Don Winslow - Manhattan

  • Klappentext:
    Weihnachten 1958 in New York: Die künftige First Lady und ihr Mann halten Hof in der Stadt, beglücken die Presse und beleben die Partylandschaft. Für ihre Sicherheit ist Walter Withers verantwortlich. Der Ex-CIA-Mann blickt tiefer hinter die Kulissen des Traumpaars, als ihm lieb ist und findet sich bald im Zentrum einer Verschwörung wieder
    Walter Withers kündigt seinen einträglichen Job bei der CIA und kehrt als Personenschützer aus Schweden zurück in seine Herzensstadt New York. Es ist Weihnachten 1958, ein gutes Jahr vor der nächsten Präsidentschaftswahl gilt der junge Senator Joe Keneally als heißester Anwärter der Demokraten auf den Posten. Ihn und seine Frau Madeleine soll Withers während ihres Aufenthalts in New York beschützen. Er kommt ihnen so nahe wie kaum ein anderer, flaniert mit ihnen über den Broadway, trifft auf Beat-Poeten und die High Society der Stadt, ist von Stars und Sternchen umgeben. Bis Marta Marlund tot in Withers Hotelzimmer gefunden wird und er alle Hände voll zu tun hat, seine Unschuld zu beweisen


    Eigene Meinung:
    Manhattan ist ein ruhiger Agentenroman, in dem Heimlichkeit noch immer an erster Stelle steht. Eigentlich ist es ein Aussteigerroman eines Mannes, der in seine Heimat und seine Stadt New York zurückkehrt. Der kalte Krieg spielt nur entfernt am Rande mit. Ich habe vor allem ein Gefühl für das New York der 60er Jahre bekommen. Kalte graue Häuserschluchten im Dezember, volle straßen, aber auch die Bars und Lokale die sich aneinanderreihen. Natürlich darf die Musik, der Jazz nicht fehlen und auch nicht die Underground-Szene, die sich zum Teil wirklich im "Underground" trifft, weil das eine oder andere Lokal im Keller ist. Die Künstler und Schriftsteller, die für ihre Kunst und weniger von ihrer Kunst leben. Die Idealen folgen, die der Protagonist von außen betrachtet. Zum anderen sind da die Büros und Hochhäuser, in denen die Angestellten arbeiten, die Rushhour, in der die U-Bahnen verstopft sind. Und mittendrin ist Walter Withers, der ohne es zu wissen in ein Netz hineingezogen wird. Von unsichtbaren Fäden gelenkt und sich von dem Netz fangen lässt, ohne es zu wissen. Oder ahnt er vielleicht doch etwas? Ist er schnell genug die Fäden sichtbar zu machen, die ihn lenken und an ihm zerren?


    Fazit:
    Manhattan ist ein toller Agentenroman, der ohne übertriebene Aktionen auskommt. Zugleich eine Liebesgeschichte an New York der 60er Jahre, als auch eine Spionagegeschichte, die in den Alltag eingebaut ist. Ich würde schon fast sagen, er kommt der Realität näher, als es mancher actionreicher Krimi tun kann. Ein klasse Buch.

    "Schweigen bedeutet für einen großen Teil der Menschheit Gewinn."Borondria, Großmeisterin der Golgariten


    Mein Blog: Büchervogel

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