Teufelskreise von Linda Robertson (1. Band der Persephone Alcmedi Serie)

  • Über die Autorin
    Neben ihrer Tätigkeit als Autorin beschäftigt sich Linda Robertson auch mit Malerei und Musik. Sie spielt Piano und E-Gitarre in einer Hard-Rock-Band. (aus amazon.de)


    Klappentext
    Persephone Alcmedi ist eine Hexe, die Tarotkarten legt und eine Zeitungskolumne verfasst.
    Außerdem bietet sie Werwölfen bei Vollmond in ihrem Haus Unterschlupf. Da wird Sephs Freundin, die Werwölfin Lorrie ermordet, und die Hohepriesterin eines Hexenzirkels bietet Seph eine große Summe Geldes, wenn sie den Mörder tötet den mächtigen Vampir Goliath Kline. Seph nimmt den Job an, muss jedoch feststellen, dass sie sich auf ein Spiel mit dem Feuer eingelassen hat. Zum Glück kann sie auf die Hilfe der Werwölfe zählen, vor allem auf den attraktiven Johnny, den Leadsänger der Band Lycanthropia, der ein Auge auf Seph geworfen hat. (aus amazo.de)


    Meine Meinung
    Dieser 1. Teil der Serie hat mich von der Story her überzeugt. Wie Seph versucht, den Mord an ihrer Freundin Lorrie aufzuklären und langsam mehr über die Waerwölfe erfährt, ist gut erzählt und hat einige interessante Wendepunkte, die den Plot spannend machen. Was der Story etwas die Spannung nimmt, sind die detaillierten Beschreibungen der Zaubersprüche und Rituale, was einerseits für Interessierte sicher faszinierend ist - mir war’s einfach fast etwas zu viel des Guten. Andererseits verleiht die Mischung indianischer Kultur (Spirit Guides) und Wiccantradition der im Buch beschriebenen „Hexenkunst“ der Story eine gewisse Tiefe.


    Die Geschichte baut auf einigen interessanten Charakteren auf, wobei mir manchmal die Nebenfiguren, wie bspw. Nana, fast besser gefallen als einige der Hauptfiguren. Mühe hatte ich hauptsächlich mit Johnny, der zwar scheinbar eine äusserst faszinierende Vergangenheit hat und als Leader einer Rockband eigentlich Potential für einen interessanten Charakter bietet, aber mich dennoch nicht überzeugen konnte. Er wirkt mit seinen dauernden sexuellen Anspielungen und seinen unbedachten Handlungen etwas zu kindsköpfig. Auch stehen seine Taten am Schluss in einem Widerspruch zu seinem Anspruch, der „Lustrata“ zu dienen. Die Lustrata ist eine spannende Figur, die hier eingeführt wird. Sie ist eine Art Superheldin der magischen Arten, die in diesem Buch vorkommen. Es scheint, dass Persephone einige Aspekte dieser Figur besitzt, aber sie ist noch nicht ganz davon überzeugt und es muss sich erweisen, ob es wirklich stimmt oder Wunschdenken ist.


    Persephone hingegen konnte mehrheitlich überzeugen. Vor allem das Hineinwachsen in ihre neuen Kräfte und ihr anfänglicher Widerstand dagegen sowie ihr Gerechtigkeitsempfinden, waren glaubhaft. Die Storyline ist den auch mehr auf den Charakteren der Protagonisten aufgebaut als auf actionreichen Handlungen. Deshalb finden sich bei den verschiedenen Figuren auch einige interessante Hinweise auf eine faszinierende Vergangenheit, die in den nächsten Bänden entsprechend ausgebaut werden. Auch Persephones Gefühle in Bezug auf Johnny und Menessos, einem Vampir mit einer ebenfalls geheimnisvollen Vergangenheit, werden in diesem Band gut dargestellt und deuten auf interessante Entwicklungen in den folgenden Bänden.


    Im Grossen und Ganzen bietet dieses Buch eine interessante magische Welt, die aber nicht viel Neues bringt, eine liebenswürdige Heldin und Potential für mehr. Abwertend wirkt die etwas langsame, wenig komplexe Story. Es ist nett zu lesen, aber kein grosser Wurf.


    Ich geb dem Buch 6 von 10 Punkten. Wobei hier anzmerken ist, dass die Folgebände besser werden.

    Wir werden vom Schicksal hart oder weich geklopft; es kommt auf das Material an.
    Marie von Ebner-Eschenbach