Titel: Geheimbund Omega II
Autoren: Kai Beisswenger und Becca Robertson
Verlag: Satzweiss
Erschienen: März 2014
Seitenzahl der Printausgabe: 151
Dateigröße: 512 KB
ASIN: B00NEMO38G
Preis als Kindle Edition: 3.99 EUR
Darum geht es in dieser Geschichte:
Im Frühjahr 2020 treibt der Geheimbund immer noch sein Unwesen. Die Gewalt nimmt zu, die Anschläge werden brutaler, doch die Menschen wehren sich. Über Umwege findet das weit erstreute Dream Team wieder zusammen. Schaffen sie es diesmal, Omega zur Strecke zu bringen?
Meine Meinung:
Die erzählte Geschichte spielt im Jahre 2020. Sehr behutsam bekommt der Leser einen Blick in eine Zukunft präsentiert, die sich kaum von der Gegenwart unterscheidet, die aber trotzdem bestimmt nicht unbeschwert sein wird. Eine leichte Beklemmung wird gut transportiert.
Dem Leser wird keine dümmliche Science Fiction Randale in den Kopf gehämmert; nein, ganz im Gegenteil. Mit großer Vorsicht beschreiben die Autoren ein Szenario das alles andere als utopisch ist; es ist genaugenommen beklemmend realistisch.
Die Geschichte selbst ist in sich stimmig, wenn sicher auch einige Punkte ein wenig mehr Recherche hätten vertragen können. Aber nehmen wir einfach mal an, im Laufe der Jahre hat sich die Rechtslage geändert. Und selbstverständlich haben die Autoren auch das Fiktionsrecht auf ihrer Seite. Trotzdem wäre hier ein klein wenig mehr Sorgfalt angebracht gewesen.
Interessant ist der Erzählstil. Die Autoren schreiben eher beobachtend, fast schon ein wenig distanziert – so als seien sie nur Chronisten der Ereignisse und persönlich nicht involviert. Selbst da wo Anna in der Ich-Form erzählt, selbst da wirkt es so, als würde die Ich-Erzählerin neben sich stehen. Aber gerade dieses gewählte Stilmittel führt dazu, ein Szenario zu entwerfen und zu schildern, dass nicht mit irgendwelchen emotionalen Auswüchsen übertüncht wird.
Es ist diese erzählerische Sachlichkeit die dieses Buch zu einem lesenswerten Buch macht.
Unbestreitbar ist auch, dass die beiden Erzähler ihr Potential noch nicht ausgeschöpft haben. Da ist ganz sicher noch Luft nach oben und man kann nur hoffen, dass die beiden sich für weitere Projekte zusammenfinden werden.
Was gibt es sonst noch zu kritisieren:
Einiges läuft einfach zu glatt. Bei manchen Szenen hätte man sich als Leser ein wenig mehr Ausführlichkeit gewünscht. Da hat sich das Autorenteam etwas zu schnell vom Acker gemacht. Aber in seiner Gesamtzeit wird die Geschichte sehr ordentlich erzählt.Beim nächsten Omega-Roman bitte ein paar kleinere Ecken und Kanten einbauen!
Noch drei Marginalien am Rande:
Geschmunzelt habe ich über die kleine Bosheit, als davon gesprochen wurde das Hertha BSC ein DFB-Pokalfinalspiel gegen Bayern München gewonnen hätte. Eine sehr interessante Zukunftsfiktion.
Und dann hat mich noch die Frage beschäftigt: Gibt es roten Chardonnay?
Sehr gelungen fand ich das Outfit von Anna das sie gewählt hatte für ihren Besuch auf dem Polizeirevier.
Insgesamt ein lesenswertes Buch das ich in der Printversion lesen durfte. Gefallen hat mir das Ende der Geschichte, das offenlässt ob es eventuell ein Omega III gibt. 7 Eulenpunkte sind der Lohn für das Buch eines Autorenteams das hoffentlich das Schreibwerkzeug noch nicht beiseite gelegt hat.