Blutheide - Kathrin Hanke und Claudia Kröger

  • Kurzbeschreibung


    Mit dem Umzug von München nach Lüneburg erhofft Katharina von Hagemann sich ein Ende ihrer Alpträume. Aber auch in der Kleinstadt geht es nicht nur beschaulich zu: Drei kurz aufeinanderfolgende Morde halten die junge Kommissarin und ihren Chef Benjamin Rehder in Atem. Schnell scheint klar, dass sich in Lüneburg ein Serientäter herumtreibt, doch sind weder ein Motiv noch eine einheitliche Vorgehensweise erkennbar. Als eine Achtjährige verschwindet, spitzt sich die Lage zu …


    Meine Meinung


    Blutheide ist ein solide geschriebener Regionalkrimi eines Autorinnenduos. Die Handlung ist spannend erzählt, der Schreibstil flüssig, die Charaktere erhalten dadurch, dass aus wechselnden Perspektiven erzählt wird, durchaus mehr Tiefe als in einigen anderen Krimis. Anders als bei einigen anderen Regionalkrimis, die ich gelesen habe, halten sich die Autorinnen angenehm zurück mit dem scheinbar wahllosen Einstreuen von Lokalkolorit. Mit der Auflösung des Falls präsentiert sich dem Leser ein rundes, stimmiges Bild, diverse Fragen, die im Lauf des Romans aufgekommen sind, werden beantwortet und auch die Hintergrundgeschichte der Ermittlerin und der Grund für ihre Versetzung in die Kleinstadt wird beleuchtet.


    Allerdings ist es für mich sehr schnell offensichtlich, wer der Mörder ist (auch wenn die Autorinnen sich durchaus bemühen, falsche Fährten zu legen), und auch der Zufall wird an einigen Stellen etwas strapaziert. Ich hätte mir nach Lesen dieses Romans Lüneburg deutlich kleiner vorgestellt, als eigentlich ist (z.B. scheint jeder jeden zu kennen, die zufälligen Begegnungen der handlungstragenden Charaktere scheinen mir auch ein wenig konstruiert).


    Gut unterhalten hat der Roman mich aber auf jeden Fall - zumindest gut genug, um dem für den Sommer angekündigten Folgeroman mit derselben Ermittlerin eine Chance zu geben. Ich sehe da durchaus Entwicklungspotential, zumal die Vergangenheit und die komplizierten Beziehungen der Hauptpersonen zueinander da durchaus interessante Entwicklungen neben der eigentlichen Krimihandlung erwarten lassen.


    7/10 Punkten

  • Autor: Hanke, K. / Kröger, C.
    Titel: Blutheide
    Verlag: Gmeiner
    Einband: Taschenbuch
    Preis: 8,99 Euro


    Zum Inhalt:
    Die junge Kommissarin Katharina von Hagemann möchte in Lüneburg ein neues Leben starten. Ihre Vergangenheit ist dunkel und sie möchte sie hinter sich lassen. In der neuen Heimat begegnet sie einem interessanten Mann, und das sogar gleich zweimal. Ebenso schnell steht sie mit ihrem Kollegen und dem gemeinsamen Chef vor dem ersten Mord, dem weitere folgen.


    Meine Meinung:
    Ein flüssiger, spannender Lokalroman, der meine Erwartungen erfüllte. Es war eine angenehme Unterhaltung, die von den Umschreibungen zu den einzelnen Orten des Geschehens untermalt wurde. Ich liebe Lüneburg und so war es ein extra Spaß. Es hätte aber auch etwas mehr sein können. Mehr Beschreibungen und Besuche von Orten, die man als Lüneburger so kennt. Interessant fand ich, dass es sich um ein Autorenduo handelt. So ganz kann ich mir nicht vorstellen, wie so etwas geht, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.
    Die Hauptperson in Form der Kommissarin war mir ganz symphathisch, die Wirrungen mit den Zwillingen lockerten den Einstieg angenehm auf. Interessant fand ich die Kapitel, die aus Sicht des Mörders erzählt wurden. Man bekam einen Eindruck in seine Denkweise, auch wenn mich das als (eigentlich) Nicht-Krimileser etwas abstieß. Sehr gefallen haben mir die ganzen Verbindungen der Charaktere, das wirkte recht gut durchdacht und nicht platt hingeworfen, wenn auch schnell durchschaubar.
    Das Geheimnis um Katharina von Hagemann fand ich bis zum Ende hin spannend, auch wenn es auf mich bei der Auflösung doch wieder abstoßend wirkte. Das liegt halt wirklich daran, dass das eigentlich nicht mein Genre ist. Ich finde die Spannung der Romanart angenehm, aber wenn es dann zu genau und realistisch wird, ist es nicht so mein Fall. Ich lese um des Eskapismus willen. Am liebsten unrealistisch und phantasievoll. Aber Drachen in Lüneburg wären doch zu weit hergeholt. ;)
    Den zweiten Roman der beiden Damen werde ich mir irgendwann auch besorgen und zu Gemüte führen.


    Wertung:
    7 von 10 Punkte