Mädchen # 6 - Kate Brady

  • Originaltitel: Last to Die (2010)
    Knaur Verlag 2012, 455 S.


    Zweiter Teil der Serie um die Familie Sheridan


    Über den Inhalt:
    Er tötet seine Opfer mit einer rostigen Gartenschere. Seine Trophäe: eine Haarsträhne. Die attraktive Polizistin Danielle verfolgt seine Spur, die sie gefährlich nah an ihre Grenzen bringt. Steht sie selbst auf der Liste dieses Wahnsinnigen?


    Über die Autorin:
    Kate Brady ist Chorleiterin und Dozentin für Musik. Für ihren Debütroman "Puppengrab" wurde sie mit dem begehrten RITA-Award ausgezeichnet. "Mädchen Nr. 6" ist ihr zweiter Roman bei Knaur. Sie lebt mit ihrer Familie in Atlanta.


    Meine Meinung:
    Eigentlich ist Detective Danielle Cole von der Mordkommission in Lancaster vom Dienst suspendiert. Als jedoch eine ehemalige Prostituierte auf grausame Weise ermordet wird, soll sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Reginald Tifton die Ermittlungen übernehmen. Doch diese Leiche ist erst der Anfang einer ganzen Serie und Dani wird viel tiefer in den Fall hineingezogen, als ihr lieb ist. Im Zuge der Ermittlungen trifft sie auf ihre ehemalige Jugendliebe, den Star-Fotografen Mitch Sheridan, den sie seit 18 Jahren nicht gesehen hat und doch nie vergessen konnte. Gemeinsam versuchen sie, dem Täter auf die Spur zu kommen ohne zu ahnen, dass er viel näher ist, als sie denken.


    Dani, Mitte 30, ist kein unkomplizierter Charakter, sie beeindruckt durch ihre Beharrlichkeit, erweckt Mitgefühl wegen ihrer Vergangenheit und machte es mir doch insgesamt schwer, sie sympathisch zu finden. Mitch Sheridan, der erfolgreiche Fotograf, natürlich reich und gutaussehend, hat mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen. Als die beiden sich nach vielen Jahren wiedersehen, knistert es erneut zwischen ihnen, wobei ich persönlich die Entwicklung ihrer neuerlichen Beziehung zueinander nicht immer nachvollziehbar fand. Insgesamt wartet der Thriller mit einigen interessanten Charakteren auf.


    Lange Zeit ist man mit der Polizei auf der gleichen Ermittlungsstufe, doch ab ca. der Hälfte des Buches kommen für den Leser einige Informationen dazu, aus denen man auf den Täter schließen kann. Nun heißt es darauf warten, dass auch die Ermittler die richtigen Schlüsse ziehen und ob und wie sich das Motiv nachvollziehen lässt. Bis zum Schluß halten die Wendungen den Leser bei der Stange und auch wenn ich gut noch etwas mehr an Spannung vertragen hätte, ist der Roman doch durch das gekonnte Vermischen von Thriller und Liebesroman gut zu lesen.


    Ein ordentlicher „Romantic Suspence“, der durch einige unerwartete Wendungen und seine streckenweise spürbar bedrückende Atmosphäre zu unterhalten weiß. Nicht ganz so gut wie der Vorgänger, aber wer gerne Ladythriller im Stile von Karen Rose liest, der kann hier nichts falsch machen.