Brennender Zaster - Ricardo Piglia

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  • OT : Plata Quemada
    Erschienen (Original) 1997 deutsch 2001
    187 Seiten
    Übersetzer: Leopold Federmair


    Kurzbeschreibung:


    Eine wüste Realität


    Dies ist die wahre Geschichte der Verbrecherbande um Nene Brignone, Gaucho Dorda, Cuervo Mereles und Malito, die vor einiger Zeit die Menschen in Buenos Aires und Montevideo in Angst und Schrecken versetzt hat. Ricardo Piglia verwandelt sie in ein verstörendes, an Truman Capote erinnerndes Stück Literatur.
    Das Geschehen ist kurz und blutig: Vier bedingungslos aufeinander eingeschworene Verbrecher mit engen Verbindungen zu Polizei und Politik rauben einen Geldtransport aus, rasen durch Buenos Aires, schießen auf alles, was sich bewegt, entkommen über den Rio de la Plata nach Montevideo, verschanzen sich dort in einer Wohnung und werden von der Polizei sechzehn Stunden lang belagert. Diese von Radio und Fernsehen übertragene Belagerung und ihr ungeheuerliches Ende vor den Augen einer fassungslosen Zuschauermenge sind der apokalyptische Höhepunkt dieses Romans, der unserer Zeit mit nihilistischem Pathos den Spiegel vorhält.


    Über den Autor:


    Ricardo Piglia, geboren 1941 in Adrogué, ist einer der renommiertesten lateinamerikanischen Schriftsteller der Gegenwart und lehrt Literaturwissenschaft in Princeton.


    Meine Meinung:


    Die Kurzbeschreibung enthält das Wesentliche- bis auf die Tatsache, das "vor einiger Zeit" sich aus dem Buch mit präziser Angabe 27.09-6.11.1965 ergibt. Das Buch ist als Roman im Reportagestil geschrieben, der Autor hat die Vernehmungsprotokolle der Zeugen und der Überlebenden studiert und versucht realistisch den Ablauf der Geschehnisse zu schildern. Nichts für den nüchternen Magen, ich habe irgendwann aufgehört über die Zahl der Leichen auch nur nachzudenken, geschweige den sie zu zählen. Ich fand auch die Zeithintergründe, die der Autor immer wieder einfließen lässt sehr interessant.


    Kein Buch, das "man" gelesen haben müsste- aber für welches Buch gilt das schon? Jedenfalls kein Buch, das zu Lesen ich bereut hätte. Empfehlen möchte ich es aber nur am Genre besonders Interessierten, oder Freunden der südamerikanischen Literatur.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übrsihd

    :lesend Claire Winter Die geliehene Schuld :lesend Kirk A. Denton The Columbia Companion to modern Chinese Literature

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