Kurzbeschreibung:
Das Auffälligste an der ausgesprochen schlanken und eleganten Lilli Steinbeck ist ihre Nase. Eine Klingonennase, die ihr eine Schar stark verunsicherter Bewunderer beschert. Als international anerkannte Spezialistin für Entführungsfragen wird sie von der Polizei in einen brisanten Fall eingeschaltet – in ein Spiel mit zehn lebenden Figuren, um die ein weltweit operierendes Verbrecherteam kämpft. Auf allerhöchstem Niveau und zum Zeitvertreib. Es gewinnt, wer alle zehn Spieler getötet hat … Der Kriminalroman des preisgekrönten Erfolgsautors Heinrich Steinfest ist ein Feuerwerk der Sprache voller Humor und philosophischem Hintersinn.
Meine Meinung:
Tja, nun. Steinfests Bücher sind wirklich immer wieder ein Erlebnis, auch wenn – wie leider im vorliegenden Falle – der absurde Aspekt und die skurrilen Begebenheiten zu viel Raum einnehmen. „Die feine Nase der Lilli Steinbeck“ beginnt vielversprechend, launig, sprachlich wie immer eine Wucht, mit den altbekannten philosophischen Exkursen und genialen Sprachbildern. Im Mittelteil allerdings wurde es mir dann zu abgedreht, als zu der ohnehin bereits recht stark konstruierten und reichlich schrägen Handlung auf einmal auch noch der Planet Mars sowie die bekanntlich seit Jahrhunderten ausgestorbenen Dodos hinzukamen.
Was die Figurenzeichnung betrifft, gibt es nichts zu bemängeln; Steinfest versteht es, mit nicht ganz nahe liegenden Vergleichen dem Leser eine Figur sofort nahezubringen. Sprachlich ist auch dieser Roman sehr beeindruckend, wie eigentlich alle, die ich bislang von Steinfest gelesen habe – leider kann da mitunter die inhaltliche Ebene nicht mithalten.
6 Punkte