Jan Hellstern - Kinder des Bösen

  • Titel: Kinder des Bösen
    Autor: Jan Hellstern
    Verlag: Kein und Aber
    Erschienen: Juli 2012
    Seitenzahl: 334
    ISBN-10: 3036956557
    ISBN-13: 978-3036956558
    Preis: 19.90 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Der junge Deutsch-Tscheche Honsa Kralik wird in den Wirren des letzten Kriegswinters 1945 gezwungen, seinem Elternhaus den Rücken zu kehren und in seine Geburtsstadt Prag zu fliehen. Und Honsa scheint zunächst Glück zu haben: Er entkommt an die Ostgrenze, noch im Zug begegnet er der schönen Lenka, die ihn bei sich aufnimmt. Kaum in Prag angekommen, trifft er auf einen alten Arzt und Forensiker, der ihm Arbeit gibt. Doch der seltsame Doktor weiß offenbar mehr über Honsa, als er preisgibt und Honsa wird wider Willen immer tiefer in eine düstere Geschichte gezogen, an deren Ende er nicht nur ein dunkles Familiengeheimnis aufdeckt, sondern selbst Teil einer schrecklichen Wahrheit wird.


    Der Autor:
    Jan Hellstern, geboren 1968, schreibt Drehbücher für Fernsehen und Kino und ist Regisseur verschiedener Kurzspiel- und Werbefilme. Er lebt in Berlin.


    Meine Meinung:
    Die Geschichte ist gut erzählt. Auch wenn der Ablauf mehr oder weniger vorhersehbar ist, so lebt dieses Buch aber durch die besondere atmosphärische Dichte. Und diese atmosphärischen Schilderungen machen den ganz besonderen Reiz dieses Romans aus. Der Autor schafft es so etwas wie eine "hoffnungsvolle Düsternis" zu schaffen.
    Vor dem Hintergrund des nahenden Ende des zweiten Weltkriegs spielt diese Geschichte. Die Bedrohung durch die deutschen Besatzungsmacht in Prag ist allgegenwärtig. Die Menschen sind in ihrem Bewegungsradius eingeschränkt, Ausgangssperre und Verdunklung sind ihre Begleiter in schwerer Zeit.
    Die handelnden Personen wirken authentisch und sind eben nicht den gängigen Klischeekisten entnommen. Der Autor schafft es, ihnen jeweils eine eigenständige und unverwechselbare Persönlichkeit mitzugeben. Sie sind transparent ohne dabei aber oberflächlich zu sein. Ihr Verhalten ist zutiefst menschlich und daher auch sehr gut nachvollziehbar.
    Auch wenn in diesem Buch mehr oder weniger eine Kriminalgeschichte erzählt wird, so ist dieses Buch aber wohl eher kein Kriminalroman. Es ist ein Buch über menschliche Abgründe, über Schuld und Vergebung. Ein Buch aber auch über falschverstandenes Mitleid.

    Fazit: Ein Buch das weniger von der Spannung als von seiner ganz besonderen Atmosphäre lebt. Lesenswert. 7 Eulenpunkte

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.