Kurzbeschreibung:
Grüne Wiesen, hohe Berge, schlechter Sex und ein paar Tote. Für ihr Ferienlager hat die Cheerleadergruppe Vienna Honeybees ein hübsches, ruhiges Fleckchen ausgewählt. Doch es braut sich etwas zusammen im idyllischen Bad Fucking: Der Sonderling Vitus Schallmoser liegt plötzlich tot in seiner Wohnhöhle, der Zahnarzt Dr. Ulrich wird von seiner Putzfrau mit Nacktfotos erpresst, und dann verschwindet auch noch die Innenministerin spurlos. Sie wollte am Höllensee ein Asylantenheim errichten lassen. Camilla Glyck vom Bundeskriminalamt steht vor einem Rätsel. Das alles (und noch viel mehr) geschieht, während sich Tausende Aale und ein Mordsunwetter auf Bad Fucking zubewegen ... Ausgezeichnet mit dem Friedrich-Glauser-Preis 2011!
Meine Meinung:
„Bad Fucking“ ist natürlich eine Satire auf den Provinz-Kriminalroman; Kurt Palm dürfte sich wohl unter anderem den heimischen Großmeister des skurrilen Krimis, Heinrich Steinfest, zum Vorbild erkoren haben. Allein, diese Fußstapfen sind doch ein paar Nummern zu groß; wenn sich bei Steinfest virtuose Sprachmächtigkeit, skurriles Geschehen und beißender Spott zu einer köstlichen Melange vermischen, reicht es bei „Bad Fucking“ allenfalls zu einem Häferl Filterkaffee – nicht schlecht, aber auch nichts Erlesenes.
Der Plot ist recht abgedreht, es gibt ungewöhnliche Todesarten, schlechten Sex und den Versuch von galligem Humor, aber so wirklich begeistert hat mich die dargebotene Mischung nicht. Im Gegensatz zu vielen Profi-Rezensenten, die „Bad Fucking“ gar in den Rang eines Kultbuches erhoben und es „zum Brüllen komisch“ fanden.
Sprachlich ist es reicht einfach gehalten, da wäre meiner Meinung nach noch einiges mehr möglich gewesen, etwa durch stärkere Verwendung von ausgefallenen Austriazismen und auch beim Humor orte ich Defizite, bzw. war das, was ich zu lesen bekam, in meinen Augen zwar skurril und bemüht, aber nicht so wirklich witzig.
Ich denke, als Verfilmung wird die Geschichte besser funktionieren, in Buchform zündet sie nicht so recht.