Elke Pistor - Kraut und Rübchen
Broschiert: 251 Seiten
Verlag: Emons (10. Oktober 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3954511797
ISBN-13: 978-3954511792
Über die Autorin:
Elke Pistor, Jahrgang 1967, ist in Gemünd in der Eifel aufgewachsen. Nach dem Abitur in Schleiden zog es sie zum Studium nach Köln. Hier lebt sie mit ihrer Familie und arbeitet als Autorin und Publizistin.
Klappentext:
Was macht man, wenn sich herausstellt, dass die eigene Urahnin eine Serienmörderin war? Noch dazu eine, die sich aufgrund der sorgsamen Auswahl ihrer Opfer allergrößter Beliebtheit erfreute? Als Journalistin Katharina Rübchen auf dem geerbten Familienbauernhof in Kleinhaulmbach alte Aufzeichnungen findet, stellen sich einige Probleme: Die Dörfler bangen um lange gewahrte Geheimnisse, ihr Chefredakteur drängt auf die große Story, und die hofeigene anarchistische Ziegenherde macht, was sie will. Und dann ist da noch dieser Tierarzt, der deutlich mehr Interesse an Katharina als an ihren vierbeinigen Mitbewohnern hat.
Meine Meinung:
Elke Pistor ist Krimifans nicht unbekannt. Ihre Eifelkrimis, zuletzt Eifler Zorn aus der Reihe um die Kommissarin Ina Weinz, punkten vor allem mit einer dichten Atmosphäre, die den Leser das Buch praktisch nicht aus der Hand legen lassen. Der Landkrimi Kraut und Rübchen, der nicht zu dieser Reihe gehört, zeigt die gleichen Qualitäten.
Katharina Rübchen erbt das Haus ihrer Tante Marion Irgendwo im Nirgendwo. Nirgendwo hat 900 Einwohner und einen sehr attraktiven Tierarzt. Schon am ersten Tag ihres Aufenthalts findet Katharina das Tagebuch einer Urahnin, das diese als Mörderin ausweist, immer im Dienste der guten Sache. Die Dorfbewohner scheinen ein Geheimnis zu hüten, das möglicherweise mit den Handlungen ihrer Urahnin in Zusammenhang steht. Katharina muss sich dem stellen oder zurück in die Stadt gehen.
Wie immer verwendet Elke Pistor große Sorgfalt auf die Ausarbeitung ihrer Protagonisten. Katharina, der Tierarzt, die Frauen im Dorf, selbst Hilda, die der Leser nur durch die Tagebucheinträge kennt, sind lebendige, atmende Menschen, die direkt nebenan wohnen könnten - sofern man etwas ländlicher lebt. Dadurch lebt auch die Geschichte, die den Spannungsbogen vom ersten Betreten des Hauses ihrer verstorbenen Tante Marion bis zum doch etwas überraschenden Schluss hält, auch wenn es aktuell keine Leiche gibt. Zumindest in der Gegenwart. Dieses Spiel mit der Vergangenheit beherrscht Elke Pistor perfekt, sie zeigt, wie die Vergangenheit die Gegenwart und auch die Zukunft beeinflussen können.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil die Verwebung von Vergangenheit und Gegenwart eine unglaubliche Sogwirkung entfalteten. Eigentlich hätte ich mir mehr Zeit nehmen müssen, um die Handlung richtig zu genießen, aber ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Last but not least kommt dieser Krimi in einer wunderschönen Ausstattung. Die Klappbroschur zeigt eine Tapete des 19. Jahrhunderts, jedem Kapitel ist eine Pflanze zugeordnet und sehr schön damit illustriert, am Ende gibt es die Rezepte der im Buch erwähnten Speisen und Getränke, die sofort Lust zum Ausprobieren machen. Und eines wird im Laufe des Buches klar: eine Pflanze kann ein Heilmittel oder ein Mordinstrument sein. Es kommt nur auf die Dosis an.
Mein Fazit:
Ich möchte mehr von Herrn Hoppenstedt lesen!