Herausgeber: rororo
Erscheinungstermin: 2. Mai 2013
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 320 Seiten
ISBN-10: 3499258986
ISBN-13: 978-3499258985
Preis: 9,99 EUR
Kurzbeschreibung auf der Rückseite des Buches:
Heiße Zeiten erfordern radikale Maßnahmen! Nina hat endlich einmal Glück: Sie erbt einen alten Gasthof in der Fränkischen Schweiz. Kurz entschlossen zieht sie mit ihrer Tochter von Berlin nach Wiestal, um auf dem Land ganz neu durchzustarten.
Jedenfalls ist das der Plan. Das Haus entpuppt sich allerdings als ziemliche Bruchbude, die Dorffrauen lassen sie eiskalt abblitzen und der schöne Schreiner Christian hat nur Augen für die marode Kellertreppe. Aber eine Frau mit Hitzewallungen kann keiner stoppen – nicht einmal Amor persönlich.
Über das Autorinnenduo (Quelle: Verlagsseite des Rowohlt-Verlages):
Fanny Wagner ist Autorin und Illustratorin und hat unter ihrem richtigen Namen Hermien Stellmacher bereits zahlreiche Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht. „George Clooney, Tante Renate und ich“ ist ihr erster Frauenroman. Die Autorin lebt mit Mr. Right und ihren beiden Katern in der Fränkischen Schweiz, in einem kleinen Ort, in dem es mehr Hühner als Menschen gibt.
Carolin Birk ist das Pseudonym von Katharina Wieker. Sie illustriert und schreibt seit vielen Jahren Kinderbücher und arbeitet seit einiger Zeit auch als Dramaturgin und Dialogautorin für ein namhaftes Berliner Trickfilmstudio. Carolin Birk lebt nicht mit Mr. Right, aber einigen Mr. Und Ms. Pleasure-To-Be-Withes in Kreuzberg. „Garantiert wechselhaft“ ist ihr erster Roman.
Der erste Satz:
„Ich muss mal.“ Marie sah mich so vorwurfsvoll an, als wäre ich persönlich dafür verantwortlich.
Meine Meinung:
Das Buch „Garantiert wechselhaft“ von dem Autorinnenduo Fanny Wagner & Carolin Birk fiel mir zufällig in die Hände, als ich in einer Buchhandlung nach einem humorvollen Roman für meinen Mann gesucht habe (er liebt u.a. Dora Heldts Heinz-Romane).
Mein Blick wurde von dem für dieses Genre typischen in kräftigen Farben gehaltenen Cover angezogen. Das Wörtchen „Fränkische Schweiz“ in der Kurzbeschreibung auf der Rückseite war dann ausschlaggebend für den Kauf. Ein humorvoller Roman, der in unserer fränkischen Heimat spielt, dass könnte meinem Mann gefallen.
Und es war sogar ein Volltreffer! Er hat das Buch in Rekordzeit gelesen und mir mit folgenden Worten in die Hand gedrückt: Dess musst ah lesen, dess is fei werklich subber!
Nachdem ich es nun gelesen habe, kann ich ihm nur zustimmen. Diese kurzweilige und unterhaltsame Geschichte mit vielen überraschenden Wendungen wird erfrischend witzig erzählt.
Der Inhalt wird von der Kurzbeschreibung recht gut zusammengefasst. Ergänzen möchte ich nur, dass die Ich-Erzählerin Nina eine geschiedene 48-jährige Frau in den Wechseljahren ist und, dass Ninas 15-jährige Tochter Marie schon allein durch ihren ausgefallenen Kleidungsstil in dem kleinen Dörfchen Wiestal für Aufsehen sorgen wird.
Es gibt liebenswerte und weniger liebenswerte Figuren, die fast alle ihre Ecken und Kanten haben. Nur der schöne Schreiner Christian ist relativ blass gezeichnet. Er ist mir eigentlich nur als „schön“ in Erinnerung geblieben. Seine Rolle in dieser Komödie hätte meiner Meinung nach etwas mehr Tiefgang haben können. Ist aber nur ein klitzekleiner Kritikpunkt meinerseits. Meinen Mann hat das überhaupt nicht gestört.
Besonders gut haben mir die im fränkischen Dialekt geschriebenen Dialoge gefallen. Die fränkische Lebensart wurde durch diese Dialoge so humorvoll treffend geschildert, dass ich oft vor lauter Lachen nicht weiterlesen konnte.
Da auch Nina und Marie erst fränkisch lernen müssen und gleich zu Beginn von Gundi, einer hilfsbereiten Nachbarin, Erklärungshilfe erhalten, sind diese Dialoge sicher auch für Nicht-Franken zu verstehen.
„Was um Himmels willen, ist ein hartes D? Und gibt es auch weiche? Gundi kicherte … „Des ist Fränggisch“, sagte sie dann. „Bei uns wird a T als D g´sprochen, und mer spricht dann von einem harddn D. Und wenn des D ein echtes D ist, ist es ein weiches.“ ………. „Nimm des einfache Wort Treppe“, sagte sie. „Des T ist in diesem Fall ein hartes D. Auf Fränggisch: ein haddes D. Dann folgen noch zwei harte B, zwa hadde B. Sprich Ps.“ Sie sah uns verschmitzt an. „Und wo mir schon amol dabei sind: Des stimmlose E am Ende verschlucken mir auch und nuscheln a M oder N. Eigentlich ganz einfach.“ (Seite 57)
Dass es bei Nina auf Grund des Dialektes zu witzigen Missverständnissen kommen muss, versteht sich fast von selbst.
Aber keine Angst, zum größten Teil wird die Geschichte schon auf Hochdeutsch erzählt.
Fazit:
„Garantiert wechselhaft“ ist ein wunderbares Gute-Laune-Buch zum Entspannen und Abschalten.
Vo mir gibbds nadürlich 10 fränggische Eulenbungde! - Basst scho.
Mein Lieblingszitat:
„Des is definitiv die scheußlichste Version von Briddi Wummen, die ich je gehört hab“, sagte Leni angewidert. Rosi nickte. „Man könnt direkt sagen, sie meucheln des schöne Lied.“„Also wirklich“, sagte Claudia, die neuerdings erstaunlich liberale Ansichten hatte. „Bloß weil ihr ned versteht, was die Jugend so dreibt, is des noch längst ned schlecht, gell?!“ (Seite 285)
Edit hat die Quellenangabe der Autorinneninfo ergänzt