Riding Rockets - Mike Mullane

  • Der Autor:
    Mike Mullane graduated from West Point in 1967, was commissioned in the USAF, and flew 134 combat missions in Vietnam. He went on to complete three space missions. He is also an acclaimed motivational speaker who has appeared on CNN, Fox News, CBS, The Martha Stewart Show, and The Daily Show with Jon Stewart. Mullane lives in Albuquerque, New Mexico, with his wife, Donna, and enjoys climbing Colorado's fourteen-thousand-foot peaks. For more information visit www.MikeMullane.com


    Inhalt:
    In 1978, the first group of space shuttle astronauts was introduced to the world – twenty-nine men and six women who would carry NASA through the most tumultuous years of the space shuttle program. Among them was USAF Colonel Mike Mullane, who, in his memoir Riding Rockets, strips the heroic veneer from the astronaut corps and paints them as they are – human.
    Mullane's tale of arrested development among military flyboys working with feminist pioneers and post-doc scientists are sometimes bawdy, often comical, and always entertaining. He vividly portraits every aspect of the astronaut experience, from telling a female technician which urine-collection condom size is a fit to hearing „Taps“ played over a friend's grave. He is also brutally honest in his criticism of a NASA leadership whose bungling would precipitate the Challenger disaster – killing four members of his group. A hilarious, heartfelt story of life in all its fateful uncertainty, Riding Rockets will resonate long after the call of „Wheel stop“.
    Anmerkung: „Taps“ ist ein Signal (kurzes Musikstück, meist geblasen auf einer Trompete), das fester Bestandteil bei militärischen Beisetzungen und Trauerfeiern in den USA ist.


    Meine Meinung:
    Die wohl subjektivste Geschichte der Space Shuttle Flüge, die ich bisher kenne. Um es offen zu sagen: Herr Mullane ging mir so etwa ab dem fünften Kapitel gewaltig auf die Nerven. Er ist der klassische Air Force-Pilot, geltungsbedürftig, unreif, überfrachtet mit Klischees und Vorurteilen bezüglich Frauen und Wissenschaftlern. Seine Memoiren klingen stellenweise wie das 360 Seiten lange Gejammer eines Kindes, das mehr Süßigkeiten haben möchte. Und die blöden Weiber und die Doktoren, die noch nie wirklich Risiken eingegangen sind oder gar ernsthaft gearbeitet haben, sollen ihre Süßigkeiten gefälligst da holen, wo sie hingehören... Zwar schreibt Mullane immer wieder mal, dass sich seine Einstellung über die Jahre bei der NASA geändert hätte – aber ich nehme ihm das nicht ab. Vermutlich hat der Lektor ihn zum Vier-Augen-Gespräch gebeten: „Look, Mike, you have to change that. You'll loose potential readers if you leave it that way“...


    Nun kommt das Aber:
    Riding Rockets hat sich trotzdem gelohnt. Es ist nicht brillant, aber sehr informativ und manchmal auch unterhaltsam. Zwar erfährt man nicht viel über die Missionen (Mullane flog drei, davon waren zwei militärischer Natur und damit „classified“, aber es gewährt Einblicke in Bereiche, über die man sonst nicht ohne weiteres etwas erfährt.
    Das Auswahlverfahren für Astronautenkandidaten, die Ausbildung, die technischen Details über Space Shuttles, das Leben im Shuttle während einer Mission, die Aufgaben der Astronauten zwischen den Missionen – das alles fand ich sehr spannend. Und Mullanes Beschreibung seiner Empfindungen beim Blick aus dem Shuttlefenster nehmen mich mit. Fast kann ich mir vorstellen, wie das wäre, selbst dort oben gewesen zu sein.


    Fazit:
    Herr Mullane, ich kann Sie nicht leiden, aber ich danke Ihnen für dieses Buch.
    Lesenswert für Leute die, wie ich, Raumfahrt und Space Shuttles faszinierend finden und an Hintergrundinformationen interessiert sind.