Christine Drew - Schattenfreundin

  • Klappentext:


    Wo ist Leo? Charlotte Schneidmann, Kommissarin in Münster, setzt alles daran, den kleinen Jungen zu finden, bevor es zu spät ist. Denn nicht nur die Sorgen der verzweifelten Mutter lassen sie fieberhaft ermitteln, auch die Erinnerungen an die eigene traumatische Kindheit machen diesen Fall für die engagierte Kommissarin zur ganz besonderen Bewährungsprobe.


    Meine Meinung:


    Aufgrund des Covers und des Klappentextes habe ich einen spannenden Thriller erwartet, allerdings kann man hier eher von einem Kriminalroman sprechen. Die Kommissare ermitteln zwar, aber auch dieser Aspekt steht irgendwie nicht im Vordergrund.


    Die Geschichte wird uns in zwei Perspektiven erzählt. Zum einen befinden wir uns in der Gegenwart und zum anderen bekommen wir die Gedanken einer uns zu Anfang noch Unbekannten in kursiver Schrift näher gebracht. Diese Gedanken sind anfangs noch kryptisch, ergeben aber zum Schluss hin einen Sinn und regen den Leser zum Nachdenken an.


    Im ersten Drittel des Buches lernen wir die Charaktere und deren äußeres Umfeld kennen. Bei den Protagonisten haben wir es scheinbar mit einer typischen Familie zu tun: Workaholic-Dad, Halbtagsjob-Mum und der kleine Leo (Kindergartenalter). Schnell wird klar, dass es sich nicht um eine Bilderbuchehe handelt und dass es das ein oder andere Geheimnis gibt. Auch Charlotte die Kommissarin hat an ihrer Vergangenheit zu knabbern und ist deswegen ein interessanter Charakter, weil man natürlich wissen möchte, was ihr zugestoßen ist.


    Die Spannung nimmt ab dem zweiten Drittel an Fahrt auf, war mir persönlich aber zu flach. Ich hatte keine einzige Seite lang Angst um Leo und gerade bei einer Kindesentführung sollte man als Leser an nichts anderes Denken. Das Ende war dann nochmal rasant und hat mir gut gefallen, aber leider es hat die Spannung dadurch nur wenig gehoben. Das eigentliche Thema des Buches ist die Vergangenheitsbewältigung der Protagonisten. Es gibt so viele Geheimnisse zu entdecken, dass Leo irgendwie in den Hintergrund gedrängt wird und man ihn als Leser nicht richtig wahr nimmt bzw. vermisst.


    Die Bewertung des Buches ist mir ehrlich gesagt sehr schwer gefallen, weil ich zwischen 3 und 4 Sternen schwanke. Die Spannung ist mir definitiv zu flach für einen Krimi/Thriller, aber der flüssige und angenehme Schreibstil haben mich das Buch in zwei Tagen lesen lassen und irgendwie hat es mich ja schon in seinen Bann gezogen. Wer sich für diese Lektüre entscheidet, sollte sich einfach im Klaren darüber sein, dass es eher um das Aufdecken von düsteren Familiengeheimnissen geht, als um die Entführung als solche. Wer mit dieser Erwartung startet, kann vielleicht mehr Gefallen an der Geschichte finden.


    Bewertung: 3,5 / 5 Sterne

  • Schattenfreundin von Christine Drews



    Über die Autorin:
    Schreibt seit ihrem Studium für diverse TV-Produktionen. 2002 machte sie sich selbstständig, sie schreibt Drehbücher und wirkt als Autorin bei zahlreichen Showformaten mit. Schattenfreudin ist ihr erster Roman


    Inhalt:
    die Rückkehr in ihren Heimatort Münster steht für Katrin unter keinem guten Stern. Der neue aufreibende Job verlangt ihrem Mann alles ab, und auch die plötzliche Nähe zu ihren reservierten Eltern ist nicht einfach. Zum Glück hat sie ihren Kleinen Sohn Leo - und ihre neue beste Freundin Tanja.
    Als Katrins Vater überraschend stirbt, erweist Tanja sich wieder einmal als Retterin in der Not. Sie erklärt sich sofort bereit, auf Leo aufzupassen. Doch Tanja meint es nicht gut mit Katrin. Ohne zögern, setzt sie einen perfiden Plan in Gang: Währen der Beerdigung verschwindet sie spurlos - zusammen mit Leo.


    Meine Meinung:
    Im Prinzip könnte das auch ein Tatort-Krimi sein. Natürlich hat ein Ermittler/in in diesem Fall, wieder ein Geheimnis und Bindungsprobleme, währen der andere scheinbar nur am Essen ist. Auch sind die Personen
    recht einfach gestrickt. Katrin, die gestresste Mutter, die Umzug, Kind und anstrengende Eltern wuppen muß, während der Mann nur unterwegs ist und an seine Karriere denkt. Der Vater von Katrin ist lieb und verständnisvoll (kurzer Auftritt), während die Mutter als streng und korrekt dargestellt wird. Wirkliche Überraschungen gab es da nicht. Es liest sich aber flott weg und natürlich kommt es zu einem packenden Finale und das Ende ist mir auch zu dick aufgetragen gewesen. Aber gut, das ist ja geschmacksache. Ein Krimi für zwischendurch, ohne großes Blutvergießen - nur menschliche Abgründe.

    Eine Lösung habe ich.Leider paßt es nicht zu meinem Problem!

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von träumerle ()