Der Fluch - Richard Bachman (Stephen King)

  • Originaltitel: Thinner
    Taschenbuch: 347 Seiten
    Verlag: Heyne (1995)
    ISBN: 3453021959



    Über den Autor
    Stephen King wurde 1947 in Portland, Maine, geboren. Er war zunächst als Englischlehrer tätig, bevor ihm 1973 mit seinem ersten Roman 'Carrie' der Durchbruch gelang. Seither hat er mehr als 30 Romane geschrieben und über 100 Kurzgeschichten verfasst und gilt als einer der erfolgreichsten Schriftsteller weltweit. [SIZE=7](Quelle: Amazon)[/SIZE]



    Über den Inhalt
    Billy Halleck fühlt sich wohl im amerikanischen Traum: Er ist ein erfolgreicher Anwalt, liebt seine Frau und seine Tochter - und gutes Essen. Er ist viel zu dick. Dann fährt er eine alte Zigeunerin tot. Und wird, als er vor Gericht straflos davonkommt, von ihrem Vater verflucht. 'Dünner', flüstert der uralte Mann und streicht dem dicken Anwalt fast zärtlich mit einem Finger über die Wange. Von diesem Tag an nimmt Billy ab, trotz der wie üblich riesigen Essensportionen. Seine anfängliche Freude darüber verwandelt sich in Angst und bald Panik, als er sich immer mehr dahinschwinden sieht. Und schließlich ist er so verzweifelt, dass er sich auf ein letztes gefährliches Spiel einlässt. [SIZE=7](Quelle: Amazon)[/SIZE]



    Meine Meinung
    Man wird gleich in die Handlung reingeworfen. Erst durch Rückblenden erfährt man nach und nach, was alles passiert ist.


    Manchmal war mir Billy sympathisch, manchmal nicht. Auf der einen Seite ist er ein schmieriger Anwalt, auf der anderen ein "normaler" Mann, dessen Leben durch einen Autounfall völlig in Trümmern liegt. Beim Lesen haben sich Mitgefühl und Abscheu abgewechselt. Und das ist auch das, was ich bei der Geschichte so faszinierend finde. Es geht immer hin und her und man kann sich voll mitreißen lassen.


    Bis auf ein paar unglückliche Übersetzungen (z.B. "eine Leiche im Schrank haben", "es drückte auf seinen Brustkasten") war das Buch flüssig zu lesen, so wie man das vom (alten) King auch gewohnt ist. ;-)


    Zwar ist es nicht mein liebstes Bachman-Buch, aber ich kann es trotzdem weiter empfehlen. Mich hat es gepackt und das Ende gefällt mir auch sehr gut.



    8 Punkte von mir.

  • Die Thematik ist noch nicht veraltet, obwohl das Buch erstmals vor mehr als 20 Jahren erschienen ist.
    Eine sehr spannende Geschichte, die man in einem Rutsch lesen will und auch kann, denn das Buch ist nicht sehr umfangreich. An einem verregneten Wochenende ist es leicht zu schaffen.


    Gestört haben mich die Klischees, die King/Bachman aufgegriffen und ausgewalzt hat. Die Beschreibung der Zigeuner (ich hoffe, das Wort darf man noch verwenden, da es im Buch gebraucht wird) ist meiner Meinung nach einseitig und rassistisch.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Vielleicht liegt es am Vorwissen, aber irgendwie fällt es mir schwer zu glauben, dass hier in den 80ern keiner auf die Idee kam, dass hinter dem Pseudonym Stephen King stecken könnte. Die Story um den dicken Anwalt William Halleck, der einen Zigeunerfluch auf sich lädt und seither stetig dünner wird, ist dermaßen eine King-Story, dass es die vielen kleinen Anspielungen im Text (ein mörderischer Killerclown, der Ganove Richard Ginelli, der auch in anderen King-Geschichten auftaucht, und selbst die namentliche Erwähnung von King selbst), um hier einen konkreten Verdacht zu hegen. Noch dazu hat „Der Fluch“ ein übernatürliches Thema und spielt zum großen Teil in Maine. Aber gut, es ist wie es ist und der Roman ist eine spannende Tour de Force in die menschlichen Albträume. Bis zum großen Finale fiebert man mit, ob und wie Billy seine Probleme in den Griff bekommt. Zum Ende hin wird der Anwalt zwar etwas unsympathisch, aber das tut der tollen Geschichte ja keinen Abbruch.