Meine Töchter und ich - Jo Hanns Rösler

  • Verlag: Herbig


    Gebundene Ausgabe von 1975
    294 Seiten


    Kurzbeschreibung:
    Jo Hanns Rösler erzählt hier ebenso ergötzlich wie treffend von einem geplagten Vater, der drei bildhübsche, aber auch sehr selbstbewußte und eigenwillige Töchter hat. Als vierte im Bunde kommt noch Kitty hinzu, seine lebensfrohe, charmante Frau. Der Herr des Hauses könnte also mit strahlender Miene durch das Leben gehen, wenn ihm das töchterliche Triumvirat nicht ständig mit unzähligen Problemen käme. Die Zeit der ersten Liebe spielt dabei keine geringe Rolle, vor allem da auch die Wünsche nach neuer Garderobe ungeahnte Formen annehmen.


    Rückseite:
    „Ein Vater von drei Töchtern hat den Himmel schon auf Erden…“
    sagt Jo Hanns Rösler
    und beweist es!


    Über den Autor:
    Johannes Rösler wurde 1899 geboren. Er war freier Schriftsteller von Kurzgeschichten, Romanen, Witzen und Drehbüchern.
    1966 starb er in München.


    Mein Eindruck:
    Jo Hanns Rösler war in den fünfziger und sechziger Jahren ein beliebter deutscher Schriftsteller von leichter Unterhaltungsliteratur.
    Heute ist der Autor praktisch vergessen.


    Ich erinnere mich an eine sympathische Fernsehserie, nach einem autobiographisch geprägten Buch von ihm. Besonders interessiert mich die Beschreibung des Alltagsleben eines Schriftstellers.
    Daher wollte ich den Autor auch einmal lesen und habe mich für “Meine Töchter und ich” entschieden.


    Betont humorvoll geht es in Röslers Texten vor. Er mag die kurze Form, auch wenn dann viele kurze Episoden zusammen einen Roman ergeben, wie das hier der Fall ist.


    Rösler nimmt gerne sein eigenes Leben zum Vorbild. So heißt auch der Protagonist dieses Buches, wie bei seinen meisten, wie er selbst. Das bürgerliche Familienleben steht im Vordergrund, als Schriftsteller arbeitet er zu Hause. Seien Frau Kitty und die Töchter und das familiäre Treiben sind die Themen seiner Geschichten.
    Das erinnert mich an den Stil von Ephraim Kishon, wenn auch harmloser.


    Rösler hat Sinn für Selbstironie, überzeichnet aber alles. Übertreibung wird als Stilmittel eingesetzt. Immer auf der Jagd nach der Pointe, für die er auch schon mal einen Text opfert.
    Aber Einfallsreichtum und Tempo kann man ihm nicht absprechen.
    Man kann jedoch nicht von der Hand weisen, das Rösler Stil verstaubt wirkt. Er zielte auf das Humoreske Darstellen gesellschaftlicher Zustände ab, die sich inzwischen doch verändert haben.

  • Danke, Herr Palomar, für diese Rezension. :anbet
    Ich habe gleich mal 10 Eulenpunkte gegeben. :grin
    Vor vielen Jahren erhielt ich als heranwachsendes Käferchen von einem großväterlichen Freund etliche Bücher von Rösler (in unterschiedlichen Schreibweisen dessen Vornamens), und von Joachim Fernau über Paul Gallico, Erich Kästner (Erwachsenenbücher) und Horst Wolfram Geissler bis hin zu Clemens Laar (Eberhard Koebsell) und Felix Dahn. Viele von denen sind leider tatsächlich heute nahezu vergessen. Dabei bietet sich gerade Rösler als leichte aber nicht unbedingt seichte Lektüre wirklich als Geschenk in allen Lebenslagen und sogar als Mitbringsel ans Krankenbett an! :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)