefragt habe, nämlich: was haben die Koi-Fische auf dem Buch-Cover mit dem Inhalt zutun. Ich habe bevor ich das Buch gelesen habe gedacht, dass es sich dann sicher aus dem Inhalt ergeben wird, aber ehrlich gesagt hat es sich mir auch nach Lesen des Buches nicht erschlossen.
    Was meint ihr? Steckt da eine versteckte Symbolik hinter oder ist das Cover willkürlich gewählt?

  • Cith, ohne das Buch gelesen zu haben, ist meines Erachtens eine allgemeine Ideenlosigkeit bei der Gestaltung von Covern festzustellen, die einen Bezug zur japanischen Kultur herstellen sollen.
    Oftmals wird auf das Bewährte zurückgegriffen, dh. Kirschblüten, Pagoden, Myajima Torii und Geishas und nun auch Kois müssen herhalten, um ein Stück Japan aufs Buch zu transportieren und damit Käufer anzulocken.
    Die Aufmachung von "Ich nannte ihn Krawatte" selbst spricht mich durchaus an, ob es eine Verbindung zum Inhalt der Geschichte gibt, darf ich noch feststellen.
    Und wenn, wie Tilia Salix schreibt, die Kois Glück versprechen, dann passt der Titel auf eine irgendwie geartete Weise wohl zu diesem und jedem anderen Buch ;-).

  • Nicht Glück, Salonlöwin, sondern (hart erkämpfter) Erfolg.


    Zitat

    Koi-Karpfen. Dieser Karpfen ist der Lieblingsfisch Japans. Man nennt ihn dort den König des Flusses und betrachtet ihn als recht fröhlichen Fisch. Die Samurai der Muromachi-Periode bewunderten den Mut und die Kraft des Karpfen und dies nicht ohne Grund. Der Huang Ho (Gelbe Fluß) fließt quer durch den chinesichen Teil Asiens. Um an dessen Quelle zu gelangen, muß der Koi-Karpfen den Aufstieg durch ein Tal voller Stromschnellen namens Longmen entlang des Jishishan-Berges bestehen, der ihn durch das Kunlun-Gebirge führt. Die Legende sagt, daß sich ein Karpfen, der die Longmen-Fälle (Drachentor genannt) meistert, danach in einen Drachen verwandeln kann. Aufgrund dieser Legende wurde der Karpfen zum Symbol des Erfolgs im Leben eines Menschen.


    Edit: Quelle ergänzt

  • "Ich nannte ihn Krawatte" - Milena Michiko Flašar


    Zwei Außenseiter stehen im Mittelpunkt des jüngsten Romans von Milena Michiko Flašar.
    Ein junger Mann, der die freiwillige Einsamkeit wählt und von der Außenwelt zurückgezogen bei seinen Eltern lebt und ein entlassener älterer Geschäftsmann, der seine Arbeitslosigkeit vor seiner Frau zu verbergen sucht, führen die Protagonisten auf einer Parkbank an einem Ort in Japan zusammen.
    Tag für Tag treffen sich die der hoffnungslose junge Mann und der gescheiterte Ältere, der eine orangefarbene gestreifte Krawatte trägt, die maßgeblich für Titel und Covergestaltung ist, und beginnen nach und nach sich ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Anhand einer Bentobox, die ihm seine Frau jeden Morgen mit auf den Weg gibt, öffnet sich der Krawattenmann seiner Parkbankbekanntschaft und legt seinen Lebensbericht ab.
    Seine tägliche Mahlzeit ist es, die ihn von seiner Ehefrau Kyoko sprechen lässt, von ihrem Kennenlernen, von ihren Träumen und Ängsten und wie jeder auf seine Art mit ihrem gemeinsamen Verlust umgeht.


    In ruhiger, beängstigend kluger Sprache und doch sehr eigenwilligen Sätzen, die oftmals nur bruchstückhaft formuliert sind, lässt die österreich-japanische Schriftstellerin Flašar ebenso den jüngeren wie den älteren Außenseiter zu Wort kommen und schildert ihren Werdegang an den Rand der Gesellschaft. Schon früh schließt der junge Mann, der in Japan zur Gruppe der Hikikomori, zu den gesellschaftlich Zurückgezogenen gehört, Bekanntschaft mit den Grausamkeiten des Lebens. Er verliebt sich, wird mit dem Tod konfrontiert und erfüllt nicht die hoffnungsvollen Erwartungen seiner Eltern, die sich für ihn eine Karriere als Pianist wünschen.
    Auf dem rückwärtigen Buchdeckel, der es Wert ist, vom Schutzumschlag befreit zu werden, ist folgender Satz zu lesen:


    "Wer in einem Lachen nichts anderes ein Lachen hört, der ist taub."


    Dieser Satz entstammt einer der berührendsten Szenen in diesem Roman; anstelle des Klavierspiels wird der junge Außenseiter am Ende das Zuhören und etwas viel Wertvolleres gelernt haben.


    Beinahe fragmentarisch kommen der Hikikomori und der Geschäftsmann abwechselnd zu Wort; das Leid des Einen wird dem des Anderen gegenübergestellt. Auf dieser Parkbank, die an jedem beliebigen Ort der Welt stehen könnte, finden sie Trost, Zuflucht und Nähe.
    Wo die Geschichte hinführt, erfährt man bereits zu Anfang; doch das Ende versöhnt mit der bedrückenden Grundstimmung und hinterlässt einen Hoffnungsschimmer.


    Mit "Ich nannte ihn Krawatte" hat Milena Michiko Flašar einen dichten, feinsinnigen und ungewöhnlichen zeitgenössischen Roman über die Einsamkeit, den Tod und das Vertrauen in andere Menschen abgeliefert, dem zu wünschen bleibt, dass nicht nur das weniger aufgeschlossene Publikum sich nicht von der japanischen Note dieses Buch abschrecken lässt, sondern sich eine Vielzahl von Lesern für diese Geschichte begeistern wird.