Mini-LR: Agatha Christie - Der Hund des Todes

  • Der seltsame Fall des Sir Arthur Carmichael: Dieser Fall war wirklich seltsam. Mich hätte das Ausweichen auf die Fragen nach der Katze viel schneller stutzig gemacht, aber irgendwie musste ja der Spannungsbogen aufgebaut werden. Und dass Arthur eine Katze ist, war mir auch sofort klar. Was mich irritiert hat, ist die Tatsache dass Arthur vorher mit Blausäure ermordet worden sein sollte. Ich finde es dann sehr weit hergeholt, dass er dann nach seinem nun zweiten Tod wieder unter den Lebenden weilen kann. Und was hat mir die tote Katze zu sagen. Musste die vorher sterben, damit die Geister die Körper tauschen konnten?


    Rolltreppe ins Grab: Hm...diese Schwerelosigkeit, die beschrieben wird, war sehr anschaulich. Ich kann es mir auch gut vorstellen, dass eine Melodie dieses Gefühl auslösen kann und einen fesseln kann. Aber warum muss er bei seiner Suche nach Freiheit am Ende sterben? Irgendeinen Toten muss es wahrscheinlich geben bei den Geschichten von Agatha Christie, aber wenn man hier ins Philosophieren geraten wollen würde, dann ist es wahrscheinlich die einzige Lösung, um alle Ketten zu sprengen.
    Aber warum grübelte der Arzt über die Kanäle nach? Sollte das ein versteckter Hinweis sein auf die U-Bahn-Schächte, die sie wie Kanäle durch den Untergrund der Stadt schlängeln? Wahrscheinlich, aber wie meist wurde mir auch hier erst im Nachhinein klar (wo ich diese Zeilen schreibe), was das ein oder andere Detail zu bedeuten hat.
    Am Anfang blitzte auch kurz die Erkenntnis auf, dass mit der Rolltreppe bestimmt die Rolltreppe zur U-Bahn gemeint ist, aber während des Lesens war das schon wieder ganz nach hinten im Kopf gerutscht.

  • Nachdem ich mein Impfung endlich verkraftet habe, nun meine Anmerkungen zu den letzten beiden Geschichten.


    Die letzte Sitzung: Also ich hätte es nie zugelassen, dass die Mutter mich fesseln kann, aber sonst gäbe es ja auch keine Geschichte zu erzählen. Die Vorstellung, dass sich der Geist so materialisieren kann, dass er vom Medium entrissen werden kann und dieses dadurch stirbt, ist schon sehr gruselig. Das Kommentar, dass Simone am Ende dadurch viel kleiner war als sie tot im Sessel saß, fand ich jedoch irgendwie unpassend. Besser hätte ich es gefunden, wenn sie dann irgendwie eingefallen wäre, so als würden ihre Knochen fehlen...ist aber auch nicht sehr ansehnlich.


    SOS: In dieser Geschichte kam wieder etwas mehr die klassische Krimistruktur durch, jedoch fand ich diese Story durch die Kürze irgendwie unrund. Und dass der Protagonist den Vater einfach so hat davon kommen lassen...Es hätte ja auch nicht viel gefehlt, wenn Cleveland sich noch eine von den Mädels geschnappt und geheiratet hätte. Dies wäre aber wahrscheinlich gewesen, wenn die Geschichte ein ganzes Buch füllen würde.
    Und das ganze okkultische hat sich ja dann als bloße Einbildung herausgestellt, deshalb fand ich die Grundstimmung dieser Geschichte auch nicht so duster wie bei den anderen.