"2084 - Noras Welt" - Jostein Gaarder (ab 12 J.)

  • • Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
    • Verlag: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG; Auflage: 2 (26. August 2013)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3446243127
    • ISBN-13: 978-3446243125
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre


    Kurzinhalt:
    Wie es im Jahr 2084 auf der Erde aussieht, wenn wir so weitermachen wie bisher – das erlebt die 16-jährige Nora in ihren Träumen. Sie träumt von ihrer Urenkelin Nova, die ihr in einem Brief ihre Welt schildert: Der Meeresspiegel ist gestiegen, Klimaflüchtlinge ziehen umher, im Norden grasen Kamele, zahlreiche Arten sind ausgestorben. Im wirklichen Leben weiß Nora Bescheid über Ökologie, Klimawandel und Artensterben. Gemeinsam mit ihrem Freund gründet sie eine Initiative, um die Erdatmosphäre zu schützen. 20 Jahre nach „Sofies Welt“ stellt Jostein Gaarder in diesem spannenden Jugendbuch eine der drängendsten Fragen unserer Zeit: Können wir unsere Umwelt und das Klima retten?


    Autoreninfo:
    Der Autor Jostein Gaarder, geboren1952 , lebt als freier Schriftsteller in Oslo. "Ich bin verheiratet, habe zwei Kinder, ...bin nie von der Brücke gesprungen oder auf meinen Skiern zum Nordpol aufgebrochen. Insofern ist meine Biographie nicht sehr erregend. Entweder habe ich gelesen oder geschrieben... ."
    Jostein Gaarder studierte Philosophie, Theologie und Literaturwissenschaften und unterrichtete danach Philosophie an Schulen und in der Erwachsenenbildung. Sein erstes Buch, ein Erzählband, erschien 1986, sein erstes Kinderbuch 1987. Für Sofies Welt erhielt Jostein Gaarder, neben zahlreichen anderen Auszeichnungen, 1994 den Deutschen Jugendliteraturpreis und wurde 1996 mit dem polnischen Janusz-Korczak-Preis für die Vermittlung philosophischer Inhalte an Kinder ausgezeichnet.


    Eigene Meinung:


    Titel: Wie sieht unsere Zukunft aus?


    Bevor man falsche Erwartungen hegt, sollte man wissen, dass Jostein Gaarders neues Buch ein Jugendbuch ist und für die empfohlene Altersgruppe (12-15) ideal, leicht und verständlich geschrieben ist. Dem einen oder anderen erwachsenen Leser mag die Schreibe zu banal sein, mir gefiel sie jedoch gut.


    Unsere Protagonistin Nora wird am 12.12.12 16 Jahre alt und hat zwei Besonderheiten: sie trägt einen uralten, magischen Ring, mit dem man sich nach alter Sage etwas wünschen kann und sie reist in ihren Träumen in die Zukunft, genau 72 Jahre nach ihrem 16. Geburtstag und ist dort ihre Urenkelin Nova.


    Jostein Gaarder gelingt es mit sehr einfachen Worten und anhand verständlicher Beispiele zu erläutern wie unsere Zukunft aussehen wird/ könnte, wenn wir so weiter machen wie bisher. Nora lebt in unserer Zeit, aber Nova muss Dinge sehen und erleben, die wir uns aus heutiger Sicht kaum vorstellen können. Die Erde ist grau, viele Tier- und Pflanzenarten hat der Mensch bereits ausgerottet und auch den Menschen geht es alles andere als gut. Kann Nora etwas gegen die Umweltkatastrophe tun und können wir ihr dabei helfen?


    Die Kapitel sind recht kurz gehalten, was mir persönlich gut gefällt, da man so über ein angeschnittenes Thema in Ruhe nachdenken kann, bevor man weiter liest. Als Leser liest man immer im Wechsel ein Kapitel mit Nora (normale Druckschrift) und ein Kapitel mit Nova (Fettdruck), was das Lesen sehr abwechslungsreich und noch spannender macht.


    Ich finde das Buch spricht ein aktuelles Thema an, über das sich Jugendliche wahrscheinlich eher weniger Gedanken machen. Es klärt auf und öffnet einem die Augen.


    Fazit: Für mich ein gelungenes Jugendbuch, das man durchaus mal gelesen haben sollte. Es reicht zwar nicht an "Sofies Welt" oder andere Werke Gaarders heran, aber diesen Ansatz verfolgt das Buch auch nicht. Lesenswert und nicht nur etwas für Ökos!


    Bewertung: gute 8,5/10 Eulenpunkte

  • Ich bin heute in der Buchhandlung auch auf dieses Buch gestoßen und habe es, ohne vorher etwas davon gehört zu haben, einfach mal mitgenommen. Das Cover hat mich angesprochen, der Klappentext ebenso. Und Jostein Gaarder finde ich bisher sowieso toll. Seine Bücher ''Sophies Welt'' und ''Das Kartengeheimnis'' haben mir richtig gut gefallen.

  • Ja, Klimawandel, Umweltschutz und Artensterben sind wichtige Themen. Und grundsätzlich halte ich es für eine gute Sache, wenn sich ein (Jugend)buch damit beschäftigt, um auf deren Notwendigkeit und Wichtigkeit hinzuweisen. Aber doch bitte nicht so!!! Holzhammerartig wird mir als Leser immer, immer, immer wieder eingehämmert, dass ich mich doch damit auseinandersetzen soll muss! Das Buch hat fast kein anderes Thema und auch die Protagonisten beschäftigen sich ausschließlich damit. Für mich eindeutig zu viel, viel zu viel. Das wirkt auf mich auch überhaupt nicht motivierend, sondern nur abstoßend. Als Reklame für eine Umweltschutzaktion okay, als Roman geht es gar nicht.


    Vorm Abbruch haben das Buch zwei Dinge gerettet: es ist kurz und es liest sich sehr zügig. Neben einigen Gedanken, die es wert sind, weiterverfolgt zu werden – leider aber in dem Wust an Ermahnungen sehr schnell untergehen - fand ich auch die Zukunftsvisionen leidlich interessant. Zwar auch immer mit dem Thema Umwelt, aber zumindest gab es einige Ideen, wie die Welt in 70 Jahren aussehen könnte.


    Vielleicht sind Kinder/Jugendliche von dem Buch begeistert und ich bin einfach 20 Jahre zu alt dafür. Vielleicht … :rolleyes


    Jostein Gaarder als Autor sehr komplexer Bücher hat mich hier sehr enttäuscht. Auch die bereits von Horizon angesprochenen Bücher sind Jugendbücher, allerdings mit einer ganz anderen Tiefe. Schade!


    Fazit: Das Thema ist sehr wichtig, aber viel zu platt, zu eindeutig und zu holzhammerartig präsentiert. Dazu gesellt sich die Enttäuschung über den Autor. Deshalb gibts nur 3 Punkte von mir!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021