Paul Auster - Mond über Manhattan

  • Titel im Original: Moon Palace


    Kurzbeschreibung:


    Der Student Marco Stanley Fogg wohnt in einem leeren Apartment mit Ausblick auf einen Hinterhof und ein China-Restaurant. Seit sein Onkel und Ersatzvater gestorben ist, hat er die Wohnung nicht mehr verlassen. Einem Zusammenbruch nahe beginnt er, überall Zeichen zu sehen: Die Leuchtreklame «Moon Palace» scheint geheimnisvoll mit den Moon Men, der Jazzband seines Onkels, verbunden. Diese wieder mit der ersten Mondlandung. Marco macht sich auf, um das Rätsel zu lösen – vielleicht ist es auch das seiner Herkunft.


    Meine Meinung:


    „Mond über Manhattan“ hat mich auf seinen 415 Seiten gut unterhalten. Daß Auster ein großer Stilist ist, steht ja außer Frage, im vorliegenden Roman weiß er über weite Strecken auch inhaltlich zu überzeugen, beinahe so sehr wie in „Die Brooklyn-Revue“.
    Die Geschichte von Marco Fogg ist eine Geschichte der Identitätsfindung, er sucht seinen Platz in der Welt und würde gern wissen, wer denn nun sein nie gekannter Vater war.


    Paul Auster hält auf dem Weg zu Antworten allerhand verblüffende Wendungen bereit, setzt verschiedene Stilmittel ein, ändert mehrmals den Fokus der Geschichte – und vermag somit den Leser größtenteils zu unterhalten. Größtenteils deshalb, weil es doch einige wenige Passagen gibt, die langatmig geraten sind und meine Aufmerksamkeit abschweifen ließen.


    Fazit: gutes Buch mit kleineren Schwächen, stilistisch und sprachlich wie gewohnt großartig, inhaltlich auch recht überzeugend.