Im Zeichen der Angst - Mika Bechtheim

  • 480 Seiten



    Autor:
    Mika Bechtheim, Jg. 1955, wuchs in der DDR auf, studierte dort Germanistik und arbeitete als Lektorin, bevor sie 1985 mit ihrem Sohn ausreiste.


    Als Journalistin schrieb sie seit Ende der achtziger Jahre für namhafte Publikumszeitschriften zahllose Buch- und Filmrezensionen und arbeitete jahrelang als Ressortleiterin und Textchefin.


    Sie lebt mit einer Katze, zwei Turmfalken und drei Schafen auf einem ehemaligen Gutsgelände in der Nähe von Hamburg.




    Inhalt:
    Sie ist bereit zu vergessen. Doch die Vergangenheit kehrt zurück.


    Horstätt, 1996: die sechsjährige Johanna wird entführt und erstickt in ihrem Versteck. Aufgrund fragwürdiger Indizien muss ihre Mutter Clara später für den Mord an dem vermeintlichen Entführer ins Gefängnis.


    Hamburg, 2009: nach ihrer Entlassung hat sich Clara mit ihrer zweiten Tochter Josey ein neues Leben aufgebaut. Die Vergangenheit will sie ein für allemal vergessen. Doch dann wird ihre Mutter ermordet, die seit dem Mauerfall spurlos verschwunden war. Für die Polizei wird Clara schnell zur Verdächtigen. Kurz darauf wird Josey bedroht, und der Albtraum scheint sich zu wiederholen.



    Meine Meinung:
    Vor 20 Jahren, 1989, hat sich Claras Mutter von der DDR in den Westen abgesetzt. Clara war zu dem Zeitpunkt hochschwanger und konnte überhaupt nicht verstehen, warum die Mutter sie und ihren Vater verlassen hat. Als 1996 Claras 6-jährige Tochter Johanna entführt und tot aufgefunden wird, sie ist an einem Asthmaanfall gestorben, steht für Clara fest, dass sie sich an dem Entführer rächen wird. Dieser vermeintliche Entführer wird erschossen aufgefunden und Clara zu 9 Jahren Haft verurteilt, obwohl sie immer beteuert, dass sie es nicht war.


    Nach 6 Jahren Haft wird Clara frühzeitig entlassen, bekommt wieder eine Tochter, Josey, und will ein neues Leben beginnen. Ihr Mann Kai verlässt sie nach 1 ½ Jahren und sie lebt nun mit ihrer Tochter alleine. 2009 wird Claras Mutter tot aufgefunden und Clara wird aufgrund ihrer Vorgeschichte wieder verdächtigt und dann wird Josey bedroht und alles beginnt von Neuem.


    Eine äußerst interessante Geschichte, aber sehr kompakt und verzweigt. Es gibt mehrere Handlungsstränge, der eine erzählt die Geschichte von der Entführung und dem Tod von Johanna, ein zweiter erzählt das Leben von Claras Mutter und in dem dritten geht es um Josey. Nachdem Claras Mutter ermordet wurde, erfährt Clara einiges über deren Leben und will unbedingt mehr in Erfahrung bringen, vor allem wer der Mörder ist.


    Alle Handlungsstränge fließen ineinander und stellenweise zieht es sich auch etwas. Die Kommissare wollen natürlich, dass sie ihnen vertraut, aber nachdem sie ja schon schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht hat, erzählt sie ihnen nicht alles. Nur zwei Freunde helfen ihr, der eine ist mit ihr aufgewachsen und der andere ist der Vater von Johannas Freundin, mit der diese viel zusammen war. Leicht verwirrend ist auch, wie die einzelnen Personen miteinander im Zusammenhang stehen.


    Die Personen sind alle sehr unterschiedlich dargestellt und die Sympathie hält sich großteils in Grenzen. Trotzdem passen sie gut in diese Geschichte, die ja auch ihre Eigenheiten hat. Man sollte das Buch auch zügig lesen, da man sonst leicht, durch die Verzweigtheit der Geschichte, den Faden verlieren kann. Am Ende sind aber alle Fäden entwirrt.


    Die Autorin Mika Bechtheim schreibt auch noch im Epilog, dass Mika Bechtheim das Pseudonym von Clara ist. Ob das wirklich alles so stimmt, man weiß es nicht. Es ist auf jeden Fall einmal eine etwas andere Geschichte.



    Ich vergebe 8 von 10 Punkten.