Mord mit Schnucke -Brigitte Kanitz

  • Zum Autor:


    Brigitte Kanitz, Jahrgang 1957, hat nach ihrem Abitur in Hamburg viele Jahre in Uelzen und Lüneburg als Lokalredakteurin gearbeitet. Die Heide und ihre Menschen hat sie dabei von Grund auf kennen- und lieben gelernt. Sie tanzte auf Schützenfesten, interviewte Heideköniginnen, begleitete einen Schäfer mit seinen Heidschnucken über die lilarote Landschaft und trabte mit der berittenen Polizei durch den Naturschutzpark rund um Wilsede. Inzwischen lebt und schreibt sie in Italien.



    Kurzbeschreibung des Buches:


    Die Kommissarin Hanna Petersen wird nach Hassellöhne strafversetzt, einem Örtchen in der Lüneburger Heide. Doch die Idylle trügt ... Als ein Tourist bei einer Jagd ums Leben kommt, ist Hanna davon überzeugt, dass es kein Unfall war. Ihre Ermittlungen gestalten sich jedoch schwierig: Eine Heidschnuckenherde verwischt die Spuren im Wacholder, die Hasellöhner schweigen plötzlich wie ein Grab, und der junge Dorfpolizist Fritz Westermann verwirrt Hanna mit seinem Charme. Nur die alte Luise steht ihr bei – mit selbstgebrautem Wacholderschnaps, der alle Probleme dieser Welt lösen soll …



    Meinung zu dem Buch:


    Kriminaloberkommissarin Hanna Petersen wird in die Heide strafversetzt. Mühsam sucht sie sich den Weg nach Hasellöhne, den nicht mal ihr Navi Hansdieter zu kennen scheint. Als sie schließlich dort eintrifft, muss sie feststellen, dass sie keinen leichten Stand in dem 761 Seelenkaff haben wird.


    Hanna stolpert gleich an ihrem ersten Tag von einem Fettnäpfchen ins nächste. Der ganze Ort scheint ihrem dahingeschiedenen Vorgänger Karl Överbeck nach zu trauern. Auch ihre neuer Kollege Fritz Westermann begegnet ihr verhalten. Hat er sich doch Hoffnung auf eine Beförderung gemacht.


    Aber Hanna hat nicht viel Zeit, sich mit den Dorfbewohnern zu befassen, denn bereits 5 Tage nach ihrem Eintreffen geschieht ein Mord. Während einer Treibjagd wurde nicht nur der Bock von Schäfer Harry Vierßen, nein, auch der Banker Heiner Hansen wurde erschossen.


    Hanna erkennt gleich, dass dies ein Mord war, aber warum versucht Richard Graf von Fallersleben diesen Fall als Jagdunfall abzustempeln? Und was hat es mit dem Wilderer auf sich, der schon seit geraumer Zeit sein Unwesen in den gräflichen Wäldern treibt?


    Hanna und Fritz fangen an zu ermitteln und kommen dabei vielen Geheimnissen und Problemen auf die Spur, bei denen ihnen noch nicht einmal mehr der selbstgebrannte Wacholderschnaps helfen kann.



    Die Lüneburger Heide lädt den Leser nicht nur zum Träumen, sondern auch zum Lachen und Mitfiebern ein. Zumindest hat die Autorin Brigitte Kanitz dies mit ihrem Buch bei mir geschafft. Abgeschlagen in der Heide, fern des städtischen Großstadttreibens muss Hanna Petersen sich behaupten. Der Leser bleibt dabei zwar in der neutralen Position, jedoch bekommt er Hannas Überlegungen mit. Und diese sind manchmal ebenso verworren wie komisch.


    Als Zugereiste kann Hanna in einem 761 Seelendorf mit Glück erwarten, dass man sie nach rund 40 Jahren als eine der ihren akzeptieren wird. Ihre Arbeit muss sie aber dennoch gleich aufnehmen. Erst recht, nachdem bereits an ihrem fünften Tag dort einen Mord gab.


    Ihr Spürsinn, aber auch ihre seltene Gabe, mit der sie bei Berührung eines Menschen erkennen kann, ob dieser etwas vor ihr verbirgt, helfen ihr bei den Ermittlungen weiter.


    Brigitte Kanitz zeichnet hier ein ganzes Dorf mit vielen Facetten, wobei ihnen allen etwas gemein ist. Es scheint ein sehr trinkfestes Dorf zu sein. Luises selbstgebrannter Wacholderschnaps zieht regelmäßig seine Runden und dabei kommt es zu keinerlei negativen Ausfällen.


    Die Suche nach dem Mörder sollte eigentlich im Mittelpunkt stehen, jedoch gerät dieser rote Faden ein wenig in den Hintergrund, da man sich mehr über den Schlagabtausch zwischen Hanna und Fritz amüsiert. Auch Alfred, den Hanna vor dem Pferdemetzger rettet, spielt eine kleine feine Rolle.


    Trotz des amüsanten Teils kommt der Mordfall nicht zu kurz und der roten Faden zieht sich durch das Buch und hält den Leser gefangen. Man möchte wissen, wer nun der Mörder war. Allzu viele Verdächtige bietet dieser kleine Ort ja nicht. Aber wer sagt nun die Wahrheit und wer hat etwas zu verheimlichen?



    Fazit:


    Ein witziger, humorgeladener und leichter Heidekrimi, der den Leser in seinen Bann zieht, amüsiert und nüchtern, trotz des ganzen Wacholderschnaps, wieder her gibt. Meine Empfehlung für beschwingte spannende Lesestunden mit einem Regionalkrimi.

  • Die Autorin
    Brigitte Kanitz, Jahrgang 1957, hat nach ihrem Abitur in Hamburg viele Jahre in Uelzen und Lüneburg als Lokalredakteurin gearbeitet. Die Heide und ihre Menschen hat sie dabei von Grund auf kennen- und lieben gelernt. Sie tanzte auf Schützenfesten, interviewte Heideköniginnen, begleitete einen Schäfer mit seinen Heidschnucken über die lilarote Landschaft und trabte mit der berittenen Polizei durch den Naturschutzpark rund um Wilsede. Inzwischen lebt und schreibt sie in Italien.


    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 320 Seiten
    Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (16. Dezember 2013)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 344238219X
    ISBN-13: 978-3442382194
    Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 11,8 x 2,6 cm



    Inhalt - in eigenen Worten
    Kaum hat sich die Hamburger Kommissarin Hanna Petersen in Hassellöhne (einem kleinen Dorf in der Lüneburger Heide, in das die Hanna strafversetzt wurde) eingelebt, erhält sie einen anonymen Anruf. Als sie dem Hinweis nachgeht, findet die Polizistin im Wald einen Toten. Der Hamburger Banker Heiner Hansen wurde augenscheinlich während einer Jagdveranstaltung mit einem Kopfschuss hingerichtet und niemand von den Jägern will etwas gesehen haben. Zu allem Überfluss beseitigt eine Herde von Heideschnucken auch noch mögliche Spuren, alle Befragten der insgesamt 761 Einheimischen schweigen und ihr charmanter Kollege Fritz Westermann bringt seine "Chefin" gehörig durcheinander. Wie gut, dass ihr ihre Vermieterin Luise mit Rat & selbst gebranntem Wacholderschnaps zur Seite steht...


    Meine Meinung
    Da mich bereits die Romane rund um die Lüttjens-Sippe begeistert haben, wollte ich unbedingt "Mord mit Schnucke" lesen - dank Brigitte Kanitz weiß ich nun, was eine Schnucke ist (Lesen bildet eben ;-)). Den Handlungsschauplatz hat Brigitte Kanitz erneut in die Lüneburger Heide verlegt, diesmal in das idyllische Dörfchen Hassellöhne. Durch die lebendigen Landschafts- und Schauplatzbeschreibungen taucht die malerische Landschaft vor dem inneren Auge auf und man meint, selbst dort zu sein.


    Die 32-jährige Kriminaloberkommissarin Hanna Petersen stammt aus Hamburg und wurde in die Lüneburger Heide zwangsversetzt, worüber sie sich natürlich gar nicht freut. Hanna verlässt sich gern auf ihre Intuition und die Schwingungen, die die Menschen aussenden. Schnell lernt sie ihren einzigen Kollegen, Polizeikommissar Fritz Westermann kennen, der wie ein germanischer Gott aussieht und ständig den Klingelton von Hannas neuem Smartphone ändert, was den Neuzugang ärgert.


    Hanna und Fritz wachsen dem Leser schnell ans Herz, agieren durchwegs glaubwürdig und überraschen mit vielen Facetten, Macken & Ecken. Auch die Nebencharaktere, wie z.B. Hannas schrullige Vermieterin Luise Pletschke mit ihrem Allheilmittel, dem Wacholderschnaps, der attraktive Landarzt Jo Johannsen und der arrogante Graf Fallersleben wurden reizvoll gestaltet und fügen sich harmonisch in die Geschichte ein.


    "Mord mit Schnucke" wartet mit einer reizvollen Romanidee auf, die wunderbar umgesetzt wurde. Denn hier muss sich eine Großstädterin mit den Gegebenheiten in der Heide vertraut machen, einen hinterhältigen Mord aufklären und sich nebenbei auch noch um Bagatelle-Fälle wie eine tote Heidschnucke oder um Anzeigen wegen Wilderei kümmern. Es ist einem natürlich von Anfang an klar, dass die Leser hier, gemeinsam mit Hanna, etliche Wirrungen und Irrwege beschreiten werden. Erzählt werden die temporeichen Geschehnisse aus der Sicht von Hanna (in der 3. Person), die uns an ihren Gefühlen & Gedanken teilhaben lässt, wodurch man sich schnell mit der Hauptperson identifiziert und hautnah mit dabei ist, wenn sie versucht, den Fall des toten Bankers aufzuklären. Denn die Ermittlungen nehmen einen wichtigen Teil ein, auch wenn man viel über Hanna und die eigenwilligen Hassellöhner erfährt.


    Die höchst turbulente Geschichte rund Hanna und die Hassellöhner birgt viele ungeahnte Wendungen & Überraschungen am laufenden Band und kommt ganz ohne Längen oder unnötige Passagen aus, wodurch man sich bestens unterhalten fühlt und förmlich durch das Buch rast. "Mord mit Schnucke" hat mich von der ersten bis zur letzten Seite wunderbar unterhalten hat und beinhaltet neben bildhaften Schilderungen einen locker-leichten Schreibweise, Kapitel in angenehmer Länge, Unmengen an trockenem Humor, Wortwitz & Situationskomik sowie amüsante Wortgefechte. Der verwendete Humor trifft genau meinen Geschmack und hat mich oft zum Lachen gebracht.



    FAZIT:
    "Mord mit Schnucke" heißt der neueste Roman von Brigitte Kanitz, der in der Lüneburger Heide spielt und in Richtung Regionalkrimi geht. Dank einer fesselnden Story samt überraschenden Wirrungen, einer sympathischen Protagonistin sowie einem mitreißenden, sehr humorvollen Schreibstil sind hier unterhaltsame Lesestunden garantiert. "Mord mit Schnucke" hat mich vollkommen überzeugt und erhält deshalb volle 10 Punkte.

  • Mir war das Buch etwas zu Regionalkrimi mäßig. Mit der Heide kann ich wenig anfangen und ohne Heide funktioniert das Buch nicht. Da wurde jedes Klischee von der Städterin, die aufs Land muss, bedient. Für zwischendurch passabel aber kein großer Wurf. Wenn ich ein Punktesystem hätte, läge ich bei eine Skala von 1 bis 10 wohl so bei knappen 6 Punkten.

  • Was für ein Spaß in der Heide mit Schnucke. Ein Regionalkrimi mit vielen Verwirrungen, einer guten Portion Misstrauen, einigen Missverständnissen und natürlich einem Mord.


    Hanna Petersen ist nicht die diplomatischste Kommissarin und so wird es für sie schwerer als gedacht - hier in Hasellöhne. Sie ist der "Ersatz" für den geliebten Karl. Dabei wollte sie nicht wirklich nach Hasellöhne in die Provinz, aber sie musste. Weg von der Liebesleiche, weg von der alten Arbeitsstelle, weg von dem Ärger und nun sitzt sie zwischen den Heideschnucken und den verstockten Dorfbewohnern und muss einen Mord an einem Hamburger Jagdteilnehmer aufklären. Was für ein Einstieg. Hanna ist noch gar nicht so richtig angekommen und sticht schon in ein Wespennest. Doch sie beißt sich durch. Mit ihrer direkten und schroffen Art stößt sie so manchen Dorfbewohner vor den Kopf und so muss gelegentlich der neue Mitarbeiter, ein germanischer Gott, die Wogen wieder etwas glätten.


    Brigitte Kanitz hat einen witzigen und charmanten Heidekrimi geschrieben. Die Figuren sind sehr gut getroffen. Sie hat Charaktere geschaffen, die man mag und mit denen man gern einen Mord aufklärt. Hanna ist laut, polternd, direkt und doch auch empfindsam, zuhörend und vorallem klug. Sie spürt, wenn sie belogen wird und hinterfragt sehr viel. Ich fand ihre Gespräche mit ihrer inneren Stimme immer wieder witzig. Man hatte das Gefühl, dass sie auch stets einen kleinen Kampf um das "Rechthaben" mit ihrer inneren Stimme führt. Ihre Vorliebe für potthässliche, sitzende Froschaugengäule macht sie noch mehr symphatisch und vorallem nahbar. Auch ihr falterndes Herz schafft eine Nähe, die sie sonst mit ihrer schroffen Art nicht immer hat.


    Aber auch die anderen Figuren wissen in diesem Buch zu überzeugen und man kann nur hoffen, dass Frau Kanitz noch einen weiteren Mord in der Heide aufklären möchte und somit die Kommissarin und ihre Dorfbewohner wieder in Action treten können.

  • Was für ein Spaß in der Heide mit Schnucke. Ein Regionalkrimi mit vielen Verwirrungen, einer guten Portion Misstrauen, einigen Missverständnissen und natürlich einem Mord.


    Hanna Petersen ist nicht die diplomatischste Kommissarin und so wird es für sie schwerer als gedacht - hier in Hasellöhne. Sie ist der "Ersatz" für den geliebten Karl. Dabei wollte sie nicht wirklich nach Hasellöhne in die Provinz, aber sie musste. Weg von der Liebesleiche, weg von der alten Arbeitsstelle, weg von dem Ärger und nun sitzt sie zwischen den Heideschnucken und den verstockten Dorfbewohnern und muss einen Mord an einem Hamburger Jagdteilnehmer aufklären. Was für ein Einstieg. Hanna ist noch gar nicht so richtig angekommen und sticht schon in ein Wespennest. Doch sie beißt sich durch. Mit ihrer direkten und schroffen Art stößt sie so manchen Dorfbewohner vor den Kopf und so muss gelegentlich der neue Mitarbeiter, ein germanischer Gott, die Wogen wieder etwas glätten.


    Brigitte Kanitz hat einen witzigen und charmanten Heidekrimi geschrieben. Die Figuren sind sehr gut getroffen. Sie hat Charaktere geschaffen, die man mag und mit denen man gern einen Mord aufklärt. Hanna ist laut, polternd, direkt und doch auch empfindsam, zuhörend und vorallem klug. Sie spürt, wenn sie belogen wird und hinterfragt sehr viel. Ich fand ihre Gespräche mit ihrer inneren Stimme immer wieder witzig. Man hatte das Gefühl, dass sie auch stets einen kleinen Kampf um das "Rechthaben" mit ihrer inneren Stimme führt. Ihre Vorliebe für potthässliche, sitzende Froschaugengäule macht sie noch mehr symphatisch und vorallem nahbar. Auch ihr falterndes Herz schafft eine Nähe, die sie sonst mit ihrer schroffen Art nicht immer hat.


    Aber auch die anderen Figuren wissen in diesem Buch zu überzeugen und man kann nur hoffen, dass Frau Kanitz noch einen weiteren Mord in der Heide aufklären möchte und somit die Kommissarin und ihre Dorfbewohner wieder in Action treten können.

  • Hanna Petersen, eine junge Hamburger Oberkommissarin, muss wenige Tage nach ihrer Ankunft in Hasellöhne, einem kleinen Dorf in der Lüneburger Heide in das sie strafversetzt wurde, den Mord an dem Hamburger Banker Heiner Hansen aufklären. Heiner Hansen war Mitglied einer gräflichen Jagdgesellschaft. Dabei helfen ihr der Kollege Fritz Westermann, der sich selbst Hoffnung auf Hannas Posten gemacht hat, Alfred, ein dicker, X-beiniger und glupschäugiger Wallach und ein bisschen auch ihre Gabe, per Handdruck "dunkle" Geheimnisse zu erspüren.
    Die trinkfesten Dorfbewohner begegnen Hanna nicht gerade freundlich, sie wollen den alten Kommissar Karl Överbeck zurück. Doch der ist leider an einem Herinfarkt gestorben.


    Zu Beginn hatte ich einige Schwierigkeiten mit dem gewollt witzigen Schreibstil, auch Hanna war für mich nicht gerade eine Sympathieträgerin.
    Diese Schwierigkeiten legten sich jedoch im Laufe des Lesens recht schnell. Ich mochte die witzigen Dialoge zwischen Hanna und Fritz Westermann. Auch die Gespräche zwischen Hannas "innerer Stimme" und ihr selbst brachten mich häufig zum Schmunzeln.
    Dass Hanna ihr Herz an Alfred, den dicken Wallach verliert und wie dieser es ihr dankt, hat mir gut gefallen. Am Ende halten die so gar nicht zugänglichen Dorfbewohner noch eine Überraschung für sie bereit.
    Der Kriminalfall an sich lädt zum Spekulieren und Miträtseln ein. Was den Täter betraf war ich allerdings auf dem völlig falschen Dampfer.


    Diesen kurzweiligen Heidekrimi habe ich gern gelesen, ohne in Albernheiten abzudriften war er witzig, spannend und unterhaltsam.
    Einem 2. Fall mit Hanna Petersen wäre ich nicht abgeneigt.


    8 Punkte gibt's von mir.

  • Hanna wird strafversetzt nach Hasellöhne, ein kleines Dorf in der Lüneburger Heide. Die Einwohner begegnen ihr skeptisch bis feindselig. Gleichzeitig benimmt sich Hanna teilweise so seltsam, dass sie das Herz der Dorfbewohner auch nur schwer gewinnen kann.
    Einzig ihre Vermieterin, der Dorfarzt und ihr Kollege halten zu ihr.


    Kaum in Hasellöhne angekommen geschieht ein vermeintlicher Jagdunfall und Hanna ermittelt. Hat die Grafenfamilie was mit dem Mord zu tun? Auf jeden Fall hat der überhebliche Graf etwas zu verbergen.


    Der Krimi lebt von Hanna und ihrer inneren Stimme und von den skurrilen Dorfbewohnern. Die Krimihandlung selbst ist garnicht so wichtig, fast mehr Raum nehmen Hannas Verehrer und ihr neuer tierischer Freund Alfred ein. Das Buch liest sich locker-leicht und es gibt auch immer wieder was zum Schmunzeln, besonders am Anfang waren mir die Gags aber ein wenig zu konstruiert.


    Alles in allem: ein nettes Buch für Zwischendurch, von mir gibt es 7 Punkte.

  • Das Buch hat alles was man für einen netten Leseabend braucht. Schrullige Einwohner eines kleinen Heidedörfchens, eine neue Kommissarin, die sich gleich zu anfang unbeliebt macht und knackige Mannsbilder zwischen denen sich die KOmmissarin noch entscheiden muss.


    Trotzdem hat mich das Buch nicht begeistert. Zu einfach konstruiert zu vordergründig witzig und die Ahnungen der Kommissarin mit ihrer inneren Stimme haben mich nicht vom Hocker gerissen.


    Vielleicht kenne ich mich mit Heidedörfern und -dörflern ja nicht aus aber diese geballte Feindseligkeit die Hanna entgegenschlägt, auch wenn sie etwas unglücklich reagiert erscheint mir übertrieben.
    Dazu ist eine Infrastruktur gegeben, die oftmals nicht mal ein 2000 Seelendorf hat. Normalerweise sind doch solche Dörfer total ausgestorben.


    Ein Buch, das wenn es gelesen ist man getrost vergessen kann, 6 Punkte

  • Für mich fällt das Buch eher unter "Krimikomödie" - ein unterhaltsames Lesevergnügen für zwischendurch, das auch LeserInnen ansprechen wird, die lieber unblutige Krimis mögen.
    Das Buch ist in einem lockeren Stil geschrieben und leicht zu lesen, wodurch es sich ausgezeichnet als Urlaubslektüre oder für längere Bahnfahrten eignet.
    Die Handlung ist meist eher lustig und lebt von der Skurrilität der Dorfbewohner sowie von der Situationskomik und den ungewollten Missgeschicken, die Hanna immer wieder passieren. Die eigentliche Ermittlungsarbeit tritt dabei des öfteren in den Hintergrund, was ich aber nicht unbedingt als störend empfunden habe. Eher gestört haben mich da Hannas Unvermögen im Umgang mit ihrem Smartphone, das so gar nicht zu einer jungen, aufstrebenden Kriminalkommissarin passen will, oder ihre "intuitive" Art zu ermitteln, die für meinen Geschmack gegen Ende etwas zu sehr Überhand nahm (im wahrsten Sinn des Wortes... :grin)


    Insgesamt ein nettes Buch - wer kurzweilige Unterhaltung für nebenbei sucht, ist mit diesem Krimi gut bedient, aber ein "Must read" ist es eher nicht. 7 Eulenpunkte von mir!


    LG, Bella

  • Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen, sonst wäre es wohl irgendwie durchgerutscht. Zum Inhalt wurde ja schon ausreichend gesagt, daher werde ich mich auf meine persönliche Meinugn beschränken.
    Zum einen muss ich sagen, liest sich das Buch sehr flüssig und flott.
    Die Eigenheiten der Dorfbewohner fand ich etwas zu "krass", allerdings weiß ich nicht, ob es tatsächlich Dorfgemeinschaften gibt, die sich derart "Neuen" gegenüber verhalten. Mir wirkte es zu überspitzt. Die Charaktere hingegen waren recht lebendig gezeichnet und wirkten auf mich recht authentisch. Allerdings wurde ich mit der Hauptfigur Hanna nicht so recht warm...dafür mit anderen. Die Ermittlungen wurden zum Teil von Hannas Gabe beeinflusst, was mir wiederum unrealistisch erschien. Am Ende wurde ein Täter präsentiert, welcher mir zu sehr "aus dem Hut gezaubert" wurde, dennoch passte es in die Geschichte.
    Alles in Allem betrachtet ein kurzweiliges Leseerlebnis, welches hier und da noch ausbaufähig war, dennoch Potenzial aufzeigte. Für mich im Durchschnittsbereich.

  • Ich habe das Buch ebenfalls im Rahmen der Leserunde gelesen.


    Mord mit Schnucke ist fällt für mich auch in die Kategorie Krimikomödie. Ernst nehmen durfte man das meiste nicht. Die Personen waren allesamt überzeichnet und eine Ermittlungsarbeit der Polizeibeamten fand nicht wirklich statt. Es erinnerte mich sehr stark an die Fernsehserie "Mord mit Aussicht", nur an einen anderen Schauplatz verlegt. Unterhaltsam war das Buch aber allemal und ich habe es größtenteils mit einem Schmunzeln gelesen. Es hinterlässt aber keinen wirklich bleibenden Eindruck.


    Durch die insgesamt kurzweilige Geschichte und den gefälligen Erzählstil las sich das Buch sehr flott.


    Was mir persönlich gar nicht gefallen ist, ist Hannas sechster Sinn, auf den sie sich während ihrer Polizeiarbeit zu sehr verlässt. Einen Mörder einfach durch Handauflegen zu finden ... nee, das geht irgendwie nicht. Insgesamt taugte die Figur der Hanna für mich nicht als Hauptfigur. Das einzige, das sie wirklich auszeichnet ist ihre Gabe, ansonsten wirkt sie blass, unsicher und manchmal sogar ein bisschen dümmlich.


    Von mir gibt es 6 Punkte.

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • Hanna Petersen (Kommissarin) wird in ein kleines Dorf namens Hasellöhne in der Lüneburger Heide strafversetzt. Bei einer Jagd kommt ein Tourist ums Leben und Hanna ermittelt in diesem Mordfall. Ein paar Einwohner wollen diesen Fall vertuschen und aus ihm einen Jagdunfall machen, aber Hanna lässt nicht locker. Zum Glück hat sie ein paar Verbündete und eine besondere Gabe.


    Dieses Buch würde ich auch in die Krimikomödienkategorie stecken.


    Der Heidekrimi liest sich leicht und flüssig. Am Anfang schliddert Hanna von einem Fettnäpfchen ins nächste und bei den teilweise skurrilen Dorfbewohnern konnte ich mir öfters das Schmunzeln nicht verkneifen.


    Der Mordfall an sich ist nur Nebensache, was mich aber nicht sonderlich gestört hat.


    Ein Buch für ein paar angenehme Lesestunden.


    Ich vergebe 8 Punkte.

  • Brigitte Kanitz widmet sich nicht zum ersten Mal dem Landstrich um Lüneburg. Die beschauliche Gegend wird bei ihr aber zum ersten Mal Schauplatz eines Kapitalverbrechens. Erneut schafft sie es, wenn auch recht überzeichnet, den typischen Heidjer zu charakterisieren. Die eingeschworene Dorfgemeinschaft beäugt Hanna zunächst misstrauisch, bevor sie dazu übergeht, anstehende Probleme mit einem selbstgebrannten Wachholderschnaps zu lösen. Im lockeren Plauderton vermittelt sie ihren Lesern eine bildhafte Beschreibung der Umgebung, in der auch ein hässliches Pferd Platz findet.

    Die Krimihandlung ist eher seicht als spannend. Obwohl bereits die ersten Seiten mit einer Gefahrenszene beginnen, überwiegt zwischendurch immer wieder der Humor. Die Protagonistin scheint obendrein eine gewisse Gabe zu haben, der richtigen Intuition zu folgen. Ihre Entscheidungen kommen teilweise überraschend und ohne ausreichende Herleitung. Auch die präsentierten Verdächtigen können leider nicht lange genug überzeugen, dass die Spannung konstant bleibt. Insofern vergebe ich die Punkte lieber im Hinblick auf den Unterhaltungswert. Das Buch lädt zu einem virtuellen Ausflug in eine lilablühende Landschaft ein. Die stereotypen Figuren wissen zu überraschen und transportieren den typischen trockenen Humor. Wer auf Spannung verzichten kann, wird sich bestimmt wohlfühlen.

  • Die Lüneburger Heide – als „Auswärtige“ denke ich da sofort an eine malerische Landschaft, drollige Heidschnucken und gemütliche Wanderungen. Als Hanna Petersen, eine junge aufstrebende Oberkommissarin aus Hamburg, nach Hasellöhne strafversetzt wird, kann sie dieser Idylle jedoch nichts abgewinnen. Kaum angekommen wird sie auch gleich mit dem Misstrauen der Dorfbewohner konfrontiert. Ob sie sich mit der Aufklärung des Mordes am Banker Heiner Hansen beweisen kann? Oder muss sie erst auch noch den Wilderer, der im gräflichen Forst sein Unwesen treibt, überführen, um die verdiente Anerkennung zu bekommen?


    Mit viel Humor und Situationskomik, die sie bereits in ihren Büchern über die Lüttjens-Sippe unter Beweis stellte, erzählt die Autorin Brigitte Kanitz in ihrem heiteren Krimi Hannas erste Schritte auf dem steinigen Weg in die Herzen der trinkfesten Hasellöhnern. Als Regionalkrimi würde ich „Mord mit Schnucke“ jedoch ungern bezeichnen. Dafür weicht die Krimihandlung meiner Meinung nach im Verlauf der Geschichte etwas zu sehr in den Hintergrund. Nichtsdestotrotz konnte ich mit diesem lockeren und flüssig zu lesenden Buch einfach so Eintauchen in eine Welt voller schräger und skurriler Dorfbewohner und mich herrlich über so manchen schrägen Vogel, oder besser gesagt über so manche Schnucke, herrlich amüsieren und ein paar Augenblicke lang den Alltag vergessen.


    Der Plot selber ist in sich schlüssig und auch wenn das eine oder andere Element ein bisschen mehr Phantasie vom Leser fordert, tut dies dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Für mich war es jedenfalls die perfekte Lektüre für entspannte Stunden und freue mich jetzt schon auf das nächste Buch von Brigitte Kanitz.

  • Ein leichtes unterhaltsames Buch für zwischendurch, mit liebevoll gezeichneten Figuren und einem netten Krimi der trotz Leichen nicht blutrünstig ist.

    Diese Eintrag wurde bisher 47 mal bearbeited, zultzt gerade ebend, wegen schwere Rechtsschreipfeler.